Kapitel 7

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Ich klingele an der Haustür, weil ich noch keinen Hautürschlüssel habe. Caroline öffnet die Tür mit besorgtem Blick. Doch als sie erkennt wer da steht, verwandelt sich das besorgte Gesicht erst in Glück, dann Enttäuschung und zuletzt noch in Wut. "Ab ins Wohnzimmer! Leon komm mal runter!" schreit sie. Ich ziehe mit genervten Blick die High Heels aus und schlurfe ins Wohnzimmer. Ich lasse mich in einen der Sessel fallen. Leon kommt ins Zimmer gerannt. Als er mich sieht, verzieht er das Gesicht angewidert. Ich zeige ihm den Mittelfinger. Als die Mutter rein kommt, setzt sich der Sohn schnell hin und lächelt. "Nira, was ist bloß in dich gefahren? Wie konntest du am ersten Tag schon gleich die Schule schwänzen? Ich hab auch gehört, dass du dich mit Tiffany angelegt hast?! Und dann bist auch noch abgehauen! Wo warst du?!", "Ich war in der Stadt. Und abgehauen bin ich auch nicht. Wenn ich abhaue, bin ich weg. Keiner würde mich finden. Schule schwänzen ist ein Hobby von mir.", "Ein Hobby?! Das ich nicht Lache!" schnaubt Caroline. Okay, hätte nicht gedacht, dass sie gleich so ausrasten würde. "Wo hast du überhaupt das Geld für die Schuhe her?", "Gestohlen..." sage ich mit mystischer Stimme. Miss C. schnappt nach Luft. "Wie bitte?" Ich lache lauthals los: "Der Gesichtsausdruck! Unbezahlbar! Mit dem hätte ich alle meine Schulden gut machen können!" Doch an statt die Frau damit zu beruhigen, gerät die nur noch mehr in Rage. "Du hast geklaut? Wie oft schon?!", "Oh Gott, da fragen sie mich Sachen. Ich drücke es mal so aus: zweites Hobby, neben Schule schwänzen." grinse ich. "Darauf kann man nicht stolz sein!" schimpft Caroline. Leon, du wirst ab sofort auf sie aufpassen und Babysitter spiele. Und du Ainara: Hausarrest!", "Was ist Hausarrest?" frage ich verwundert. Natürlich weiß ich was es ist, aber ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie welchen gehabt. "Du darfst das Haus nicht verlassen." antwortet mir Miss C.. Das ist aber nur sehr vage erklärt. Ich verlasse gerade das Wohnzimmer und will die Treppe hoch gehen, als mein Handy klingelt. "Hola?" sage ich ins Handy. "Hola chica! ¿Cómo estás?", "Estoy bien!" antworte ich. Es ist Pedro. "Pedro, wer ist der neue Boss?" frage ich interessiert. "Du bist es... Obwohl du verschwunden bist, bist du es. Ich vertrete dich.", "Wie viele neue Leute haben wir?", "Etwa fünfzehn. Dafür ist die Hälfte zu den Serpiente gegangen." sagt Pedro enttäuscht. "Scheiße. Versuche die andren da zu halten. Ich versuch zu euch zu kommen!" ich lege schnell auf, weil Leon hinter mir auftaucht. "Mit wem hast du telefoniert?", "DAS geht dich nichts an!" schnauze ich ihn an. Er hebt die Hände. "Hab ja nur gefragt!", "Jaja, nur gefragt. Wenn ich es die gesagt hätte, wärst eh wieder zu deiner Mami gerannt und hättest gepetzt. Stimmt's?" fordere ich ihn auf zu antwortet. Betreten sieht er zu Boden. Ich verspüre den Wunsch, ihm eins auszuwischen. Ich gehe die Treppe ein Stück runter, die ich während dem Telefonat hoch gelaufen bin. Ich stehe nah vor Leon. Mit meinem Zeigefinger hebe ich seinen Kopf an. Er sieht jetzt genau in meine Augen. Sein Körper spannt sich an, er wird nervös. Ich beuge mich zu seinem Ohr vor und flüstere: "Ich weiß du schaust grad in meinen Ausschnitt rein. Und ich weiß das du versuchst dir nicht vor zu stellen wie ich nackt aussehe. Und ich weiß das es dir schrecklich leid tut, mich verpetzt zu haben. Aber das reicht nicht.", "Was willst du von mir?" wispert er mit rauer Stimme. "Komm mit. Ich zeig es die." Ich stelle mich hin und nehme ihn bei der Hand und führe ihn die Treppe hoch in mein Zimmer. "Nein, Nira. Ich kann das nicht." sagt er erschrocken. Ich drücke sein Hand leicht und führe ihn weiter in mein Zimmer. Ich merke wie sein Widerstand bricht und er sich nicht mehr aufhalten kann. Er packt meine Taille und zieht mich an sich. Leon starrt mit seinen blauen Augen in meine braunen. Seine Hand fährt durch meine Kastanien braunen Haare. Ich lege die Hände an seine Brust und stelle mich auf die Zehnspitzen. Ich strecke mich nach seinem Ohr und sage: "Wie heißt die größte Gang hier?", "Weiß ich nicht. Frag Alejandro. Er geht in eine Parallelklasse. Warum?", "Nur so." Meine Lippen streifen seine Wange. Er atmet zitternd aus. "Oh mein Gott, Nira. Was machst du mit mir?", "Verführen!" lache ich und reiße sein Hemd auf. Ich fahre mit meiner Hand die Brust runter und halte an seiner geschlossenen Hose inne. Leon sieht mich intensiv an und zieht mir dann das Top aus. Er mustert mich. Es scheint ihm zu gefallen, was er sieht. Ich lächle ihn verlegen an. Ich werde heute nicht meine Jungfräulichkeit verlieren. So viel steht fest. Vielleicht blase ich ihm einen, da hab ich wenigstens Erfahrung gesammelt. Nee, der ist doch zu spießig dafür. Ich warte einfach ab. "Was ist, Nira?" fragt Leon an meinen Lippen. "Nichts." antworte ich und küsse ihn. Er erwidert meinen Kuss und wir vertiefen ihn. Plötzlich schreckt er hoch. "Sorry, Nira. Das hätte nicht passieren dürfen." Ich lache. "Das muss dir nicht peinlich sein. Euer Testosteron fährt halt auf mich ab. Ist schon okay." ich zucke mit den Schultern. Leon sieht mir noch kurz in die Augen, verschwindet dann aber durch die Tür in sein Zimmer. Immerhin weiß ich jetzt wen ich fragen muss, wegen Gangeinstieg... Ich brauch mal wieder Gangster um mich herum.

Am Abend noch kürze ich meinen Rock und bring ein wenig Pepp in das Outfit. Ich sehe mich im Spiegel an und bin zufrieden mit meinem Resultat. Die Jacke hat jetzt Schulterklappen und ein paar Stacheln an der Vorderseite. Ein Skorpion ist an der Schulter angenäht. Die weiße Bluse hab ich auf dem Rücken mit den Worten: Fuck u! aufgebessert.

Badgirl und Nerd, geht das überhaupt?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt