Kap 11: Toilettenrendez-vous

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Aomine

Die restlichen Stunden flogen nur so dahin.
Kaum war Aomine eingeschlafen, und zwar tief, war es auch schon sechs Uhr. Sein Wecker klingelte und er schlug müde die Augen auf. Seine Wange fühlte sich dick an und er hatte starke Kopfschmerzen.

Wenn ich dich finde, bringe ich dich um, Kagami Taiga!

Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und trottete in das Badezimmer. Jetzt aufzustehen, passte ihm gar nicht.
Scheiß Spiel!
Aomine wollte Kagami weder wiedersehen, noch gegen ihn spielen, er wäre sogar lieber mit Wakamatsu und Creepy-Imayoshi Eisessen gegangen, als diesen Idioten zu treffen. Alles aus der letzten Nacht war noch immer zu real, als dass er es verdrängen könnte. Wie er Kagami geküsst hatte und wie Kagami angefangen hatte, zu erwidern... Hatte Kagami es etwa auch gewollt?

In den Spiegel schauend, stellte Aomine fest, dass seine Wange vollkommen normal groß zu sein schien, auch wenn es sich nicht so anfühlte.
Zum Glück!
Wäre er mit angeschwollener Wange zum Trainig oder direkt zum Spiel gekommen, hätte es nur unnötige Fragen gegeben. Und er hätte Kagami, wenn er ihn gesehen hätte, deftig eine reingehauen.

Er spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, um sich ein bisschen abzukühlen.
Warum kam ihm die vergangene Nacht nur wie ein schlechter Albtraum vor?
Ein mächtig erregender Albtraum... in vielerlei Hinsicht.
Warum, zum Teufel?
Warum hatte es ihn erregt, Kagami zu küssen?
Er konnte es selbst nicht fassen, dass er, Aomine Daiki, einen anderen Jungen geküsst hatte.
Die ganze Situation erschien ihm mehr, als nur unwirklich, so als hätte er Alles einfach nur geträumt.
Wahrscheinlich würde das die ganze Situation erheblich erleichtern.
Dann müsste er keine Angst davor haben, Kagami zu sehen und ihm in die Augen schauen zu müssen.
Er müsste keine Angst davor haben, dass Kagami ihn nun vielleicht hassen könnte und er müsste sich nicht davor fürchten, nun nicht mehr wie vorher gegen den Rothaarigen spielen zu können.
Aomine seufzte.
Seit wann war er so ein Angsthase? Selbst wenn Kagami mich nicht mehr sehen will... was bedeutet das schon?
Dass sein Herz sich bei diesem Gedanken leicht zusammen zog, ignorierte er.

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Der Trainer hatte ihm bescheid gegeben, dass er nicht von Anfang an spielen würde.
Nun stand Aomine vor dem Stadion und ließ seine Gedanken kreisen.
Erst hatte er vorgehabt, in der Kabine zu bleiben, doch irgendwann hatte er es nicht mehr ausgehalten und war nach draußen, an die frische Luft gegangen.
Er musste wahrscheinlich gleich wieder hinein, doch es tat gut, sich kurz zu entspannen, bestimmte Angelegenheiten einfach nur zu vergessen, sodass er sich gleich komplett auf das Spiel fokussieren konnte.
Und es war befreiend, einen Moment lang nicht an Kagami denken zu müssen. Dass der Rothaarige seine Gedanken so dominierte, gefiel Aomine nämlich überhaupt nicht.

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Das Spiel Touou gegen Seirin war zu Ende.
Sie hatten gewonnen. Und zwar hoch. Was dennoch nicht hieß, dass Seirin einfach so aufgegeben hätte.
Nein, sie hatten bis zum Ende nicht aufgehört, zu kämpfen. Wie er es von ihnen erwartet hatte.

Als Aomine und Kagami sich gegenüberstanden, hatten sie sich lange in die Augen gesehen. Sie hatten geschwiegen, beide waren überraschenderweise zu sehr auf das Spiel konzentriert, als dass sie etwas über die letzte Nacht verlieren könnten, was ein Wunder war, da Kagami Aomine den ganzen Tag über im Kopf herumgespukt war.
Letztendlich hatte der Rothaarige zwar gegen Aomine verloren, doch sein Kampfgeist war dadurch nicht gebrochen, genauso wenig wie Kurokos. Sie würden auf jeden Fall wieder kommen.

Aomine verließ die Umkleide und verdrängte Momois empörte Stimme, als sie ihm etwas von Nachbesprechung hinterher rief.
Er wollte erst einmal für sich sein, draußen waren jedoch zu viele Menschen, also steuerte er die Männertoilette an.
Und er hatte recht, niemand war zu sehen.
Aomine atmete erleichtert aus.
Er brauchte Ruhe, um nachdenken zu können.
Worüber eigentlich?
Darüber, dass Kagami beim Spielen unglaublich heiß aussah? Nein!
Oder dass er, gerade in diesem Moment, unglaublich Lust auf ein One-on-one hatte? Schon besser.
Aomine stützte die Hände am Waschbecken ab und schloss die Augen. Warum hatte er solche Gedanken über Kagami?
Nur wegen diesem verdammten Kuss, der eigentlich gar nicht hätte stattfinden dürfen!
Aomine es gewollt, irgendwie, aber was Kagami betraff, war sich der Blauhaarige nicht sicher.
Er öffnete die Augen und

The amazing lovelife of Kagami Taiga - between idiots and blue freestylers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt