Während man mich am nächsten Morgen anstandslos mit meiner Mum nach Hause fahren ließ, musste Zayn zur Beobachtung noch einige Tage im Krankenhaus verweilen – sehr zu seinem Missfallen.
Meine Mutter verlor kein einziges Wort über Zayn und mich. Weder als wir uns mit einem Kuss voneinander verabschiedeten, noch während der Heimfahrt.
„In einer Stunde wird die Polizei vorbeikommen und dir ein paar Fragen stellen." Sie lehnte sich an den Küchentisch und fuhr sich völlig am Ende mit den Nerven durchs Haar. „Wieso hast du nur nichts gesagt, Niall?" Ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
Ich spürte einen Kloß im Hals. „Was hätte ich denn sagen sollen? Ich wusste ja selbst nichts."
Sie richtete ihre müden Augen auf mich. „Dieser Josh hat dich ganz offensichtlich bedroht. Schon bevor sie dich erwischt haben. Wahrscheinlich wüsste ich jetzt noch nichts davon, wenn Zayn mir nicht alle Einzelheiten erzählt hätte."
„Ganz offensichtlich bedroht?" Ich traute meinen Ohren kaum. „Ihr habt mir allesamt eingetrichtert, ich sollte was mit ihm anfangen. Naja, zum Glück hab ich das nicht getan. Ich könnte dir jetzt alle Gewalttaten aufzählen, die er sich nur in den letzten Tagen geleistet hat."
„Mach das, wenn die Polizei da ist. Ich hoffe, dieser gewissenlose Mensch bekommt ordentlich das Gesetz zu spüren."
Ich ließ mich auf einen der Stühle fallen. „Das tut er dann schon, wenn nur Zayn seine Erlebnisse schildert."
„Du kannst froh sein, dass du Zayn hast", wechselte sie abrupt das Thema. „Als du nach Yasers Besuch nicht mehr nach Hause gekommen bist, habe ich am Tisch einen kleinen Zettel mit Zayns Nummer gefunden und ihn kurzerhand angerufen. Er war sofort in höchster Alarmbereitschaft und hat mir versichert, er würde sich darum kümmern. Als er sich nicht mehr gemeldet hat, hab ich die Polizei verständigt, die ihn dann wenig später verletzt in einer verlassenen Gasse aufgesammelt haben. Und den Rest weißt du ja sowieso." Mum vergrub das Gesicht in den Händen. „Versprich mir, dass du dich nie wieder so in Gefahr bringst. Ich bin beinahe umgekommen vor Angst. Ich hab doch nur noch dich."
Bei diesen Worten erhob ich mich und umarmte sie wortlos. Ich konnte und wollte ihr gar nicht haargenau erzählen, wie es mir in den Fängen von Joshs Leuten ergangen war. Es reichte, wenn ich davon Alpträume hatte.
„Mum?"
Sie schniefte leise. „Hm?"
„Was denkst du von Zayn und mir?" Ich suchte nach Worten. „Ich verstehe es, wenn ihr nicht wollt, dass wir ..."
„Nein", unterbrach sie mich und löste die Umarmung, um mir in die Augen zu blicken. „Yaser kann sich seine Meinung sonst wohin schieben."
Mit offenem Mund starrte ich sie an. „W-was?"
Mit einem schwachen Lächeln strich sie mir übers Haar, als wäre ich nicht um einige Zentimeter größer als sie. „Wir haben uns getrennt. Ich konnte einfach nicht fassen, wie er über euch beide gesprochen hat. Seine Ansichten waren sehr ... altmodisch. Auch wenn ich es immer noch nicht fassen kann, kann ich Zayns Meinung über ihn teilweise verstehen."
„Du scheinst dich ja sehr eingehend mit Zayn unterhalten zu haben." Ich biss mir auf die Lippe. „Mum, du hättest nicht wegen uns mit ihm Schluss machen müssen, das könnte ich nie von dir verlangen."
Sie schüttelte den Kopf. „Du willst nicht wissen, was er alles gesagt hat. Sowas brauche ich nicht." Grinsend seufzte sie auf. „Und ich dachte, er ist DER Mann fürs Leben ... tja. So kann man sich in Leuten täuschen."
„Da hast du recht", murmelte ich gedankenverloren, bevor sie mich mit einem Klaps wieder in die Realität zurückholte.
„Du solltest schnell unter die Dusche hüpfen und dir was Frisches anziehen. Die Polizei wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Liam habe ich übrigens auch angerufen. Er wird auch bald vorbeikommen."
Ich nickte und wollte mich auf den Weg ins Bad machen, doch sie hielt mich am Arm zurück und sah mir mit warmem Blick tief in die Augen.. „Ich bin stolz auf dich, dass du das alles so hinter dich bringen konntest."
So schrecklich das alles auch gewesen sein mochte, es hatte durchaus seine Vorteile: Zayn und ich waren zusammen, Josh und seine Bande im Gefängnis, und Liam und Sophia hatten ebenfalls endlich zueinander gefunden. War aber auch Zeit geworden. Ich hatte schon fast damit gerechnet, dass Liam den Rest seines Lebens alleine mit seinen Büchern verbringen musste. Tja.
Als Liam die ganze Geschichte gehört hatte, hätte er Josh am liebsten aufgespießt und gegrillt, wenn dieser sich nicht schon in Haft befunden hätte.
Ich konnte selbst nicht glauben, dass ich das wirklich alles erlebt hatte, es war einfach viel zu ... unwirklich, um wahr zu sein. Die Leute in der Schule wussten nur ungefähr aus verschiedensten Gerüchten, was sich zugetragen hatte und versuchten immer wieder, unauffällig etwas aus mir herauszubekommen, aber ich schwieg wie ein Grab, ebenso Zayn und Liam.
Außerdem stellte sich heraus, dass Josh nicht nur für diesen einen Mord verantwortlich war, von dem Zayn erzählt hatte, sondern etliche Vergewaltigungsfälle ebenfalls auf sein Konto gingen und allesamt die gleiche Taktik aufwiesen. Bei dem Gedanken, wie nah er an mir dran gewesen war, wurde mir noch immer schlecht.
Seit Josh weg war, war Zayn viel glücklicher als vorher und musste sich in der Schule nicht mehr verstellen, sodass wir uns öffentlich als Paar zeigen konnten, wofür ich sehr dankbar war. Ich war dankbar dafür, Zayn gefunden zu haben. Mittlerweile wusste ich nicht mehr, was ich ohne ihn täte. Seine Art zu lächeln, sobald er mich sah, und mir zeigte, wie sehr er es liebte, mit mir zusammen zu sein.
Mir war es vorher vielleicht noch nicht so bewusst gewesen, aber ich liebte ihn einfach so wie mein ganzes Leben.
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THE END
Quatsch beiseite. Ja, jetzt hat auch diese Geschichte ihr Ende gefunden :-) Auch wenn ich jetzt nichts mehr ändern kann, würde ich mich riesig darüber freuen, im Gesamtblick ein Feedback zu bekommen <3
Ich werde hier jetzt keine großen Extrakapitel schreiben, sondern möchte mich einfach nur bei euch allen für eure Unterstützung bedanken, vor allem bei denjenigen, die immer ein Vote hinterlassen und so tolle Kommis geschrieben haben! Ich glaube, wenn ihr nicht gewesen wärt, hätte ich diese Geschichte nie zu Ende geschrieben, zumal sie mir selbst nicht sooo gut gefällt.
Speziell zu erwähnen sind hier ....
und
, die sich bis zum (bitteren xD) Ende für die Story begeistern konnten und immer so schön gespamt haben xD <3 Dankeschön!!!!!
Also, vielen Dank, Leute! <3 Eure Unterstützung ist das Beste, was man als "Autor" bekommen kann!
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Stay away - Ziall
FanfictionJosh ist der beliebteste Typ der ganzen Schule und möchte mit allen Mitteln Nialls Herz für sich gewinnen - niemand ahnt, welch mörderisches Geheimnis er verbirgt. Niemand außer Zayn Malik, der merkwürdige Neue an der Schule und ein typischer BadBoy...