Kapitel 5

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Drei Wochen waren seit dem peinlichen treffen zwischen Louis und Sam vergangen. Louis hatte sich bereits gut in seinem Job eingelebt, und verstand sich prima mit seinen Schützlingen.

Das Verhältnis zwischen Louis und den Jugendlichen war genau wie in New York, freundschaftlich, was Louis wichtig war.

Gerade war er auf dem Weg zu seiner nächsten Gruppentherapie. Er hatte für heute einen Ausflug geplant.

Er wollte mit vier seiner Schützlinge, von denen Louis wusste dass sie Interesse an Kunst hatten, auf eine Kunstaustellung. Louis war wichtig, dass die Jugendlichen sich Dinge suchten, mit denen sie sich beschäftigen konnten, die ihnen halt gaben, wenn die Gefahr eines Rückfalls hoch war.

Er parkte das Auto auf den für ihn reservierten Parkplatz und lief schnell in das Gebäude, nachdem er sein Auto abschloss. Er war eindeutig zu spät dran.

Als er den Gruppenraum sah, konnte er bereits die Stimmen der Jungs und Mädchen hören, welche er für heute zur Therapie bestellt hatte.

"Hey", grüßte er die vier die auf Louis warteten. Es waren drei Mädchen. Stacy, Kathrin und Emilia, welche aber nur Mila genannt werden wollte, und Max, der einzige Junge.

"Hallo Louis", grüßten sie beinahe synchron und lächelten Louis freundlich an.

"Seid ihr bereit?", wollte er wissen und alle vier nickten.

"Na dann los." Er lief gefolgt von den Jugendlichen wieder aus dem Gebäude zu seinem Auto.

Er hatte sich sein Auto aus New York nach London per Frachtschiff schicken lassen, und vor einer Woche kam es endlich an. Louis hatte aber vor sein Auto zu verkaufen und sich dafür eins in London zu kaufen.

"Steigt ein." Die Mädchen quetschten sich zu dritt auf die Rückbank, während Max sich auf den Beifahrersitz setzte.

Es dauerte keine zehn Minuten, bis die Fünf vor der Halle, in welcher die Ausstellung stattfand, ankamen.

Aufgeregt betraten sie das Gebäude und wurden von einer hübschen Kellnerin empfangen, welche ein Tablett mit Gläsern auf ihrer Hand balancierte.

"Guten Tag, möchten Sie was trinken?", fragte sie freundlich und dankbar nickte Louis während er sich ein Glas, dessen inhalt nach Sekt aussah, nahm.

"Hört zu. Ihr könnt euch hier frei bewegen. Schaut euch alles an und in einer Stunde treffen wir uns wieder hier." Die vier nickten freudig und machten sich in verschiedene Richtungen auf den Weg.

Louis seufzte, trank einen Schluck von seinem Glas und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.

Verschiedene Bilder hingen an den Wänden und wurden von Interessenten betrachtet. Louis beschloss ebenfalls ein bisschen herum zu schauen.

Nach dreißig Minuten, einigen Räumen und Kunststilen später kam Louis in einen Bereich wo einige Bilder seine Aufmerksamkeit erregten.

Sie gefielen ihm bereits auf den ersten Blick. Bei einem Werk blieb er länger stehen, und betrachtete das Bild mit gerunzelter Stirn.

Es kam ihm so bekannt vor. Diese Brücke, diese Umgebung. Konnte es sein? Nein, dachte Louis. Das wäre ein wirklich dummer Zufall.

"Guten Tag, sind sie der Künstler dieser Werke?", fragte eine Frauenstimme hinter Louis, doch er konzentrierte sich nicht darauf, da er noch immer dieses Bild musterte.

Erst als er eine Stimme hörte, die dafür sorgte dass sein Herz für einen Moment stehen blieb, drehte er sich abrupt um.

"Ja, der bin ich", sagte Harry lächelnd zu der älteren Dame und Louis konnte seinen Augen nicht trauen.

Asperger 3 - Revenge  •|• Larry [Slow Updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt