3. Chapter

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Ich sah ihn geschockt an.
"Was kann ihr denn helfen", fragte meine Mum mit einer weinerlichen Stimme. Mr. Johnson überlegte für eine Weile.
"Wir könnten eine Operation durchführen. Nur leider liegt die Überlebenschance bei nur 60%. Überlegen Sie es sich gut", sagte er den letzten Satz streng betont.

Wie in Trance bedankte und verabschiedete ich mich ehe wir nach Hause fuhren. Es war 11 Uhr vormittags und auch wenn meine Mum sagte ich solle mich etwas ausruhen, konnte ich dies nicht. Ich träumte schon von meinem Tod, was wenn das ein Zeichen war?

Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten, doch ich wischte sie schnell weg. Ich muss stark bleiben. Wenn nicht für mich, dann für meine Mum.

Mein Handy weckte mich aus meiner Trance und ich ging ran, ohne zu schauen wer anrief.

"Hey", hörte ich die süße Stimme von Madelyn. Ich wollte antworten, doch es kam nur ein krächzen raus. "Weinst du", fragte sie panisch, doch ehe ich versuchte wieder zu antworten, was sowieso gescheitert wäre, sprach sie weiter.
"Ich bin in einer halben Stunde da", sagte sie hektisch und legte auf. Sie wohnt näher an der Schule und somit auch weiter weg von mir. Sie hat schon ihren Führerschein, jedoch fährt sie manchmal mit dem Bus, was ich nicht verstehen kann. Busfahren ist das schlimmste, was man sich je antun könnte.

Bevor Madelyn kam wusch ich mein Gesicht, da es von Tränen übersäht war und es leicht rot angeschwollen war.

In meinem Zimmer ersetzte ich die schwarze Jeans und das weiße Top gegen eine graue Jogginghose und einem schwarzen Pullover. Ich band mir einen Zopf zusammen und setzte mich auf mein Bett.

Ich hörte noch etwas Musik, ehe meine Zimmertür geöffnet wurde.

"Madelyn", schrie ich und rannte auf sie zu. "Hey, ist alles in Ordnung", fragte sie woraufhin ich nur nickte.
"Du weißt du kannst mir alles erzählen", sagte sie ruhig und wieder nickte ich.

"Ich hatte heute eine Untersuchung", begann ich zu sprechen, nachdem Madelyn uns einen Tee gebracht hatte. Das hier ist wie ihr zweites zu Hause.
"Und was meinte der Arzt", fragte sie ängstlich.
Ich starrte auf meine Tasse Tee, während ich die passenden Worte suchte.
"Ich habe einen noch unregelmäßigeren Herzschlag als vorher und bei einer Operation hätte ich nur eine 60%ige Überlebenschance", begann ich wieder bitterlich zu weinen. Ich wollte nicht sterben. Madelyn schloss mich in ihre Arme und schluchzte leise. Wir sind seit der zweiten Klasse die besten Freundinnen und sie würde mich wahrscheinlich, neben meiner Mutter, am meisten vermissen. Denn falsche Freunde vergessen und ersetzen dich schnell.

"Hey Isa, bleib bitte stark. Ich bin immer für dich da", weinte sie weiter. Ich lächelte sie an, ich will auch sie glücklich sehen, weshalb ich nicht die ganze Zeit schlechtes, und vorallem nur über mich reden wollte.

Meine Mum kam hoch zu uns ins Zimmer. "So ihr zwei ich gehe jetzt arbeiten. Wir sehen uns heute Abend. Tschüss", sagte sie und ging wieder raus.

Wir wechselten das Thema und redeten nun über die Schule. Und damit meinte ich nicht über Hausaufgaben, sondern darüber, wer wen datete, wie lächerlich manche Mädchen waren und sich benutzen ließen und solche Dinge. Wir waren schon kleine Lästerschwestern.

Mittlerweile war es schon 16 Uhr und wir bekamen Hunger, weshalb wir runter gingen und uns Pizzen in den Ofen schoben. Nach ungefähr 15 Minuten nahmen wir sie raus und gingen damit ins Wohnzimmer um etwas fern zusehen.

"Am Montag kommt der neue Schüler in unsere Klasse", brach Madelyn die Stille. "Ach ja. Schon mal was von ihm gehört", fragte ich und biss von dem Stück Pizza ab. Sie schüttelte den Kopf.
"Er kommt ja nicht von hier", erinnerte sie mich. "Werden wir ja am Montag sehen", sprach ich während ich den ausgewählten Film startete.

Wir schauten den Film und ehe wir uns versahen war es schon 19 Uhr. Meine Mum müsste gleich von der Arbeit kommen.

"Wir könnten auch mal raus anstatt immer nur Filme anzuschauen", lachte ich. "Recht hast du. Gehen wir in den Club", fragte sie und trank einen schluck aus ihrem Glas.

Meine Mum würde es mir nie erlauben, auch wenn ich volljährig war. Außerdem trank ich nie was, das würde mich nur noch mehr belasten. In meinem Wohngebiet gab es keine Clubs, wir müssten ungefähr eine Stunde mit dem Bus fahren, aber da Madelyn mit dem Auto da ist bräuchten wir nur eine halbe Stunde. Trotzdem mag ich Club's nicht, deshalb schüttelte ich den Kopf und Madelyn nickte verständlich.

Meine Mum kam und Madelyn fragte, ob sie hier schlafen könnte, was ich natürlich bejahte.

Wir kochten zu dritt und aßen danach, bevor ich meine Medizin zu mir nahm.

Es war erst 20:45 Uhr. Wir gingen auf mein Zimmer und redeten und lachten. In solchen Momenten vergaß ich meine Sorgen und Probleme, wobei meine einzige Sorge mein Herzfehler war. Um 3 Uhr nachts beschlossen wir dann schlafen zu gehen.

Disease- A.I.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt