Wie ein Eimer kaltes Wasser

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So Leute, heute das letzte Kapitel und das letzte dieses Buches.

Ich weiß, das Buch ist recht kurz, aber ich wollte keine Lückenfüller, sondern die Geschichte, wie ich sie nachempfunden habe. Manchmal habe ich geschrieben und geschrieben. Dann bin ich aus einer Art Trance erwacht, und als ich meine Worte laß, konnte ich kaum glauben, dass ich es gewesen war, der diese Worte geschrieben hatte. Oft verschwamm die Grenze zwischen Autorin und Hauptfigur. Je weiter ich schrieb, desto mehr wurde ich zu Mary und sah aus Marys Augen, was sie sah. Es war kein inneres Bild, es war berauschend. Aber so lange ich berauscht war, tippte ich, wie ich es sah, ich tippte, was ich fühlte, was ich wahrnahm, bis meine Finger abrupt über der Tastatur stoppten, mein Blick sich klarte und ich verdattert auf die Worte sah, die so gar nicht wie meine Worte schienen. Und ich hatte dann ein kapitel fertig geschrieben. Und allein während dieses Absatzes, schien ich nicht ich selbst gewesen zu sein. Ach übrigens, was denkt ihr, wie geht die Geschichte aus? Wie geht's weiter? Der, der am ehesten Recht hat, dessen Name benutze ich im dritten Buch und wird eine Hauptfigur. Also nur, wenn diese Person nichts dagegen hat!

Liebe Grüße

Star aka Mandy

Kapitel 5

Über Juliet sagt man sich, sie sei eine der wenigen Personen, die in der Lage waren, einfach auf die Erde zurückzugehen und nach freien Stücken wieder hier zu landen. Wenn das wahr wäre, wäre es zu schön. Vielleicht konnte sie mir dann helfen...

Ich wagte kaum meinen Gedanken daran zu vertiefen.

In der Tat war sie in den darauf folgenden Wochen öfters mal nicht da. Ich fragte sie nie wo – wenn sie es mir sagen wollte, würde sie es schon tun. Aber zu oft fühlte ich mich in den Wochen allein.

Nirgends gehörte ich wirklich dazu. Brianna unternahm immer irgendetwas mit ihren Freunden. Oft waren es altbewährte Rituale, die ich nicht kannte. Und daher begann ich, für mich selbst zu experimentieren. Mein Vater hatte so etwas immer Lehrgeld genannt, schoss mir da unwillkürlich in den Kopf.

Ein wenig bangte mir schon und ich bekomme das Grauen, wenn ich mir heute ernsthafte Gedanken darüber mache.

Meine Rituale waren immer verschieden, doch eines waren sie immer – einfach. Komplexe Rituale konnte ich mir nicht leisten, wenn etwas schief ging, wusste ich nicht, was tun. Und da ich allein war, gab es auch niemanden, der mir helfen konnte. Und so blieb ich im Garten zwischen den Kräutern, die noch nicht recht wach waren, aber schon bald von Leben nur so sprühen würden.

Und irgendwann erinnerte ich mich an das Labyrinth.

Nachts ging ich in die Schulküche um mir getrocknete Kräuter zu besorgen. Es war fast so etwas wie Diebstahl, aber wie sollte ich denn im Winter sonst an Kräuter kommen? Dann ging ich zum Labyrinth. Ich schloss die Augen und ging den Weg entlang, wie ich schon einmal in meiner Erinnerung entlanggelaufen war. Die Katze war nicht dort, aber es war, als hätte sie stets ein Auge auf mich und würde mich korrigieren, wenn ich kurz davor war, den falschen Weg zu gehen.

Erstaunlich schnell gelangte ich so in den Kern des Labyrinthes. Ich schlug meine Augen auf. Die Wände im Labyrinth waren mit Efeu umrankt. Und in der Mitte des Ganzen lag eine alte Steinplatte. Kaum lesbar war auf ihr noch die Rune zu erkennen, die auch im Schulgebäude alles schmückte. Alles war unter einem gläsernen Dach. Über der Steinplatte war eine Scheibe mit einem Mosaikmuster. Ich konnte es kaum erkennen, so sehr blendeten mich die dort eingearbeiteten Steine: Rubin, Saphir, Smaragd, alle aufgebaut in einem nicht endenden Kreis.

Die Steinplatte schien mir im ersten Moment der perfekte Ort für meine Rituale zu sein, doch meine innere Stimme riet mir, es lieber sein zu lassen.

Ich ging nur einen Schritt näher – wirklich – es war so verführerisch. Ich wollte sie mir doch nur genauer ansehen. Dann wollte ich nach hinten in eine dunkle Ecke und meine Rituale ungestört ausüben. So weit kam es nicht – auf einmal stolperte ich und ich fiel der Länge nach auf die Platte.

Statt mich zu zerschrammen und mir blaue Flecken zu verursachen, schien sie unter mir zu pulsieren.

Ich wollte aufspringen, aber es war als würde ich mir meine eigene Haut vom Körper reißen. Also blieb ich liegen. Da meinte der Stein: „Sprich die Worte: Steje onemá dronés!"

Ich wollte mich weigern – wenn ein Stein mir so etwas befahl, dann konnte das gar nicht gut ausgehen. Mein Kopf war als würde er explodieren, mein Körper als stünde er unter Flammen. Keine Frage – hier waren große Mächte am Werk. „Sage es!" „Nein!" Doch kaum hatte ich meinen Mund eine Sekunde zu lange offen gelassen, da hatte er mir die Worte in den Mund gelegt.

Da wurde ich an die Wand geworfen, die Steinplatte zerbarst und eine schaurige Stimme lachte. „Endlich meine Tochter, hast du mich befreit!"

Da schrie eine Stimme in der Ecke – Vicky. Was tat sie hier?

„Neein! Weißt du, was du getan hast? Du Idiotin! Du Närrin! Du hast die Geschichte umgeschrieben, jetzt sind wir alle dem Untergang geweiht!"

Schock!

Was sie damit meint – lies weiter in

Mauritien 2 – Der Schlüssel –

Mauritien - Die verschlossene TürWo Geschichten leben. Entdecke jetzt