10. Chapter

44 7 3
                                    

Ich lief neben Ashton raus auf sein Auto zu.

"Warum hast du das gemacht? Du bist, soweit ich beurteilen kann, eine gute Schülerin", brach er die Stille. Ich lachte kurz. "Ich werde nur einmal nachsitzen, nicht von der Schule fliegen. Außerdem lass' ich dich nicht mit diesen Menschen alleine. Manche sind schrecklich."
"Ich hätte es auch alleine geschafft", schmollte er, was mich weiter zum lachen brachte. "Aber natürlich", gab ich mich geschlagen.

Wir stiegen gemeinsam in sein Auto und er fuhr los. Wir unterhielten uns die ganze Fahrt über, es kam mir so vor, als kannten wir uns schon jahrelang, dabei sind es nur 3 Tage gewesen. "Kannst du nicht direkt zu mir kommen", fragte Ashton, den Blick auf die Straße gerichtet. "Ich würde gern, aber ich habe meine Medizin zu Hause gelassen. Meine Mum und mein Arzt würden mich köpfen, wenn ich sie nur einmal vergesse, wobei ich denke, dass einmal nicht so schlimm wäre", antwortete ich ihm. "Na dann fahr' ich dich jetzt nach Hause, du packst deine Medizin ein und komm dann zu mir. Ich warte solange im Auto", schlug er vor und ich nickte dankend.

"Ich wünschte ich hätte auch einen Führerschein", lachte ich, "Mir kommt es so vor als ob ich dich und Madelyn zu sehr belasten würde."
"Mir macht es überhaupt nichts aus. Ich mag es sogar, so habe ich während der Fahrt jemanden zum reden", lachte er ebenfalls, "Aber warum machst du keinen Führerschein? Du wirst ihn irgendwann brauchen", erkundigte er sich.
"Meine Mum hat zu viel Angst davor, dass ich einen Anfall bekomme und niemand bei mir ist. Deshalb fahr' ich auch mit dem Bus, denn wenn was passieren würde, wären Leute anwesend. Oder mit Madelyn, sie ist für meine Mum wie eine Tochter, weshalb sie ihr auch vertraut. Ich denke du warst ihr sympathisch, deshalb hat sie auch vertrauen in dir",sagte ich schulterzuckend.

"Jetzt bin ich für dich da. Versprochen." Seine Stimme klang fest und ernst, diesmal lächelte er auch nicht, aber ich musste lächeln.

"Ich bin auch für dich da. Versprochen."

Bei mir angekommen schlug ich ihm vor, dass er im Wohnzimmer warten könnte, da es im Auto, trotz der Heizung, sehr kalt war.

Er kam mit und ich ging zuerst in mein Zimmer um meine, meiner Meinung, viel zu enge Hose auszuziehen. Stattdessen zog ich eine dicke, schwarze Leggings und einen hellrosanen Pullover, der mir bis unter meinem Po ging an. Die Schminke erneuerte ich, da sie etwas verschwommen war und meine Haare band ich zu einem seitlichen Zopf zusammen. Ich nahm meinen Rucksack und nahm alle Bücher raus, die ich nicht brauchte und ging nach unten zu Ashton, der mich bereits erwartete.

Ich ging kurz auf die Toilette und schon saßen wir im Auto.
Plötzlich fiel mir was ein.
"Ich hab' meine Medizin vergessen." Ich sah schuldbewusst zu Ashton, der einen genervten Gesichtsausdruck machte.
"Kannst du nicht mal daran denken", schrie er schon fast. Ich sah ihn geschockt an. Ich hasste es, angeschrien zu werden. Langsam füllten sich meine Augen mit Tränen, ich jedoch unterdrückte sie.

Es ist peinlich wegen solch einer Kleinigkeit zu weinen.

Ich sah auf meine Hände, die auf meinem Schoß lagen, als ich Ashton's lachen hörte.
"Das war doch nur Spaß. Ich hab' sie eben eingepackt. Keine Angst."
Ich nickte nur, biss mir auf die Unterlippe und sah aus dem Fenster.
An einer roten Ampel angekommen legte er eine Hand auf mein Oberschenkel und sah in meine Richtung.

"Hey, schau mich an", befahl er mir und ich tat es. "Es tut mir leid. Ich wusste nicht, dass es dich so sehr verletzten würde."
"Ist schon ok. Ich denke ich hab' überreagiert", sagte ich leise. Ashton fuhr weiter und nach wenigen Minuten kamen wir bei dem Haus der 'Irwin's' an.

Wir stiegen aus und er suchte nach seinem Hausschlüssel. Jedoch fand ich, dass er zu lange brauchte und klingelte einfach. Ein kleiner Junge kam zum Vorschein.
"Hallo Ashton", grinste Harry und umarmte ihn. Auch Lauren kam und begrüßte auch mich mit einer Umarmung. Wir gingen rein und Ashton ging in die Küche, während wir ihm hinterher liefen.
"So Kinder, habt ihr Hunger", fragte ihr großer Bruder lächelnd. Wir alle bejahten im Chor, weshalb er lachen musste.

Wir halfen ihm alle und aßen. Zuletzt nahm ich meine Medizin ein und wie schon erwartet, fragte Harry wofür diese seien. Ich antwortete, dass ich erkältet sei und so viele nehmen musste. Sie würden es sowieso nicht verstehen. Zum Schluss räumten wir alle gemeinsam den Tisch auf und Lauren ging auf ihr Zimmer um ihre Hausaufgaben zu machen. Wir entschieden uns dazu, erst Harry bei seinen Hausaufgaben zu helfen und danach unsere eigenen zu machen. Jedoch war dies genauso schnell erledigt und es war erst 16 Uhr. Danach ging Harry in den Garten und spielte Fußball, während wir uns an unseren Hausaufgaben setzten. Ashton hatte hin und wieder Probleme, da er auf seiner alten Schule nicht so weit war wie wir, aber er schaffte es dennoch. Er war schließlich ein kluger Junge.

Um 17 Uhr wurden wir fertig und wir gingen ins Wohnzimmer um etwas Zeit mit Ashton's kleinen Geschwistern zu verbringen. Nach einer halben Stunde ging die Tür auf.

"Mum", schrie Harry und lief auf seine Mutter zu um sie zu umarmen, was Lauren ihr gleich tat. Ich stand auf und ging auf sie zu. Sie gab ihrem Ältesten einen Kuss auf die Wange, ehe sie sich zu mir drehte.
"Hallo Mrs. Irwin. Ich bin Isabella, eine Freundin von Ashton und wir haben heute zusammen Hausaufgaben gemacht", lächelte ich sie freundlich an und reichte ihr meine Hand, die sie lächelnd annahm. "Nenn' mich Anne", bot sie an und ich nickte.

"Mum. Isabella und ich gehen kurz nach oben. Schrei wenn du was brauchst", lachte Ashton. "Das werd' ich", lachte seine Mum zurück.
Wir gingen die Treppen hoch und auf sein Zimmer zu. Es hingen einige Bandposter an seiner Wand. Sogar eins von One Direction.

"Du magst 1D", staunte ich, welches er bejahte. "Ich liebe sie", schwärmte er. "Ich wette ich liebe sie mehr", erwiderte ich und er lachte in welches ich mit einstieg.
"Ich gehe kurz duschen und wenn ich zurück komme will ich das Poster noch da hängen sehen, einverstanden", lächelte er, wobei seine Grübchen rausstachen. "Ist ja gut", murmelte ich vor mich hin und schon war ich alleine in seinem Zimmer.

Ich setzte mich auf sein Bett und nahm mein Handy raus um meiner Mum zu schreiben, dass ich erst gegen 20 Uhr zu Hause kommen würde. Ich beschäftigte mich mit meinem Handy, bis Ashton wieder das Zimmer betrat. Nur mit Boxershorts bekleidet ging er auf sein Schrank zu.

"Ist dir das nicht peinlich. Ich meine wir kennen uns kaum", erkundigte ich mich, jedoch meinte ich dies nicht ernst.
"Eben meintest du zu meiner Mum, dass wir Freunde wären, also sei ruhig", lachte er. Er zog sich eine Jogginghose und ein Shirt an, ehe er sich zu mir setzte und wir uns unterhielten und Videos anschauten.
Wir, oder besser gesagt Ashton, entschied sich für einen Film, den ich eigentlich gar nicht schauen wollte. Ich sah mich in seinem Zimmer um, während er im Film versunken war. Mein Blick blieb an seinem Arm hängen.

Jetzt ergab alles Sinn.

Disease- A.I.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt