7. Chapter

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Nach dem Unterricht packten wir unsere Sachen zusammen und Madelyn wartete, bis ich fertig war. Wir wollten aus dem Klassenzimmer raus, doch Ashton stand noch neben seiner Bank und wartete förmlich darauf, dass wir ihn mitnahmen. Also tauschten meine beste Freundin und ich ein paar Blicke aus, ehe wir zu Ashton zu gingen.

"Wenn du willst, kannst du die Pause wieder mit uns verbringen", lächelte ich ihn an. Er sah Madelyn mit einem fragenden Blick an, als Zeichen nickte sie lächelnd.
"Danke", atmete er erleichtert aus. "Ich dachte schon ich müsste die Pause alleine verbringen."

Wir gingen die Tür hinaus und es wurde mit jedem Tag immer kälter.
"Wie wär's, wenn wir dir ein paar Leute vorstellen", schlug Madelyn vor, was Ashton bejahte.
"Okay Bella und Catherine kennst du ja schon. Willst du vielleicht mal einen Jungen kennenlernen", fragte ich und er nickte einfach nur.

"Du musst Nick kennenlernen. Er ist mein bester Freund", plapperte Madelyn drauf los und wir liefen auf eine Gruppe Jungs zu. Wir beide umarmten Nick, ehe Madelyn anfing zu reden.
"Das ist Ashton, der Neue. Kann er bei euch bleiben? Er kennt ansonsten keinen", sah Madelyn ihren besten Freund flehend an. Er musterte Ashton ehe er nickte und mit ihm einschlug.
"Wir sehen uns gleich im Unterricht Ash", verabschiedete ich mich und wir gingen in die Cafeteria. Es war viel zu kalt, weshalb wir rein gingen.

Es klingelte und wir machten uns auf dem Weg in unsere Klasse. Miss Anderson war noch nicht da, weshalb auch keiner auf seinem ursprünglichen Platz saß, außer Ashton. Er kannte ja sonst noch niemanden aus der Klasse. Doch auf seiner Bank saß Jessica. Wie konnte sie mit einem Rock, der übrigens gerade so ihren Hintern verdeckte, und ein bauchfreies Top tragen. Immerhin war es Mitte Oktober. Sie fasste ihn mit ihren falschen Nägeln an und er wich, so gut es ging, mit seinem Pausenbrot in der Hand, aus. Ihm gefiel diese Situation nicht.
Madelyn und ich tauschten wieder ein paar Blicke aus, ehe wir auf die zwei zu gingen. Jessica schenkte uns einen angewiderten Blick und Ashton sah uns dankbar an.

"Oh Ashton, so treu scheinst du mir gar nicht zu sein." Ich unterdrückte ein lautes lachen und biss mir auf die Unterlippe. Er schien zu verstehen und machte mit.
"Ich schwöre ich habe nichts gemacht. Schatz", betonte er und musste selber grinsen. "Hast du gehört Jessica? Verzieh' dich", meldete sich nun Madelyn zu Wort, jedoch blieb ihre Miene ernst. Sie hatte Talent, das musste man ihr lassen.

Jessica stand vom Tisch auf und blickte mich böse an, doch ich grinste nur süß und wir warteten bis sie weg ging, ehe wir in schallendes Gelächter ausbrachen. Spätestens jetzt merkte sie, dass es eine Lüge war, denn Ashton und ich gaben uns ein high-five.
"Danke, ihr habt mir heute schon zweimal das leben gerettet", kicherte er. "Was bekommen wir dafür", fragte ich ernst. "Ich habe dich heute morgen mit in die Schule genommen, das wird wohl reichen", entgegnete er mindestens genauso ernst. "Und was ist mit mir", kam Madelyn zu Wort. "Ich mache deine Reifen platt und nehme dich das nächste Mal auch mit."
"Wie nett", sagte sie sarkastisch.

Mr. Young, unser Englischlehrer, kam in die Klasse und fing mit dem Unterricht an.

Die vierte Stunde endete nun und wir gingen wieder raus. Natürlich war Ashton wieder dabei.

"Isabella", quengelte Madelyn während wir auf 'unsere' Bank zu gingen. "Ja Madelyn", lachte ich.
"Kann ich über's Wochenende dir schlafen? Meine Eltern fahren am Freitag zu Mum's Familie und du weißt ich hasse sie", klagte sie.
Ashton und ich brachen in Gelächter aus. "Klar kannst du. Direkt nach der Schule", erkundigte ich mich, worauf sie nickte. "Du musst aber am Freitag mit mir zum Arzt. Direkt nach der Schule", wollte ich streng klingen, scheiterte jedoch. Sie nickte lächelnd.

"Immernoch nicht besser geworden", fragte sie mitleidig. Ich schüttelte nur den Kopf, da ich keine Lust auf das Thema hatte. Sie wechselte es schnell und redete darüber, wie sehr sie die Familie ihrer Mutter hasst, was uns zum lachen brachte.

"Ich hab' Hunger", beschwerte sich Ashton. "Ich weiß auch nicht, was man dagegen tun könnte. Weißt du es Madelyn", fragte ich sarkastisch. "Nein tut mir leid. Vielleicht gehst du mal lieber ins Krankenhaus", sagte sie gespielt ernst. "Ihr seid ja so lustig", nuschelte er beleidigt. Madelyn und ich lachten. "Dann ess doch etwas", schlug Madelyn vor.
"Ich hab' aber schon alles aufgegessen." In seiner Stimme lag Traurigkeit. Ich und meine beste Freundin sahen uns an, ehe wir in unseren Taschen wühlten und jede jeweils eine Tüte raus nahm und es ihm gaben. "Habt ihr denn keinen Hunger? Ihr habt in der Schule nichts gegessen", stellte er fest. "Nein haben wir nicht. Wir haben zu Hause gefrühstückt", sprach Madelyn für uns. "Ich habe auch bei Isabella gefrühstückt, aber trotzdem hab' ich Hunger", zuckte er mit den Schultern und biss von dem Brötchen ab.

Die Pause verging und wir gingen rein. Ashton hatte Madelyn's essen schon gegessen und aß gerade mein Brötchen, während wir die Schultreppe hoch gingen.
"Eigentlich hatte ich schon Hunger, aber Ashton hat so süß gequengelt. Wie ein Welpe", lachte Madelyn und ich lachte wegen ihrem Vergleich. "Ich auch, aber das halten wir noch durch", versuchte ich sie aufzumuntern. Wir vergaßen, dass er direkt hinter uns war, denn er hatte längere Zeit nichts gesagt, weil er zu beschäftigt mit essen war.
"Tut mir leid", sagte er schuldbewusst, "Ich lade euch ein. Worauf habt ihr Lust", fragte er freundlich, doch wir lehnten dankend ab. Wir konnten es nicht annehmen.

Nachdem die letzten beiden Stunden Mathe zu Ende waren, packten wir erleichtert unsere Sachen ein.

"Kommst du noch mit zu mir", fragte ich Madelyn, welche nickte. Wir verabschiedeten uns von Ashton und gingen auf ihr Auto zu und fuhren nach Hause, wo meine Mum gekocht hat, bevor sie arbeiten ging.

Disease- A.I.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt