Kapitel 1: Zurück in Amoris City

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Asunas Sicht

Ich lächelte obwohl ich eigentlich traurig war. Wie lange hatte ich mich nach dieser Stadt gesehnt? Vor 9 Jahren war ich gezwungen, zusammen mit meinem Vater ins Ausland zu gehen. Doch all meine schönen Erinnerungen spielten sich hier in Amoris ab. In den 9 Jahren war einfach zu viel Schreckliches passiert. Ich spürte wieder einmal wie mich die Schatten der Vergangenen 9 Jahre zu peinigen versuchten und konzentrierte mich schnell auf die Dinge in meiner Umgebung. Dort war der Zuckerladen, wo ich früher immer Kirschbonbons geschenkt bekommen hatte. Zwei Häuser weiter war der kleine Blumenladen, welcher von einem mittlerweile älteren Ehepaar geleitet wurde.

In meinem nostalgischen Zustand grinste ich jetzt, Amoris hatte sich kaum verändert. Ich schaute auf mein Handy und sah dass, die Möbelpacker meine Sachen in einer halben Stunde bringen würden. Seufzend beschloss ich durch den Park nach Haus zu gehen. Die Grünanlage war um einen herrlichen See angelegt worden. Fast so wie der Central Park in New York, dachte ich amüsiert. Während ich am Seeufer entlang lief kam ich zu einer mir bekannten Stelle. Wäre hier nicht damals mein bester Freund beinahe ertrunken? Doch das musste hier gewesen sein! Damals hatten wir versucht Frösche zu fangen, allerdings konnte keiner von uns schwimmen. Seine Mutter, Tante Gwen, hatte uns schrecklich ausgeschimpft. Kichernd ging ich weiter, heute konnte ich über die damalige Situation lachen, doch damals hatte ich schreckliche Angst. Hätte ich damals schon gewusst was mich im Ausland erwartete, wäre ich vermutlich freiwillig in den See gesprungen um zu ertrinken. Nein so durfte ich einfach nicht denken! Es ist vorbei und ich kann von vorn beginnen! Wieder etwas klarer im Kopf ging ich weiter. Doch als ich aus dem Park trat und zum gegenüberliegenden Haus sah, wo sich meine neue Wohnung befand, stellte ich geschockt fest dass, die Möbelpacker bereits dagewesen waren. Sie hatten alle meine Sachen und Möbel einfach abgestellt und waren gegangen! Klasse wie soll ich verdammt nochmal das ganze Zeug in die vierte Etage schaffen? Dachte ich verärgert. Grummelnd öffnete ich die Haustür und trug alle leichten Kartons vor den Aufzug im Flur. Als ich das geschafft hatte stopfte ich alles in den Aufzug, fuhr nach Oben und trug alles in die Wohnung. Sie war eigentlich viel zu groß für mich allein, doch es ging nun mal nicht anders. Mir würde schon was einfallen um die überflüssigen Räume zu nutzen. In Gedanken spielte ich bereits mit einem Ankleidezimmer und einer Dunkelkammer um Fotos zu Entwickeln. Aber zuerst musste ich meine Sachen hier rauf bekommen. Genervt und verschwitzt schaffte ich also alles nach Oben, was ich alleine tragen konnte.

Nach drei Stunden hatte ich alles bis auf die größeren Kisten und Möbel nach Oben gebracht. Total Erschöpft saß ich nun auf meinem Sofa, das mitten auf dem Hof stand und fluchte japsend vor mich hin. Warum musste Umziehen so anstrengend sein? Und warum musste ausgerechnet ich immer so ein Pech haben? Immer noch sauer versuchte ich eines meiner Regale hochzuheben. Natürlich war es viel zu schwer!

Castriels Sicht

Ich ging entspannt durch die Gegend und hörte dabei Musik. Eigentlich hätte ich meinen Hund mitgenommen, doch ich wollte mir neue Gitarrensaiten, für die Bandprobe mit Lysander, kaufen. In einer Woche würde die Schule wieder anfangen. Wie ätzend! Amber zählte bestimmt schon die Stunden, dachte ich und unterdrückte einen aufkommenden Brechreiz. Das Mädel hatte definitiv nicht alle Latten am Zaun! In meinen Gedanken versunken, übersah ich offensichtlich einen niedrigen Schuhschrank und legte mich natürlich der Länge nach hin. „Welcher verdammte Trottel lässt hier einfach sein Zeug rumstehen?", fluchte ich leise vor mich hin. Suchend sah ich mich um und entdeckte eine zierliche Person die versuchte ein Regal zu tragen. Na dem werd ich was erzählen! Entschlossen stand ich auf und näherte mich ihr, im ersten Moment konnte ich nicht viel von ihr sehen, doch dann... Unmöglich das konnte nicht sein! Der zierliche Trottel, stellte sich als Mädchen heraus. Sie hatte langes rotes Haar und war gut zwei Köpfe kleiner als ich selbst. Sie sah ihr so unfassbar ähnlich! Bilder meiner ehemals besten Freundin rannten mir durch den Kopf und in Gedanken hörte ich ihr sanftes Lachen. Auch erinnerte ich mich daran wie sie fluchen konnte, was meine Mundwinkel unbewusst kurz zum Zucken brachte. Vor ihr hatte ich mich nie verstellt, bei ihr war ich immer ich selbst gewesen, anders als heute. „Verdammte Scheiße wieso passiert sowas immer mir!", riss mich die Stimme des Mädchens aus meiner Nostalgie. Ich sah zu ihr und bemerkte ein Türschild auf dem Boden, über das sie vermutlich bald stolpern würde. „Asuna", stand darauf. Hatte sie nicht genau dasselbe damals an ihrer Zimmertür? Doch natürlich! Also war sie es doch!

Sweet Amoris - My only Love Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt