Kapitel 18: Einsame Tränen

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Castriel

Ich klingelte jetzt schon zum zehnten Mal, doch die Tür blieb verschlossen. Hatte Asuna es vergessen oder machte sie das absichtlich? Verärgert hämmerte ich gegen die Tür. Mein Handy klingelte. Was will Rosalia von mir? "Ja?", "Hey Cas, weißt du vielleicht wo Asuna ist? Ich weiß ihr habt euch gestritten aber keiner der andern weiß wo sie abgeblieben ist und beim Schwimmtraining war sie heute auch nicht!", sie klang panisch. "Mich hat sie auch versetzt. Ich hab keine Ahnung wo sie ist, habt ihr schon versucht sie anzurufen?", "Natürlich mindestens 50 mal und genauso viele Nachrichten aber ihr Handy ist aus. Die anderen und ich machen uns Sorgen!", das war wirklich Seltsam. "Habt ihr schon bei Nathaniel angerufen?", "Ja und er sagte er hätte sie zuletzt gestern abend gesehen. Ich hab Angst das sie auf dem Heimweg überfallen wurde!", weinte sie jetzt. "Beruhig dich erstmal Rosa! Hast du den Ersatzschlüssel zur Wohnung noch?", "J- Ja.", "Gut bring ihn bitte zur Wohnung ich warte hier auf dich und sag bitte Lys bescheid er soll zur Wohnung meiner Eltern fahren, ich sag dem Hausmeister bescheid wegen einem Schlüssel, dort soll Lys sich bitte um Demon kümmern!", "Okay bis gleich!". Asuna würde nie einfach alles und jeden versetzten. Ich rief den Hausmeister an und teilte ihm mit dass er, Lysander Zutritt zur Wohnung meiner Eltern gewehren sollte. Danach rief ich im Hotel von Asunas Vater an und erkundigte mich ob sie dort war. War sie aber nicht. "Cas?", rief Rosa von unten durch das Treppenhaus. "Hier!", rief ich zurück. "Hast du etwas Neues?", "Nein. Du?", Sie schüttelte traurig den Kopf. "Vielleicht finden wir in der Wohnung eine Hinweis!", das hoffte ich zumindest. Im Flur der Wohnung lag nur ein Zettel auf dem 'GEFUNDEN!' stand. "Komisch!", sagte Rosa und zusammen suchten wir alles ab. Zuletzt gingen wir in Asunas Zimmer. Dort war auch nichts außer einem Stapel Tagebücher.
Ohne zu zögern schlug ich eines auf. '26. Februar. Liebe Mama, Papa ahnt nichts von dem Kummer und den Schmerzen die ich habe. Es wird immer schlimmer! Ich habe schreckliche Angst! Ich fühle mich IHM hilflos ausgeliefert, aber ich darf nichts sagen, ER hat gedroht Papa sonst etwas anzutun! Mama bitte hilf mir!', ich sah erschrocken zu Rosa die mitgelesen hatte. '03. März. Liebe Mama, Papa hat es heraus gefunden! Er hat die Verletzungen gesehen. Er hat mich ins Krankenhaus gebracht und jemand von der Polizei steht vor der Tür um aufzupassen. Aber ich habe schreckliche Angst dass, Papa etwas zustößt. Die Polizei und Papa selbst, glauben nicht daran. Mama bitte beschütze Papa!'. "Das war vor vier Jahren! Aber was zum Teufel?", wunderte ich mich. Ich traute mich kaum die nächste Seite umzublättern. '04. März. Papa ist Tod!'. Ich riss die Augen auf. Warum hat sie mir nichts davon gesagt? "Rosa such nach dem Tagebuch mit dem letzten aktuellen Datum!", ich wusste nicht wieso, aber ich glaubte das die Tagebücher ein Hinweis sein sollten! Ein Hinweis für mich! "Hier! '15. September. Mama, Papa, Er hat mich gefunden! Ich muss sofort weg von hier, bevor ich alle meine Freunde in Gefahr bringe! Ich lasse euch hier, meine Freunde werden euch finden und so alles erfahren! Bitte passt gut auf meine Freunde auf! Asuna'. Verdammt was?", Rosa weinte jetzt wieder. Asuna war geflohen um uns zu schützen? Was zur Hölle? "Ich muss nochmal runter! Pack alle Tagebücher und ein paar Anziehsachen ein! Ich werde weiter nach ihr suchen!", sagte ich schnell und rannte runter in mein Zimmer. Dort war alles wie ich es verlassen hatte, sonst nichts.

Asuna

Ich saß in meinem Versteck. Mir war kalt, ich hatte Hunger und Durst und panische Angst! Ich hatte beschlossen hier zu bleiben bis es Nacht war, dann würde ich mein sicheres Versteck verlassen und weiter Richtung Osten gehen. Hoffentlich passierte den anderen nichts! Vor meinen Augen sah ich die Gesichter von all meinen Freunden. Ich musste heftig Schluchzen. Draußen gewitterte es. Ich hatte Angst vor Gewittern! Außerdem war es bereits dunkel draußen. Plötzlich packte mich etwas am Fuß! Ich schrie und trat um mich. "Hör auf! Asuna ich bins! Cas!".

Castriel

Sie hatte inne gehalten und jetzt sah ich sie richtig. Sie saß zusammen gekauert in der Ecke. Ihre Kleidung war staubig und zerrissen, ihre Haare hingen schlaff runter, ihr Gesicht war völlig verheult und sie Zitterte! Oh Gott und wie sie zitterte! "Cas.", es war nur ein leises flüstern. Ich kletterte neben sie und zog sie sofort in meine Arme. "Ssscht... alles wird gut! Ich bin da! Alles wird wieder gut!", "Nein du musst sofort hier weg! Du solltest nicht herkommen! Du bist in Gefahr!", weinte sie jetzt. "Erstens, bist du noch viel mehr in Gefahr, fürchte ich und zweitens musst du hier weg!", "Ich kann nicht zulassen das dir oder den anderen etwas passiert! Bitte geh!", sie flehte mich an. "Asuna ich weiß nicht genau was passiert oder wer hinter dir her ist, aber ich weiß das ich jetzt viel mehr verstehe... die Alpträume und deine panischen Schreie, die starken Beruhigungsmittel... alles war deswegen oder?", sie sah mich geschockt an. "Woher weißt du von den Alpträumen?", "Hälst du mich für so dumm? Ich habe sie oft gehört bis du im Krankenhaus warst und angefangen hast diese starken Tabletten zu nehmen, wegen wir uns schon gestritten hatten. Als ich vorhin eines deiner Tagebücher gelesen hatte, wurde mir klar das etwas Grauenhaftes passiert war und du deshalb Alpträume hast, die du mit den Tabletten unterdrückst. Hab ich Recht?". Sie nickte schluchzend. "Ich hab mich dann an noch was erinnert. Als wir klein waren, haben wir diese Mutprobe gemacht. Wie wollten in diese alte Kapelle hier, weil es hier angeblich gespukt hatte. Du bist ganz hoch geklettert und kamst dann nicht mehr alleine runter!", "Ich erinnere mich! Du hast mir runter geholfen und gesagt ich müsste dir nie im Leben etwas beweisen, weil du mich auch so lieb hast!", sie lächelte schwach, "Genau und das hab ich immer noch! Auch wenn wir uns gestritten haben... Ich hab dich lieb! Deshalb werde ich dich auch jetzt nicht alleine lassen!", "Aber...", "Ich weiß was mit deinem Vater passiert ist und ich nehme das Risiko in kauf!", sagte ich sanft. "Du darfst nie wieder so einsam weinen! Hörst du?".

Sweet Amoris - My only Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt