Kapitel 22 (Überarbeitet)

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Als wäre sie verzaubert schaut sie Ace in die Augen, ihren Blick erwidernd streicht er ihr sanft durchs Gesicht. Die Herzen der beiden rasen, keiner weiß ob oder was er sagen soll, viel zu sehr haben sie Angst das es den Moment zerstört. Vorsichtig streicht der Schwarzhaarige mit seiner Hand ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, sein Blick wendet sich von ihren Augen wieder auf ihr Lippen, er würde sie sehr gern nochmal Küssen, wird sie es nochmal zulassen? So Unsicher kennt Ace sich selbst nicht, wieso ist er dann so bei ihr?
,,Ist es falsch?" bricht Natalia die stille, in ihren Augen erkennt er Liebe aber auch Angst.
,,Denkst du es denn?" stellt er die Gegenfrage und legt seine Stirn an ihre, beide schließen die Augen und genießen den Moment.

,,Ich weiß es nicht." die Worte der jüngeren werden von einem sanften Zittern begleitet, sie fühlt sich so verletzlich, so zerbrechlich. All diese Gefühle die sie ermahnen, sind so neu, völlig fremd, damals bei Jace war alles anders.
,,Ich denke etwas was sich so richtig anfühlt, kann gar nicht Flasch sein." der schwarzhaarige legt seine Finger unter ihr Kinn, hebt es sanft an und vereint ihre Lippen erneut. Ace versucht alle Gefühle in den Kuss zu legen. Natalia legt ihre Hände in seinen Nacken, ihr Kopf ist wie leer gefegt, alles was für sie grade wichtig ist, ist das hier, dieser Moment, der Kuss.
Die beiden Lösen sich ihrer Meinung nach viel zu schnell wieder von einander, verliebt schaut sie ihn.
,,Du bist alles was ich brauche." ihre Worte sind nicht mehr als ein hauchen, sie weiß nicht wie diese Worte ihre Lippen verlassen konnten, es ist als hätte ihr Körper von sich aus gehandelt.
,,Ich hoffe das hier ist kein Traum." ein sanftes Grinsen legt sich auf seine Lippen während er sie in eine intensive Umarmung zieht, die Rothaarige drückt sich freiwillig näher an ihn heran und muss selbst über seine Worte kichern. ,,Wenn es einer ist, möchte ich nicht mehr aufwachen."
,,Dann lass uns diesen Traum leben." während er das sagt drückt er sie von sich weg um ihr in die Augen schauen zu können.

Als würde ein Paukenschlag sie in die Realität zurückholen, treffen sie viele Sorgen und Ängste, weshalb sie ihn so oft schon abgewiesen hat. ,,Ace, ich weiß es nicht, es könnte so viele Probleme machen." ihre Stimme ist einige Oktaven höher und sie wirkt aufgebracht. In ihrem inneren herrscht ein Riesen durcheinander, sie will ihn an ihrer Seite haben, keine Frage aber was würden ihre Brüder sagen? Was würde Vater sagen?
,,Was für Probleme Natalia, was für verdammte Probleme? Das einzige Problem was wir seit Monaten haben, sind die, die wir uns selbst gemacht haben indem wir uns versucht haben von einander fern zu halten." Ace wirkt verzweifelt, er kann die bedenken seiner angebeteten nicht verstehen. Ist es wirklich wichtiger was alle anderen denken als das sie endlich glücklich sind? Ja es war bisher sehr kompliziert aber das soll ab jetzt vorbei sein!
,,Ich will nicht mehr dieses Komplizierte, ich will kein hin und her mehr, ich will dich einfach nur noch an meiner Seite haben." wild gestikuliert der schwarzhaarige in seiner Verzweiflung, wieso kann sie es nicht so sehen wie er?
Verunsichert steht die Rothaarige vor ihm und weiß einfach nicht was sie sagen soll, sie weiß das er Recht hat, aber irgendwas in ihrem drängt sie schon fast dazu zu sagen, das sie es nicht machen sollte. Es sagt ihr, das er sie zu sehr verletzen wird, das er sie zerstören wird.


,,Sag doch was." so verzweifelt hat sie die Feuerfaust noch nie gesehen, sie öffnet ihren Mund und versucht was zu sagen aber es kommt kein Ton heraus. Sie weiß nicht was sie sagen soll, aber sie will etwas sagen, wenigstens seinen Namen aber kein Ton. Langsam schließt sie ihren Mund und richtet den Blick auf den Boden, sie kann ihn nicht anschauen, sie will nicht die Enttäuschung in seinen Augen sehen, die Traurigkeit, die Einsamkeit.

Wortlos verlässt der schwarzhaarige schnellen Schrittes die Kajüte, während die ersten Tränen sich aus ihren Augen stehlen. Wieso kann sie ihn nicht an sich heran lassen? Wieso verletzt sie ihn immer wieder? Er war so verzweifelt, er will sie so sehr und sie will ihn mindestens ebenso sehr! Aber sie stößt ihn immer wieder von sich. Sie kann sich selbst nicht erklären warum aber es tut ihr selber weh, sie tut sich selber damit weh.

,,Selbstzerstörerisches Verhalten, in Folge von Traumata sind keine Seltenheit, bla bla bla." spricht Law seine Gedanken aus, während er wie besessen das Buch zu lesen scheint. Natalia währenddessen sitzt mit einem anderem Buch neben ihm auf dem Bett und überfliegt die Seiten, auf der Suche nach einem Stichwort. ,,Posttraumatische Belastungsstörungen haben oft emotionale Unerreichbarkeit, Ambivalenz sowie emotionale Selbstzerstörung als folge. Betroffene handeln zu ihrem eigenen Schutz und gegen jegliche Art des Gesunden emotionalen Verhaltens."

In Gedanken bei dieser Erinnerung setzt Natalia sich auf ihre Koje, was soll sie jetzt tun? Noch immer laufen ihr die Tränen die Wangen runter, Ace so zu verletzen, sich selbst so zu verletzen, wozu? Sie könnte grade in seinen Arme liegen und glücklich sein. Stattdessen hat sie es mal wieder kaputt gemacht, mal wieder hat sie ihn von sich gestoßen, mal wieder macht sie sich kaputt.

,,Ich kann es vielleicht noch grade biegen!" voller Hoffnung verlässt sie ihre Kajüte um mit Ace zu reden, sie überlegt kurz ob sie klopfen sollte aber verwirft den Gedanken ganz schnell wieder sondern öffnet einfach die Tür und geht rein.

,,Was willst du hier?" fragt die Feuerfaust wütend, er will grade keinen sehen, erst recht nicht sie. Will sie ihm jetzt das gleiche wie immer erklären? Das es falsch ist und so weiter? Darauf kann er gut und gerne verzichten.

,,I.. Ich möchte dir etwas sagen." Natalia schließt die Tür hinter sich und richtet ihren Blick auf sie, Ace erkennt sofort das sie geweint hat. Etwa wegen der Situation?
,,Na dann schieß los." Ace setzt sich auf seine Koje, lehnt seine Arme und die Knie und faltet die Hände zusammen. Abwartend ist sein Blick auf die nervöse Rothaarige mit geschwollenen Augen gerichtet, die im Kopf alles was sie sagen will zurecht legt, aber in ihrem Kopf herrscht so ein wirres durcheinander, das es fast unmöglich ist da eine Ordnung rein zu kriegen.

,,Ich weiß nicht wo ich anfangen soll um ehrlich zu sein." durchbricht sie die stille, die sich gebildet hat und fängt an ihre Hände zu kneten.
Tief atmet sie ein und wieder aus, vielleicht sollte sie einfach anfangen zu reden? Vielleicht ergibt es dann alles einen Sinn was sie sagt, denn das was sie im Kopf durchgeht ergibt keinen Sinn in ihren Augen aber Ace hat es verdient zu wissen was sie fühlt, das sie nicht nur mit ihm spielt, sie hat es verdient, sie hat verdient endlich wieder glücklich zu sein.

,,Ich Liebe dich." platzt es aus ihr raus, sofort richtet sich ihr Blick auf den schwarzhaarigen der eine Augenbraue in die Höhe zieht. ,,Und jetzt?" fragt dieser als Natalia nicht den Anschein gemacht hat noch etwas zu sagen.

,,Ich. Ehm. Es. Oh Mann, es, es tut mir leid Ace, ich, ich stoße dich immer von mir, obwohl du mich glücklich machst. Ich will das nicht, ich will dich nicht wegstoßen, ich will glücklich sein, mit dir." immer wieder gerät die Rothaarige vor Aufregung ins Stottern, verunsichert schaut sie der Feuerfaust zu wie er sich erhebt und auf sie zugeht. Er sagt kein Wort, was sie bloß noch mehr verunsichert. ,,Sag doch bitte was, es tut mir wirklich leid Ace, ich bin einfach ein kaputter Mensch, ich will das alles selbst nicht, ich will einfach glücklich sein, du sollst glücklich sein, vielleicht wäre es besser wenn du dir eine suchst die nicht so kaputt ist und weiß was sie tut. Auch wenn es mir weh tut, wäre es vielleicht für dich..." Natalias unüberlegtes, nervöses Geplapper wird aber abrupt von ihm unterbrochen als er vor ihr zum stehen kommt und sie feste in eine Umarmung. ,,Ich will keine andere als dich, egal wie kaputt du bist." murmelt er und drückt ihr einen Kuss auf den Schopf, er hat schon lange gemerkt das sie selbst gegen ihre Emotionen handelt, sie ist einer der Rationalsten Menschen die er kennt, gleich nach Marco. Aber er wird damit lernen umzugehen, so wie sie lernen wird, das es nicht immer das beste ist Rational zu sein.
,,Wirklich?" fragt sie und schnieft.
,,Ja, wir schaffen das. Gemeinsam."


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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 01 ⏰

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