Gespräche bei Nacht

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Dann senkte sich neben mir das Polster und ich spürte einen Blick auf mir. ,,Wenn du reden willst...ich kann gut zuhören", sagte der Kerl. Ich sah ihn von der Seite an:,, ähm, nein danke...?". ,,Zayn. Mein Name ist Zayn. Und du bist dann Cathren oder habe ich mich verhört, als Niall von dir geschwärmt hat". ,,Nein. Ist schon richtig. Und nein ich kann mit dir nicht drüber reden", sagte ich und guckte wieder traurig in Richtung Pool. ,,Dann kann ich annehmen, dass dein hier draußen vor dich hinstarren etwas mit dem Verschwinden und den Narben zu tun hat, oder wars du das nicht, die gerade so rum geschrien hat? Ein wunder, dass die anderen nicht wach geworden sind", meinte Zayn eindringlich. Ich nickte.

Hatte ich wirklich geschrien, als ich aufgewacht bin? Ein wunder, dass Niall nicht auch wach ist. Immerhin hat er neben mir geschlafen.

,,Ist es so schlimm, dass du da wirklich kein einziges Wort darüber verlieren willst? Vielleicht kann ich dir ja helfen", versuchte er es erneut. ,,Ja es ist so schlimm, dass man da nicht drüber reden kann. Ich vermute ja, dass es irgendwann sowieso rauskommt aber nein. Keiner kann mir helfen. Auch wenn es jetzt hart klingt aber es ist so. aber du und die anderen Jungs redet ja. Wie war das?:Hast du schon mal ein Engel mit Narben gesehen? Weißt du, wie weh das tut, wenn man dabei ist und man andere hört, wie sie darüber reden, als ob sie dabei gewesen wären? Ich kanntet ...kennt... mich nicht und habt direkt über mich geurteilt wie beim Shoppen, ob es einem steht oder nicht. Das war so demütigent", hielt ich ihm ein Vortrag und weinte. ,,Du...du warst da wach? Du hast das gehört?", fragte er jetzt entsetzt und ängstlich.

Hätte ich ihm gar nicht zugetraut, dass er auch ängstlich sein kann. Immerhin ist er der Badboyste (?) der Truppe. Meinte zumindest mein Bruder, als ich ihn über seine Freunde ausgefragt habe.

,,Ja. Ja ich habe alles gehört. Als Niall mich aus dem Auto gehoben hat, bin ich aufgewacht. Da hab ich alles gehört. Mit dir kann man also sprechen? Du bringst einem höchstens zum weinen", schluchzte ich. Zayn zog mich an seine Brust und legte seine Arme um mich, um mir den Rücken zu streicheln:,, es tut mir so leid. Aber wirklich. Wenn dir was auf der Seele liegt, dann kannst du immer zu mir kommen ja?". Ich nickte nur.

Einige Minuen saßen wir so rum, als ich beschloss wieder rein zu gehen. Immerhin will ich den anderen morgen oder besser gesagt, heute nicht als Zombi entgegen treten. Also befreite ich mich aus seinen Armen und hielt ihm die Jacke hin, die er um mich gelegt hatte, damit ich nicht friere. Er sah mich nur verständnislos an. ,,Hier. Ist doch deine oder nicht? Ich wollte wieder rein, um noch ein paar Stunden schlaf zu bekommen", sagte ich. Jetzt verstand er, nahm mir die Jacke ab und kam hinter mir her:,, ich begleite dich eben noch. Mein Zimmer ist ja direkt gegenüber". Ich nickte erneut und so liefen wir schweigend nach oben. Vor unseren Türen angekommen zog er mich in eine Umarmung und gab mir einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und hauchte:,, gute Nacht, Engelchen. Wenn was ist weißt du wo du mich findest". Und da hatte er schon seine Tür auf gemacht und wollte schon verschwinden, als ich ihn noch zurück hielt. Erneut erntete ich einen verständnislosen Blick. Ich schlang meine Arme erneut um ihn und flüsterte:,, danke fürs zu hören". Ich merkte, wie er grinste. Einen Moment verweilten wir noch in der Position, bis ich mich von ihm löste, ein schüchternes und gleichzeitig dankbares Lächeln zeigte und zu Niall ins Zimmer ging.

Die Neu Alte SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt