Kap 14: Turbulentes Nachtleben

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Kagami

Diese Nacht war lange gewesen.
Er hatte die ganze Zeit kein Auge zugetan, geschweige denn sich in irgendeiner Art und Weise ausruhen können. Herumwälzend hatte er versucht, eine angenehme Schlafposition zu finden, doch seine Gedanken hatten ihn nicht losgelassen.
Seine Gedanken, die immer sich immer wieder seiner Kontrolle entrissen und auf eine bestimmte Person richteten. Aomine. Warum brachte er es nicht fertig, diesen Idioten zu vergessen?
Vielleicht, weil er sich noch sehr genau daran erinnerte, wie sie sich angesehen und geküsst hatten?

Kagami hatte Angst vor den Gefühlen, die er für den Blauhaarigen empfand.
Jedes Mal, wenn sie sich ansahen oder berührten, gab es diese Spannung zwischen ihnen, die Kagami den Atem raubte. Wenn er Aomine ansah wollte er ihn berühren, wollte über seine dunkle Haut fahren und sich nur noch in seinen endlos blauen Augen verlieren.
Er fürchtete sich jedoch davor, den nächsten Schritt zu machen. Sie hatten sich geküsst und nicht nur das, sie waren nahe dran gewesen, miteinander zu schlafen, doch Kagami fühlte sich noch nicht bereit dazu, weiter als bisher zu gehen.
Er befürchtete, dass Aomine mehr versuchen würde, wenn sie sich das nächste Mal sahen und er wusste nicht, wenn dies der Fall war, wie er ihn stoppen sollte.

Schlussendlich, nach endlosem Herumliegen und Nachdenken, war Kagami auf das Ergebnis gekommen, dass er, wenn Aomine ihn schon nicht schlafen ließ, etwas anderes zum Zeitvertreib tun könnte. Er würde den Blauhaarigen erst nächsten Dienstag sehen, also hatte er noch Zeit, darüber nachzudenken.
Er hatte sich seine letzten Mitschriften des Unterrichts geschnappt und war auf das Sofa umgezogen. Er konnte sowieso nicht schlafen und es gab schließlich nützlichere Dinge, die er tun konnte, als nur Löcher in die Luft zu starren. Da bald einige Tests anstanden, konnte er sich genauso gut jetzt darauf vorbereiten, auch wenn es nur ein bisschen war.

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6:00 Uhr Er seufzte.
Die Zeit war so langsam, wie nur möglich vorbei geschlichen und er fühlte sich, als wäre er überfahren worden.
Nur daran zu denken, jetzt in die Schule oder zum Training zu müssen, jagte ihm einen kalten Schauer den Rücken herunter. An diesem langen Wochenende fanden jedoch keine Spiele statt, ausnahmsweise auch kein Training mit der Mannschaft, also konnte Kagami diesen Tag durchschlafen.
Er schob seine Schulhefte zur Seite und beschloss, sich einen Tee zu machen, um sich etwas zu beruhigen.
Als er in die Küche trottete, wagte er es nicht, in den Spiegel zu schauen. Die Zeichen dieser schlaflosen Nacht zeichneten sich nur deutlich auf seinem Gesicht ab, sodass ihm dieses Wochenende nur Recht war. Er konnte etwas entspannen und den ganzen Stress eine Zeit lang vergessen.

Wäre da nur nicht dieses kleine Problem:
er konnte es nicht abwarten, Aomine wiederzusehen.

Auch wenn er Angst vor einem Wiedersehen hatte, so vermisste er den Idioten schon jetzt, ein paar Stunden später.
Kagami konnte es nicht glauben, aber er sehnte sich jetzt schon nach Aomines Augen, seinen Lippen, seinem Grinsen... Allein die Erinnerungen an ihn schickten Stromstöße durch seinen Körper.
Er schüttelte den Kopf und musste lächeln.
Wenn noch irgendwer behauptete, er wäre nicht bis über beide Ohren verknallt, musste er verrückt sein.

Ob es Aomine ähnlich erging? Noch immer war sich der Rothaarige nicht sicher, was Aomine über ihn dachte. War das alles nur ein Spiel für ihn oder bedeute Kagami ihm etwas? Er selbst hatte seine Gefühle ja schon auf eine Art gestanden, doch der Andere hatte nie genau gesagt, was genau er fühlte...
Fragen über Fragen.
Kagami seufzte frustriert und beschloss es an diesem Punkt erst einmal auf sich beruhen zu lassen.
Er machte sich seinen grünen Tee und checkte sein Smartphone auf neu eingetroffene Nachrichten.

10 neue SMS.

Wer wollte denn so dringend etwas von ihm? Und warum zu Hölle so früh? Nicht, dass er nicht sowieso wach war...
Kagami öffnete die Nachrichten, die, wie er bemerkte, alle von einem gewissen Model stammten.

The amazing lovelife of Kagami Taiga - between idiots and blue freestylers Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt