Sie stöhnte gequält und hielt sich den Kopf. Das war doch nicht normal! Das geschah nun schon zum zweiten Mal in meiner Anwesenheit. War sie vielleicht schwer krank?
Aber sie sah sonst gesund aus..
Im nächsten Moment schreckte ich leicht zurück, Emily immer noch in meinem Arm haltend, als sie ein Wort ausrief, das irgendwie nach "Weramo" klang. Musste eine fremde Sprache sein, jedoch hatte ich so ein Wort noch nie gehört und ich konnte mir auch nicht vorstellen, welche Sprache das sein sollte.Verwirrt sah ich das zierliche Mädchen an und erkannte tatsächlich, dass es ihr langsam besser ging. Sie richtete sich auf und räusperte sich.
Dann nahm sie meine Hand und sah mich an.
"Wollen wir? ", war das einzige was sie dazu sagte. Augenscheinlich wollte sie nicht darüber sprechen, was ich für den Moment akzeptierte. Doch später würde ich sie auf jeden Fall darauf ansprechen.Jetzt hingegen war ich viel zu perplex darüber, dass sie mit mir kam und wollte es nicht kaputt machen.
Mann, Harry, du Weichei. Seit wann nimmst du auf jemanden Rücksicht? Du bist das größte Beispiel für das Wort 'Egoist'., spottete meine innere Stimme, die ich geflissentlich ignorierte.
Doch im Grunde hatte sie recht. Diese Frau machte irgendwas mit mir, berührte mich und ich konnte mich nicht dagegen wehren.
Es war als würde sie mich magisch anziehen. Ich musste sie einfach ansehen, wenn sie in der Nähe war. Beinahe tat es körperlich weh, sich dagegen zu sträuben. Und das seit dem ersten Augenblick, in dem ich sie sah.Und genau das beunruhigte mich sehr. Ich veränderte mich und zwar für meine Verhältnisse nicht zum Guten. Obwohl mir das so bewusst war, ließ ich es zu.
Es war lächerlich. Wir kannten uns schließlich kaum, sprachen gerade mal ein paar Sätze miteinander und trotzdem war da etwas. Eine enorme Anziehungskraft . Und Emily spürte es auch, sonst hätte sie gerade eben nicht zugestimmt.Kurz besprach ich noch mit der Leiterin des Waisenhauses die Details über den Auftritt des Künstlers , den ich geplant hatte. Da erfuhr ich auch, dass Emilys Auftritt ehrenamtlich war und sie dafür keinen Cent annahm, obwohl es ihr angeboten worden war. Wie konnte man nur Geld ablehnen?
Da dieser Auftritt große Publicity für Styles Musics und den Sänger brachte, stimmte ich trotzdem zu, dass das Konzert für Lau stattfinden würde.Währenddessen unterhielt Emily sich mit den Waisenkindern, die mehr als begeistert von ihr zu sein schienen.
Danach verließen wir das Waisenhaus und beschlossen, an den See zu fahren. Wir besorgten uns Proviant und Decken und setzten uns ans Ufer ins Gras auf die ausgebreiteten Decken.
Emily setzte sich direkt neben mich und lehnte ihren Kopf an meine Schulter.
Dieser Moment war perfekt.Und auch wenn ich ihn nicht zerstören wollte, musste ich einfach fragen, was es mit diesen Kopfschmerzen auf sich hatte. Es ließ mir einfach keine Ruhe.
"Emily? ", begann ich zögernd. Es war mehr als seltsam und ungewohnt für mich, so vorsichtig und um die richtigen Worte bedacht zu sein. Ich war regelrecht nervös, was ich sonst nie war." Mmh? ", gab sie müde zurück. Irgendetwas beschäftigte sie und ich musste erfahren, was das war.
" Woher kommen deine Anfälle? Und was bedeutet Weramo? ", fragte ich geradeaus.Sofort versteifte sie sich merklich.
" Das...das kann ich nicht sagen. Du wirst es noch erfahren, versprochen, aber jetzt ist noch nicht die Zeit dafür. "
Ging es noch rätselhafter? Was sollte das bedeuten?Trotz meiner ungestillten Neugier beließ ich es für den Moment dabei.
Wir redeten über Belangloses wie das Lieblingsessen oder schwiegen einfach. Wir genossen die Nähe des jeweils anderen.Hinter uns raschelte es auf einmal laut im Gebüsch. Emily hatte es auch gehört, denn sie hielt meinen Oberarm fest umklammert.
Doch bevor ich aufstehen und nachsehen konnte, trat ein Mann dahinter hervor. Er sah sehr merkwürdig aus. Als käme er direkt von einem Kostümball. Er hatte weiße kurze Haare, war wahrscheinlich um die 50 Jahre alt und trug einen cremefarbenen Umhang mit seltsamen Stickereien darauf. Und er kam direkt auf uns zu.Obwohl seine Mimik mehr als ernst war, sah er nicht bedrohlich aus.
Doch wer erkannte schon, ob jemand gefährlich war?
Als Emily sich umdrehte und sah, schnappte sie plötzlich hektisch nach Luft und stand schnell auf. "Das darf nicht wahr sein..", flüsterte sie zu sich selbst.
"Was machst du hier, Silas? ", fragte sie mit zitternder Stimme.Dieser Silas machte ihr sichtlich Angst und das wiederum gefiel mir überhaupt nicht.
Ich stellte mich beschützend neben Emily und nahm ihre Hand, um ihr zu zeigen, dass ich da war und ihr helfen würde, was diesen Silas sofort die Lippen zu einem Strich pressen ließ.
Es gefiel ihm anscheinend nicht. Wer zum Teufel war dieser Typ?"Emily. Du weißt, dass das hier falsch ist. Du brichst sämtliche Regeln. Komm mit nach Hause und wir sprechen darüber. Du bekommst einen neuen Auftrag. ", erklärte Silas streng mit einer tiefen Stimme.
Wieder einmal verstand ich nur Bahnhof. Warum sollte sie Regeln brechen, wenn sie mit mir zusammen war? Das ergab alles keinen Sinn für mich. Fragend sah ich zu Emily, der nun einige Tränen über die Wangen liefen.
"Hey, hey ", versuchte ich sie zu beruhigen," Du musst nicht mit ihm mitgehen. Keiner kann dich dazu zwingen. Komm mit mir mit, gehen wir. "
Ihre blauen Augen funkelten kurz auf.
Sie sah entschlossen zu diesem Umhangtypen namens Silas.
" Nein, es ist meine Entscheidung, wie ich den Auftrag erledige und du weißt, wie der lautet. Ich bin hier und erfülle ihn, nur eben anders als gewöhnlich. Was ist daran so schlimm? ", verteidigte sie sich.Silas war sichtlich überrascht und schien zu überlegen. Dann schüttelte er den Kopf. Beinahe sah er enttäuscht aus.
" Du hast noch genau zwei Wochen Zeit dafür. Dann wirst du abgezogen. Ob du willst oder nicht. ", verkündete er hart und verschwand ohne ein weiteres Wort hinter einem dicken Baum. Ich erwartete, dass er auf der anderen Seite des Stammes auftauchte. Verwirrt ging ich hin und hielt für einen Moment die Luft an.Er war weg! Einfach verschwunden.
Diese Sache wurde immer mysteriöser. Mehr als verdutzt ging ich zu Emily zurück, die noch immer an derselben Stelle stand und mich anlächelte.
"Frag lieber nicht. Ich könnte es dir sowieso nicht erklären. Noch nicht.. ", meinte sie nur. Sie wusste natürlich sofort, was in mir vorging.
Ich würde noch hinter diese ganzen Geheimnisse kommen, das war so klar, wie ich Harry Styles hieß.
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Engelsmusik
FanfictionEin arroganter Musikproduzent und eine Straßenmusikerin. Zwei Welten treffen aufeinander. Harry Styles ist sehr erfolgreich in seinem Beruf. Jedoch sieht er mittlerweile nur noch die Dollarnoten, die jedes Album und jede gute Stimme einbringt. Er h...