Kapitel 17

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"Harry?", fragte Louis verschlafen. Er hatte ohne auf das Display zu schauen den Anruf angenommen.

"Ja, ich...also", begann Harry zu stottern und schluchzte leise.

Louis saß bei diesem Geräusch sofort aufrecht im Bett.

"Warum weinst du? Was ist passiert?", wollte er nervös wissen und schaltete die Nachttischlampe an.

"Sam-" Mehr brachte Harry nicht raus, da ihn die vielen Schluchzer unterbrachen.

"Was hat er getan, hat er dir weh getan?" Unbewusst spannte Louis seine Körper an und ballte seine Hände zu Fäusten. Er würde Sam kalt machen, wenn er Harry auch nur ein Haar krümmte.

"N-nein, k-kannst du vorbei kommen?", bat Harry und hoffte das Louis zustimmen würde.

"Natürlich, schick mir deine Adresse. Ich bin so schnell da wie ich kann." Harry stimmte zu, und danach beendeten beide das Gespräch.

Louis sprang sofort aus seinem Bett, zog sich die nächstbeste Hose und ein Shirt an, die er fand, und schnappte sich Handy sowie seinen Schlüsselbund.

Er hatte zwar gesagt, dass er sich von Harry fernhalten wollte, doch ihm ging es nicht gut und Louis wäre der letzte der Harry in so einer Situation im Stich lassen würde.

In diesem Moment scheisste er auf Lucas und seine Drohungen. Harry brauchte ihn, und das war das einzige was wichtig war.

Langsam öffnete Louis die Tür und lief so leise wie möglich, um Jeff und Mara nicht zu wecken, den Flur entlang.

Gerade als er die Wohnungstür öffnen wollte, hörte er wie jemand in den Flur trat. Jeff rieb sich verschlafen die Augen, und schaute Louis verwirrt an.

"Wo willst du hin?", wollte Jeff wissen.

"Ich muss zu Harry, ihm geht es nicht gut", antwortete Louis und sah auf seine Handy, wo Harry ihm gerade die Adresse schickte.

"Okay, viel Spaß." Jeff konnte sich ein wissendes Grinsen nicht verkneifen, und zwinkerte Louis zu.

Dieser schüttelte grinsend den Kopf und verließ dann die Wohnung.

Zufrieden ging Jeff zurück ins Schlafzimmer und kuschelte sich zu Mara ins Bett.

"Mit wem hast du gesprochen?", fragte diese verschlafen.

"Mit Louis, er musste nochmal weg." Mara blickte zu ihrem Freund und sah ihn fragend an.

"Wo geht er denn um diese Zeit noch hin?"

Jeff lächelte, zog Mara in seine Arme, so dass sie ihren Kopf auf seine Brust legte und antwortet flüsternd.

"Da, wo er die ganzen letzten Jahre schon hätte sein sollen."

Während Jeff und Mara wieder Arm in Arm einschliefen, drückte Louis aufs Gas, um sein Auto anschließen in eine kleine Parklücke zu quetschen, da er bei Harrys Adresse angekommen war.

Hastig stieg er aus, verschloss das Auto per Knopfdruck und lief auf die Hausnummer zu, die Harry ihm geschrieben hatte.

Als er klingelte und kurz darauf das surren des Türöffners zu hören war, lief Louis in schnellen Schritten nach oben.

"Hey", grüßte er Harry, der mit verweinten Augen im Türrahmen stand.

"H-hey", hauchte dieser und erneute Tränen liefen ihm über die Wange.

Louis konnte nicht anders, handelte so wie es ihm sein Herz vorgab und zog Harry in seine Arme.

Beruhigend strich er dem weinenden Harry über den Rücken, flüsterte ihm liebevolle Worte zu und wartete bis Harrys Schluchzer verstummten.

Asperger 3 - Revenge  •|• Larry [Slow Updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt