Beobachtet

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Hey ihr, mir hat es so in den Fingern gejuckt, dass ich auf jeden Fall ein weiteren Kapitel veröffentlichen wollte. Ich fange bald auch an, hier ein neues Buch zu schreiben. "Musik bedeutet Leben" Aber es ist kein Fantasy, sondern eher Drama und wieder Freundschaft. Würde mich freuen, wenn ihr da auch reinschauen könntet. Aber die Updates könnten dann ein wenig länger dauern, weil das neue Buch noch nicht fertig geschrieben ist und nur einen Anfang und Ende erhält, die Geschichte selber jedoch nur in meinem Kopf existiert.

Kapitel 4

Das Hauptquartier war einfach nur eine große Höhle im Gestein. Ob sie natürlichen Ursprunges war oder geschaffen worden ist, konnte ich nicht beurteilen.

Fackeln beleuchteten die Wände. Hunderte Städtewandler hielten sich in dieser Höhle auf. Viele feindselige Blicke richteten sich auf mich. Flüsternde Gespräche drangen zu meinen Ohren: „Hast du schon gehört, was gewesen sein soll?" „Igitt! Sie stinkt nach Mensch, was will sie hier?" „Kinaja ist so ein Verräter. Ohne ihn wäre sie gewiss nicht hier!" „Sein Vater ist genauso schlimm!" „Das denke ich auch. Er war die falsche Wahl."

Ich sah Kinaja sein Unbehagen an. Er wusste, dass diese Gespräche auch irgendwann von seinem Vater aufgeschnappt werden würden.

Wir gingen auf die Mitte zu, in welcher ein Feuer brannte. Wir wurden bereits erwartet. Kampycs Blick war eindeutig. Ich wusste, was er nun von mir erwartete, eine vollständige Unterwürfigkeit.

Zögernd ging ich auf ihn zu, doch ich wurde von einer Hand am Gehen gehindert.

„Sohn, was tust du?", die Stimme war kalt wie Eis. Sein gegenüber schluckte: „Vater, nicht sie hat sich deinen Anweisungen widersetzt, sondern ich! Bitte bestrafe sie nicht für etwas, was sie nicht getan hat." Man konnte nicht meinen, dass es eine Bestrafung sein sollte, dass ich dem Anführer zu gehorchen hatte. Und Kampyc sah es wohl als dreiste Unverschämtheit seines Sohnes mich daran zu hindern. Mit flacher Hand ohrfeigte er den, der für ihn eine Bestrafung verdiente. Die geschlagene Wange leuchtete im Licht der Fackeln rot auf. Kinaja schien aber keinen Schmerz verspürt zu haben. Seine Mine zeigte ein unverändertes Bild. Vielleicht war Bedauern hinzugekommen, aber keine vollständige Einsicht.

„Du undankbares Kind! Geh mir aus den Augen! Ich werde sie wohl selbst im Auge behalten müssen!"

Damit drehte sich der Angesprochene um und ging zu einer jungen Frau. Sie strahlte eine intensive und ehrliche Schönheit aus, dass ich Neid empfand. „Es ist seine Kusine.", meinte der Baron, der wohl meinen Blick bemerkt haben musste, selbst wenn er mir keinerlei Erklärung schuldete. (Heute hätte ich ganz gerne eine...aber nicht wegen der jungen Frau.)

„Sie haben das falsch verstanden. Ich habe keine Interesse an Ihrem Sohn!" „Und wenn, es würde keinen Unterschied mehr machen. Wisst Ihr, Ihr seht ihr sehr ähnlich?", sprach er gleichgültig, doch seine Mimik sagte etwas, das für mich nicht zu erschließen war. Und bei dem zweiten Teil hatte er mich nicht angesehen. Vielleicht war es Trauer, vielleicht Erinnerung. Oder vielleicht war es etwas völlig Anderes. Er schien weit weg zu sein und alles und jeden vergessen zu haben.

Unbeholfen stand ich im Schein des Feuers. Unwillig schüttelte er seinen Kopf und war zurück in der Wirklichkeit.„Setzen Sie sich! Mikajosh, wäret Ihr so nett und würdet Ihr der jungen Dame etwas zum Speisen bringen? Denken Sie daran, sie ist unser Gast!" Gast?!

„Das Essen wird nicht Ihr letztes sein. Sie könnten sich eines Tages noch als nützlich erweisen."

Dies beruhigte mich doch etwas.

„Ich denke, ich sollte Ihnen nach und nach die obersten unseres Clans vorstellen.", schwenkte er nahtlos zum nächsten Thema.

Ungläubig sah ich ihn an. Er machte doch gewiss Witze und würde nicht ein, aus seiner Sicht, derartiges Risiko eingehen. „Ja, dies erscheint sinnvoll.", dachte er wohl eher laut.

Mauritien - Die verschlossene TürWo Geschichten leben. Entdecke jetzt