Zu Hause wartete schon die nächste Überraschung auf mich, denn als ich die Wohnung betrat, schlug mir Kaffeeduft entgegen, was mich die Stirn runzeln ließ. Mum und ohne Anlass Kaffee kochen? Das passte nicht. Folglich musste sie Besuch haben, den sie gut leiden konnte, denn für irgendwelche Leute, die ihr nur sauteures Zeug andrehen wollten, hatte sie meistens nur billiges Wasser übrig, wenn überhaupt. Leise legte ich meine Tasche unter die Garderobe und wollte mich zur Küche vorschleichen, um heimlich zu sehen, wer die Ehre hatte (um entscheiden zu können, ob ich mich blicken lassen wollte oder nicht), doch Mum hatte anscheinend schon das Klicken der Wohnungstür gehört, denn auf einmal sagte sie: „Das muss mein Sohn sein. Er spielt in einer Band, deshalb kommt er Freitags immer etwas später heim."
Innerlich fluchend wollte ich mich schleunigst in mein Zimmer verdrücken, doch nun trat meine Mutter auf den Gang – und ich war erstaunt: Sie strahlte übers ganze Gesicht, was schlichtweg viel zu selten vorkam, ihre Augen leuchteten und ihre Wangen waren gerötet – sie sah ... glücklich aus. „Niall, setzt dich doch bitte zu uns"."
Nicht, dass ich es meiner Mum nicht gönnte, glücklich zu sein – im Gegenteil, ich wünschte es ihr von ganzem Herzen, sie hatte es einfach viel zu schwer gehabt in ihrem Leben, obwohl sie so ein toller Mensch war – aber das hier ließ mich doch ziemlich misstrauisch werden. Kaum war ich in Reichweite, hatte sie mich schon voller Elan in die Küche gezogen. „Yaser, das ist mein Sohn Niall. Niall, das ist Yaser. Ich habe ihn vor ein paar Wochen auf diesem Konzert kennengelernt, auf dem ich mit meinen Freundinnen war."
Der dunkelhaarige Mann am Tisch erhob sich und hielt mir lächelnd eine Hand hin, die ich automatisch ergriff und seinen kräftigen Händedruck erwiderte. „Hallo, Niall. Ich hab schon viel von dir gehört."
Er war mir auf Anhieb sympathisch. „Ich würde gerne dasselbe über Sie sagen, aber genau genommen wusste ich nicht mal, dass es Sie gibt", gab ich grinsend zurück, woraufhin mir Mum einen Klaps gegen die Schulter verpasste. „Niall!"
Yaser schüttelte nur lachend den Kopf. „Lass ihn, Maura. Er ist nur ehrlich." Er zwinkerte mir schalkhaft zu. „Schön, dich kennenzulernen."
„Gleichfalls." Und das war mein voller Ernst. Ich mochte ihn wirklich. Und der Chemie zwischen den beiden nach zu urteilen, schienen sie einander sehr nahe zu sein, was bedeutete, dass meine Mum nach meinem Arschloch von Dad endlich wieder einen Schritt nach vorne getan hatte und einem anderen Mann eine echte Chance gab.
„Du kannst mich ruhig duzen", bot Yaser mir an, während er meiner Mum zuvorkam und uns allen Kaffee einschenkte, was Mum mit einem erfreuten Lächeln quittierte. Ich spürte Freude in mir aufsteigen. Nach meinem Dad, von dem sie nach Strich und Faden betrogen worden war und sogar ein paar mal Schläge hatte einstecken müssen, war sie so von ihren schlechten Erfahrungen mit Männern geprägt, dass sie sich schutzsuchend in ihr Schneckenhaus zurückgezogen und sich lange nicht hinausgewagt hatte. Ich erinnerte mich noch gut daran, wie ich sie mühsam dazu überredet hatte, ihre Freundinnen zu diesem Konzert zu begleiten – ich hätte gleich Verdacht schöpfen müssen, als sie so überaus gut gelaunt nach Hause gekommen war. Wie der Zufall es wollte, kam sie genau in diesem Augenblick darauf zu sprechen, indem sie erzählte: „Niall ist im Prinzip auch der Grund, dass wir uns überhaupt kennengelernt haben. Ich hatte eigentlich gar keine rechte Lust auf das Konzert, aber er hat mich praktisch gezwungen."
Ich merkte, wie ich bis unter die Haarwurzeln rot anließ. „Du übertreibst! So schlimm war ich auch wieder nicht."
„Oh doch", widersprach sie vergnügt. „Du hast damit gedroht, deine Busfahrkarte zu schreddern und für den Rest deiner Schulzeit immer zu Fuß nach Hause zu gehen."
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Stay away - Ziall
FanfictionJosh ist der beliebteste Typ der ganzen Schule und möchte mit allen Mitteln Nialls Herz für sich gewinnen - niemand ahnt, welch mörderisches Geheimnis er verbirgt. Niemand außer Zayn Malik, der merkwürdige Neue an der Schule und ein typischer BadBoy...