Kapitel 7: Aussprache und Versöhnung

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Castriel

Im Krankenhaus durfte ich noch nicht zu Asuna. Wie lange das ganze dauerte wusste ich nicht. Irgendwann kam ein älterer Mann im Anzug und ging direkt in das Zimmer wo Asuna untersucht wurde. Komisch, der kam mir irgendwie bekannt vor! Doch wer das war, wollte mir einfach nicht einfallen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam der Mann wieder heraus und ging einfach. Danach kam der Arzt heraus. "Sind sie der Mitbewohner?", fragte er ruhig. "Ja. Wie geht es ihr?", wollte ich sofort wissen. "Den Umständen entsprechend gut. Sie stand unter Schock und hat viel Wasser verloren. Wir behalten sie bis morgen hier um sie weiter zu beobachten, aber sie ist bereits auf dem Weg der Besserung.", erklärte der Arzt freundlich. Ich seufzte erleichtert auf. "Kann ich etwas für Asuna tun? Wann darf ich zu ihr?", fragte ich dann schnell. "Sie können zu ihr. Es wäre allerdings besser sie jetzt schlafen zu lassen. Sie könnten ihr allerdings ein paar Kleider zum wechseln und ihre Zahnbürste bringen.", schlug der Doktor vor und ging dann. Ich beschloss kurz nach Asuna zu sehen und ihr dann die Sachen zu holen.

Sie lag im Bett und schlief. Doch friedlich wirkte sie nicht. Ihre geschlossene Augen zuckten unruhig unter den Lidern. "Was für Sorgen hast du nur? Und warum sagst du mir nichts davon? Ich bin doch immer für dich da!", sagte ich leise und strich ihr über die Wange. Sie zuckte heftig zusammen und sah mich ängstlich an. Als sie mich jedoch erkannte legte sich die Angst in ihren Augen. "Hey.", flüsterte sie schwach. "Hey. Wie fühlst du dich?", antwortete ich genauso leise. "Besser danke. Was ist passiert nachdem du mich gefunden hast?", ich erzählte ihr alles. "Ok, das wird bestimmt für eine Menge Tratsch sorgen!", seufzte sie niedergeschlagen. "Bestimmt, aber mach dir jetzt keine Sorgen deswegen! Ich pass auf und wenn dir jemand dumm kommt, wird er sein blaues Wunder erleben!", sagte ich sanft. Sie lächelte erschöpft, "Es tut mir leid.", "Mir auch.", sagte ich ehrlich. "Wieder Freunde?", fragte ich zur Sicherheit und sie schenkte mir strahlendes Lächeln.

Später auf dem Heimweg sah ich die vielen WhatsApp Nachrichten auf meinem Handy. Fast die ganze Klasse hatte mir besorgt geschrieben. Ich beantwortete sie schnell und gab Entwarnung. Sofort klingelte es. "Rosa? Ja keine Sorge es geht ihr wirklich gut. Ich bin grade auf dem Heimweg um ihr frische Kleidung zu holen. Ja ich ruf dich oder Lys an sobald es etwas neues gibt!", sagte ich ruhig. Rosa machte sich trotzdem Sorgen. "Wo genau bist du Cas?", fragte sie, "Am Bürgerhaus in der Innenstadt.", "Aber um diese Zeit kommt kein Bus mehr! Warte dort wir holen dich gleich ab!", mit 'Wir', meinte sie wahrscheinlich sich selbst, Leigh und Lysander. Und zehn Minuten später war es auch so. Die drei saßen in Leighs Auto und bombardierten mich gleich mit fragen. Müde antwortete ich ihnen. Zuhause fiel ich ko auf die Couch. Zum Glück hatte Leigh heute auf Demon aufgepasst, da wir den ganzen Tag im Wald waren. Im Auto hatte Lysanders Bruder mir noch gesagt das Demon bei ihnen bleiben konnte, bis Asuna wieder gesund sei. Ich war wirklich dankbar, solche Freunde zu haben! Am nächsten Tag holten mich die drei ab und wir fuhren zu Asuna. Rosa hatte ihr eine Tasche mit Kleidern gepackt. Sie hatte unbedingt etwas tun wollen und ich konnte es ihr nicht verübeln.

Asuna

Ich hatte gerade gefrühstückt, als Castriel, Lysander, Rosa und eine ältere Version von Lys, wahrscheinlich Leigh, reinkamen. Rosa stürzte sich sofort auf mich und erdrückte mich halb. Erst als sie wirklich sicher war, dass es mir gut ging ließ sie mich los und stellte mir ihren Freund vor. Er wirkte auf mich genauso wie Lys, eben nur älter! Der Arzt kam rein und erklärte, er würde mich nochmal untersuchen und dann dürfte ich nach Hause. Auch gab er mir gleich Medikamente mit. Ohne Erklärung, wie am Vortag abgesprochen! Ich steckte sie in die Tasche die Rosa mir mitgebracht hatte und bat die Jungs raus zugehen. Rosa half mir beim anziehen und dann fuhren wir heim. Dort wurde ich allerdings sofort auf die Couch verfrachtet! Rosa hatte mein Bettzeug von oben geholt, mich in einen Pyjama gesteckt und schon lag ich eingepackt auf dem Sofa. Sie sorgte dafür dass, die Jungs, das Telefon auf den Wohnzimmertisch neben der Couch legten, das ich etwas zu Trinken bei mir hatte und einen Zettel mit allen möglichen Telefonnummern falls irgendetwas sein sollte, wenn sie und die anderen in der Schule waren. Leigh sagte er würde um zwölf Uhr nach mir sehen, da machte er nämlich immer Mittagspause und Castriel würde um vierzehn Uhr von der Schule zurück kommen. Ich kam mir vor wie ein kleines hilfloses Kind! Doch ich wusste das sie es nur gut meinten und ließ ihre übertriebene Fürsorge schweigend über mich ergehen. Als sie wegwaren stand ich auf und ging in mein Zimmer. Ich schrieb in mein Tagebuch. Dort erzählte ich meinen Eltern von dem Vorfall im Wald. Danach ging ich wieder runter und machte mir eine Kleinigkeit zu essen und legte mich brav wieder aufs Sofa, wo ich dann auch einschlief.

'Wieder dieser Ort. Wieder die drei Typen. Schmerz, Angst. Papa!'. Ich fuhr hoch. Wieder dieser Traum. Zitternd wollte ich aufstehen, da fiel mir die Tasche vom Morgen auf. Ich griff hinein und holte die Medikamente raus. Erleichtert nahm ich zwei von den gelben Kapseln. Sofort fühlte ich mich besser. Das Mittel wirkte schnell und ich fiel in einen traumlosen Schlaf.

Castriel

Als ich nach Hause kam, schlief Asuna. Auf dem Tisch stand ein benutzter Teller und ein Medikamentendöschen. Interessiert sah ich es mir an. Wozu brauchte Asuna Beruhigungsmittel? Klar sie hatte gestern einen Schock gehabt aber brauchte sie deswegen ein so hochdosiertes Mittel? Ich sah nochmal auf die Mengenangabe. "800 mg! In einer Kapsel!", dachte ich erschrocken und sah sofort zu Asuna. Das musste ein Fehler sein! Vielleicht hatte der Arzt versehentlich eine falsche Dose gegriffen? Dem ging ich sofort nach. Ich rief im Krankenhaus an, doch der Arzt bestätigte es und erklärte mir kurz angebunden die Richtigkeit der Menge. Auf meine Frage wozu Asuna dieses Mittel nehmen musste, verweigerte er allerdings die Auskunft. Ich legte auf und beschloss Asuna jetzt noch genauer im Auge zu behalten. Es musste mit ihrer Übermüdung von letztens zu tun haben! Aber wenn ich sie fragen würde, würde sie vermutlich nur wieder sauer werden. Ich würde wachsam abwarten und das Geheimnis lüften.

Sweet Amoris - My only Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt