Chapter 42

62 9 0
                                    

Skyla P.o.V

Unsanft wurde mir ein weiches Etwas ins Gesicht geschleudert, wovon ich wach wurde. ,,Sky du Schlafmütze steh auf die Schule ruft!", vernahm ich auch schon Caro ihre Stimme. Och ne, wie ich Schule doch hasste, aber hey wer tut das bitte nicht? Seufzend und mit schwerem Herzen schälte ich mich aus meinem warmen Bett und machte mich für die Schule fertig.

Caro saß schon fertig am Tisch und schaufelte sich eine Schüssel voll Cornflakes in den Mund. Grinsend sah ich ihr dabei kurz zu ehe ich mich daran machte mir ein Brot mit Nutella zu beschmieren. Herzhaft bis ich hinein und drehte mich zu Caro, welche mich wissend anlächelte.

10 Minuten später machten wir uns auf dem zur Schule. Dieses mal liefen wir aber, da wir uns vorgenommen haben ein bisschen sportlicher zu werden. Auf dem Weg alberten wir rum und lachten viel.

Fünf Minuten vor Beginn der Stunde saßen wir sogar schon im Klassenzimmer. Mr. Brown war ziemlich erstaunt uns beide auf unseren Plätzen vor zu finden und dies sogar pünktlich. Scheint so als hätten wir ihn damit ziemlich aus der Bahn geworfen, denn er musste sich erstmal zwei Minuten lang sortieren ehe er beginnen konnte. Gerade als Mr. Brown zum Sprechen ansetze flog die Klassentür auf und augenblicklich verstummte die komplette Klasse.

Schrammen ziehrten ihre Knöchel und Blut rannte aus kleinen Wunden, welche ihre Gesichter zierten. Auch die Arme waren nicht unversehrt und hier und da haben sich schon schlimme dunkel blaue Blutergüsse gebildet und viele Schrammen waren auch dort zu finden. Die Kleidung war voller Dreck und an einigen Stellen an der Hose waren Löcher.In ihren Augen lag Schmerz und Wut.

Mr. Brown sah die beiden geschockt an und schickte sie sofort zur Schulkrankenschwester. Ohne Kommentar verließen sie die Klasse wieder, dabei viel mir auf das einer von ihnen humpelte. Ich war mehr als schockiert. Was ist mit den beiden bloß passiert? Caro schien es genauso zu gehen, denn sie starrte noch immer auf den Fleck an den die beiden gerade noch standen.

Die ersten beiden Stunden saß Caro beunruhigend still auf ihren Platz. Für gewöhnlich redet sie zwischendurch oder macht irgendein Blödsinn, aber da kam rein gar nichts von ihr. Sie saß einfach da und starrte gerade aus. Die Schulstunden zogen sich wie ein Kaugummi in die Länge.

Caro P.o.V

Die ganze Zeit schwirren meine Gedanken um Zayn und Liam. Warum sahen beide so schrecklich aus? Natürlich war die einfachste Erklärung, dass sie in einer Schlägerei verwickelt waren. Das ist nicht untypisch für die beiden. Aber normalerweise sahen ihre Gegner danach immer so aus und sie hatten nur leichte Kratzer. Die nächste Frage ist mit wem sie sich geprügelt haben. Da kommt eigentlich nur einer in Frage und nur den kleinsten Gedanken an ihn, schon ballen sich meine Hände zu Fäusten.

Mich wundert es nur, dass die beiden jetzt auch noch zum Unterricht erschienen sind. Eigentlich waren sie viel zu stolz um sich so den anderen zu zeigen. Aber sie waren auch zu stolz den Schwanz einzuziehen und sich zu verstecken.
Mein Blick fällt kurz zu Sky und ihr ist der Schock förmlich ins Gesicht geschrieben.

Die nächsten zwei Stunden waren eine Qual für mich. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Zayn und Liam. Auch wenn ich es nicht zeigte mochte ich die Jungs. Und sie so zu sehen gefiel mir gar nicht. Es muss ein unfairer Kampf gewesen sein. Mit unfairen Mitteln, sonst würden die beiden nicht so aussehen. Am meisten aber mache ich mir Sorgen um Zayn. Dieser Junge bekommt einfach nie etwas auf die Reihe und muss sich immer in Gefahr bringen. Es ist einfach ein Teufelskreis aus dem man nicht heraus zu kommen scheint. Dauernd diese Sorge um irgendwen, das alles macht ein auf Dauer total fertig.Genau deswegen lasse ich nie Gefühle zu. Es bringt nur Probleme. Doch auch wenn ich es mir es nicht eingestehen wollte, war Zayn wohl der erste Junge der mir was bedeutete. Und legt man sich mit ihm an, dann auch mit mir.

Als es zur Pause klingelt schmeiß ich meine Sachen in meine Tasche und stürme raus. Skylas rufe hinter mir ignoriere ich. Meine Schritte sind lang und gezielt. Die anderen Schüler im Gang gehen mir alle aus dem Weg so das ich ohne Probleme wenige Minuten auf unserem Schulhof stehe. Mein Blick ist düster und keiner Traut sich mich anzusprechen. Meine Augen flogen über den Hof wo sich, wie in jeder Pause, kleine Gruppen bildeten. Doch diese interessieren mich nicht. Ich will gerade nur eins. Ihn finden.

Und da steht er. An sein Auto gelehnt. Die Haare nach hinten gegelt und ein ekelhaftes Grinsen im Gesicht. Mein Weg setzt sich fort und meine Wut wird immer größer.
"Was fällt dir eigentlich ein?" knurre ich ihn schon von weiten an und als er mich sieht wird sein Grinsen noch größer. "Caro, meine Liebe. Wie kann ich dir helfen?"
Ich lasse meine Tasche fallen und gehe weiter bedrohlich auf ihn zu. "Du mieser kleiner Wichser. Nur weil du ein Korb bekommen hast, heißt es nicht das du Zayn und Liam zusammenschlagen darfst!"
Doch er lacht nur, aber nicht mehr lange. Noch im laufen hole ich aus und versenke meine Faust in seinem Gesicht.

Da er nicht damit gerechnet hat fällt er zu Boden wie ein nasser Sack. Er will aufstehen, aber ich setze mich auf seine Hüfte und schlage zu. Jeder Schlag trägt dazu bei, dass meine Wut abnimmt. Immer wieder schlage ich auf ihn ein. Voller Wut. Voller Hass.
"Na gefällt dir das? Gefällt dir das, wenn man das mit dir macht?" schreie ich ihn an.
Mittlerweile hat sich ein Kreis um uns gebildet. Keiner wagt sich, mich bei meiner Sache zu unterbrechen. Nicht mal seine Freunde. Was für feige Schweine. Erst große Fresse haben, aber wenn es brenzlig wird den Schwanz ein ziehen. Und sowas nennt sich Freunde.

Mein Atem geht schwer und ich sehe in seine Augen. Ein roter Film liegt über seinem Gesicht und er Atmet unregelmäßig. Man sieht ihm an das er Schmerzen hat, aber natürlich will er es nicht zugeben. Er will vor den anderen nicht schwach wirken. Ein Lachen entflieht ihm.
"Nur weil du in diesen Zayn verliebt bist musst du ihn jetzt verteidigen. Wie süß. Kann die Pussy es nicht selbst?". Dafür kassierte es noch einen Schlag. "Gib es doch zu, du bist verliebt. Die sonst so starke Caro kann auch Gefühle zeigen und muss jetzt ihren armen kleinen Jungen verteidigen." sprach er, dass es alle hören konnten.

Mein Blick fiel in die Menge. Er bleibt kurz bei Sky hängen. Sie sieht Verängstigt aber auch Besorgt aus. Dann wandert er zu Liam. Er starrt mich nur an. Sein Blick voller Genugtuung und Dankbarkeit.
Und dann blicke ich zu Zayn. In seinen Augen stand Schock, Genugtuung und Angst. Aber wieso Angst? Hatte er Angst vor mir? Oder vielleicht doch Angst davor, dass Tates Worte stimmten. Das ich ihn liebte. Erst jetzt bemerke ich, dass mir Tränen über meine Wangen laufen. Ich schüttel meinen Kopf, stehe auf und schnappe mir meine Sachen. Mit schnellen Schritten quetsche ich mir durch die Menge und renne einfach los.

Ich wusste nicht wohin ich rannte, aber mein einzigster Gedanke war, bloß weg von dort. Meine Gedanken fuhren Achterbahn und meine Beine trugen mich immer weiter. Wie konnte es nur soweit kommen? Ich hab mir doch fest vor genommen niemanden an mich ran zu lassen. Jedes mal ist es zu eine Katastrophe geworden und am Ende war ich die jenige, welche ein zerbrochenes Herz hatte und Monate lang weinte. Wieso passiert die Scheiße immer mir? Hasst Gott mich etwa so sehr, dass er mich quälen muss? Ich weiß ganz genau, dass auch Zayn mir mein Herz brechen würde, immerhin ist er ja der Badboy der Schule und muss sein Image bewaren. Zudem hab ich noch nie gesehen, dass er jemals ein Mädchen länger als zwei Tage hatte. Und was bitte bin ich schon? Ich wette bis vor einiger Zeit wusste er nicht mal das ich existiere.

Irgendwann gaben meine Beine nach und ich sackte zu Boden. Das Gras unter mir war nass, aber das interessierte mich nicht. Ich zog meine Beine an und fing hemmungslos an zu Weinen. Mein Schluchzen durchbrach die Stille des nirgendwo wo ich mich befinde. Sehen wo ich war konnte ich nicht, denn die immer wieder kommenden Tränen sorgten dafür das ich alles nur Schemahaft erkannte. Mein Körper schüttelte sich unkontrolliert und langsam wurde mir kalt.

Als meine Tränen versiegt sind erhob ich mich. Wie viel Zeit vergangen ist wusste ich nicht. Ich befand mich in einem kleinen Park der am Rande der Stadt lag. Kein einziger Mensch lief hier durch, da es hier angeblich auch bei Tag viele Verbrechen geben sollte. Mich schreckte das herzlich wenig ab. Sollte mich doch jemand überfallen, gerade ist mir so ziemlich alles egal. Die Kälte des Bodens hatte sich in meine Knochen eingenistet und meine Beine kamen mir bei jeden Schritt so vor, als würden sie wieder nachgeben. Trotz der Schwere meiner Beine kämpfte ich mich Schritt für Schritt vor. Ich wollte nur noch eins. Nach Hause.

Replay (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt