Hallo an euch alle da draußen. Ich hoffe euch geht es unter 'Corona-Umständen' trotzdem gut. Ich habs mir leider eingefangen und sitze deswegen unter Quarantände zu Hause herum und habe nichts zu tun. Es ist wirklich absolut langweilig. Deswegen kommt auch schon ein neues Kapitel:)
Aber bevor ihr mit lesen anfangt möchte ich eine Frage beantworten, die mir immer öfters gestellt wird. Viele von euch schreiben mich mittlerweile an und fragen mich warum dieses Buch nicht mehr so witzig und unbeschwert ist wie der erste Teil und eher einen düsteren und depressiven Touch hat.
Erstens, so depressiv und düster finde ich es gar nicht, doch die eigene Auffassung bleibt natürlich jedem von euch selbst überlassen;)
Und zweitens, es ist gewollt. Ich wollte die Veränderungen der Figuren zeigen. Es stimmt, der erste Teil ist wirklich um einiges fröhlicher als der zweite, doch ich möchte zeigen, wie sehr die einzelnen Charaktere mit der Situation zu kämpfen haben, immerhin haben sie nicht die schönste Zeit hinter sich und wie sie versuchen damit fertig zu werden. Natürlich geht es momentan hauptsächlich um Lilly, doch ich kann euch versichern, dass auch die anderen ihren Platz in der Gechischte finden werden.
In diesem Buch werden auch nicht mehr allzu viele Kapitel folgen, aber ich habe vor ein Ende zu schreiben, dass ...nein, wisst ihr was, wie es endet werde ich euch nocht nicht verraten:):):) aber zur Beruhigung all derer, die mir diese Fragen gestellt haben, es werden definitiv auch noch ein paar helle Szenen kommen.Nun aber genug gequasselt. Viel Spaß beim lesen:)
Kapitel 13 - In Vino Veritas
Lillys Sicht
Mein Ziel war die Küche. Zu dieser späten Tageszeit vermutete ich, dass ich dort niemanden antreffen würde. Und ich behielt recht. Ich stapfte durch die große Tür und ließ mich für einen kurzen Moment an den großen Tisch fallen, raufte mir frustriert die Haare, bevor ich mich wieder erhob und zu den großen Schränken ging, die die lange Wand zierten. Mit zitternden Händen öffnete ich die Türen und durchstöberte fahrig deren Inhalt, bis ich endlich das fand, wonach ich gesucht hatte. Ich packte die Flasche und ließ mich erneut an den Tisch sinken.
Ich war früher sehr gerne auf Partys oder andere Feste gegangen oder einfach nur mit Freunden etwas trinken. Sicherlich, es war auch das ein oder andere Mal vorgekommen, dass ich über die Stränge geschlagen hatte, anschließend dann (leicht) angeschickert im Bett lag und mir gedacht hatte: „Nie wieder"...aber wer kennt diesen Moment nicht? Doch ich hatte noch nie allein getrunken. Leute, die allein betranken, hatte ich entweder für Alkoholiker oder für sehr verzweifelt gehalten. Schlicht und einfach hatte ich mich immer gefragt, wie gebrochen ein Mensch sein musste, um so tief zu sinken. Nun starrte ich in die klare Flüssigkeit und musste feststellen, dass ich mit meinem Urteil, vielleicht doch etwas hart gewesen war...oder ich bestätigte mir nun selbst meine Frage.
Ich betrachtete die Spiegelung meines Gesichts im Glas der bauchigen Flasche, das merkwürdig verzerrt zurückstarrte, während ich spürte wie mir eine Träne über die Wange rann. Ich war genauso verzerrt, wie mein Spiegelbild und wenn ich mir in die Augen sah konnte ich in der Leere all das erkennen, was mich zweifeln, versagen und scheitern ließ. Irgendwie schien alles immer schlimmer zu werden, die Probleme häuften sich immer weiter und ich fühlte mich erdrückt. Eine zweite Träne folgte der ersten. Irgendwo tief in mir spürte ich Abscheu, rasenden Zorn und abgrundtiefe Traurigkeit. Vielleicht sollte ich froh sein, dass ich überhaupt noch etwas spürte, doch im Moment ließen mich diese Gefühle entschlossen zur Flasche greifen. Ich führte den schlanken Hals an meine Lippen und ließ die klare Flüssigkeit meine Kehle hinabfließen. Es brannte fürchterlich und ich musste husten, doch dies hinderte mich nicht daran noch einen Schluck zu nehmen...und dann noch einen...und noch einen... und noch einen...
Und mit jedem Schluck verabschiedete ich mich von einer schlimmen Erinnerung, die sich in Rauch auflöste und einfach aus meinen Gedanken hinauszuschweben schien...und es fühlte sich wie die reinste Erlösung an, eine ganz andere Art der Erlösung von all den Dingen, die in meinem Kopf hämmerten. Irgendwo in meinem Hinterkopf schrie die Stimme der Vernunft, doch mit jedem weiterem Schluck wurde sie leiser, bis sie schließlich durch einen dichten Nebel ganz zum Verstummen gebracht wurde. Merkwürdige Zufriedenheit machte sich in mir breit und vertrieb meine deprimierte Stimmung. Ich blinzelte ein paar Mal, als ich merkte, wie der Tisch sich zu drehen anfing.
„Das Zeug ist stärker als ich dachte", murmelte ich, als ich die Flasche in meiner verzerrten Hand betrachtete, dann jedoch mit den Schultern zuckte und noch einen Schluck nahm. Jetzt war es sowieso schon zu spät.
Irgendwo hinter mir ertönte ein lautes Quietschen. „Lilly?", hörte ich eine Stimme hinter mir und als mich eine Hand an der Schulter berührte zuckte ich erschrocken zusammen. Träge drehte ich mich um und sah verschwommen eine Gestalt, die sich über mich gebeugt hatte.
„Was is?", fragte ich gereizt und stand etwas zu schwungvoll auf, ehe ich Mia erkannte. Ich schwankte leicht und hielt mich an der Tischkante fest. „Mia?", baff gaffte ich sie an, ehe ich einen Finger hob und sie in die Schulter piekte. Sie war definitiv echt. „Du bist wieder da?"
Ihr scharfer Blick glitt erst über mich, bevor sie die Flasche entdeckte, die hinter mir auf dem Tisch stand.
Vorwurfsvoll zog sie eine Augenbraue nach oben. „Hast du etwa getrunken?", fragte sie entsetzt und ich schüttelte auf Anhieb den Kopf, während ich die Flasche hinter dem Rücken versteckte.
„Nein", sagte ich unschuldig, aber als Mias zweite Augenbraue die Stirn nach oben wanderte murmelte ich kleinlaut: „Vielleicht ein oder zwei kleine Schlucke"
„Oder vielleicht fast die ganze Flasche" Mia stöhnte auf, als sie mich erneut musterte. Selbst mein vernebeltes Hirn verstand, dass sie darüber nicht ganz begeistert war. Sie war definitiv wieder da!
„Schuldig", murmelte ich, ließ den Tisch los und hob beide Hände ergeben in die Luft. Keine gute Idee, ich schwankte erneut und ließ mich schließlich schwerfällig zurück auf die Bank plumpsen. Ich griff nach der Flasche und hob sie mir vor die Augen. „Ich find die sieht noch voll voll aus", erklärte ich überzeugt, mit einem zugekniffenen Auge, während Mia beide verdrehte.
„War ja klar", grummelte sie und schnappte sie die Flasche.
Empört sah ich sie an. „He", beschwerte ich mich lauthals. „Da war noch was drin"
„Ja das sehe ich" sie schien kurz daran zu schnüffeln, bevor sie die letzten zwei Zentimeter in einen Kübel leerte. Die Tür ging erneut auf und eine zweite Person betrat die Küche.
„Saaaaaaaaaaam", quietschte ich langezogen und machte einen Satz auf ihn zu, um ihm in die Arme zu fallen.
Mia sah mich beleidigt an. „Ich habe keinen solchen Empfang bekommen" Sie verschränkte die Arme und verengte die Augen.
„Er hat mir auch noch keine Kritik an den Kopf geschmissen" Ich wedelte mit meinem Zeigefinger vor ihrem Gesicht herum, was sie nur dazu Veranlasste genervt aufzustöhnen.
„Ich hab noch überhaupt nichts gesagt", sagte Sam, während er versuchte sich aus meiner Umklammerung zu befreien. „Hat sie getrunken?"
„Du kannst ja raten", meinte Mia trocken, doch ich schüttelte rasch den Kopf.
„Ne, hab ich nihicht" Überschwänglich grinsend schwankte ich hin und her. „Ich bin nur sehr guter Laune"
„Ach was du nicht sagst", grinste Sam und klopfte mir auf die Schulter
„Unterstütz sie nicht auch noch", fauchte Mia, doch ich wandte mich ihr direkt zu und deutete mit einem merkwürdig verzerrten Zeigefinger auf sie.
„Siehst du? Der glaubt mir"
„Jetzt komm mal wieder runter", meinte Mia säuerlich und zog erneut eine Augenbraue nach oben.
Verwirrt starrte ich sie an. „Wer war denn oben?"
Sam begann loszuprusten, was meine Verwirrung nicht minderte, doch ich beschloss einfach mitzulachen.
„Ich glaub die checkt's echt nicht mehr" Sam und packte mich am Arm, um zu verhindern, dass ich umkippte.
„Ach echt jetzt" Mia schien sichtlich genervt, als ich anfing nach ihren Haaren zu greifen. „Was machst du denn da?", fragte sie gereizt
„Du hast so schöne Haare, so lang und so seidig", murmelte ich und betrachtete die dunkelbraunen Strähnen genauer.
„Ok jetzt reicht's, wir bringen sie ins Bett" Mia sah Sam erwartungsvoll an, doch dieser rührte sich nicht.
„Ach komm schon, ich finde es gerade mehr als nur amüsant" Er grinste mich an, doch unter Mias strengem Blick gab er klein bei. „Na gut"
„Ich will aber noch nicht ins Bett", jammerte ich wie ein kleines Kind, als die beiden mich zur Tür schleiften. Quengelnd versuchte ich mich zu befreien und wurde dabei immer lauter.
Mia sah dabei aus, als würde sie gleich die Nerven verlieren und Sam grinste belustigt
„Ok Planänderung", meinte Mia. „So bekommen wir das da niemals ins Bett, wenn wir sie so durch den Berg schleifen ist die Gerüchteküche am Brodeln, mit dieser Lautstärke ist dann gleich der ganze Berg wach."
„Ihr seid gemein", ich zog eine Schnute. „Erstens hat 'das da' auch einen Namen und zweitens bin ich nicht so laut", erklärte ich und ließ es zu, dass Mia mich auf einen Stuhl bugsierte. „Außerdem, geht's mir super"
Sam lachte und nickte. „Das glaub ich dir gerne" und mit einem Seitenblick auf Mias strenges Gesicht fügte er noch hinzu: „Aber dass du das ja nicht noch einmal machst"
„Sam versucht vernünftig zu sein" lachend boxte ich ihm gegen die Schulter. „Das wird in 100 Jahren nicht funktionieren" Sam sah mich beleidigt an und verschränkte nun ebenfalls die Arme.
„Jetzt seht ihr beiden aus wie ein zerstrittenes Pärchen", murmelte ich und legte den Kopf schief, um sie besser betrachten zu können.
„Ok du hast recht, wir sollten sie ins Bett bringen...denkst du es noggt sie aus, wenn ich ihr die Flasche über den Kopf ziehe", grummelte er verstimmt.
Mia grinste ihn an. „Damit hat sie dich erwischt, nicht wahr?", fragte sie und lächelte fies.
Sam sah sie finster an. „Nein"
„Wer's glaubt"
„Haaaaalloooo", rief ich laut und begann zu winken. „Ich bin auch noch da"
„Wer hätte dich vergessen können", seufzte Mia und stemmte die Arme in die Hüften. „Was machen wir jetzt mit ihr?"
„Denk du dir halt was aus", fauchte Sam. „Schließlich bin ich selbst in 100 Jahren nicht vernünftig"
Mia verdrehte stöhnend die Augen. „Wirklich, du jetzt auch noch? Es reicht doch ein quengelndes Kind zu haben, ein zweites brauch ich echt nicht"
„Du hast Kinder?", fragte ich mit großen Augen.
„Ja Lilly, ein Riesenbaby und eine beleidigte Leberwurst"
„Hört sich nach einer tollen Familie an"
Mia seufzte abermals.
„Irgendwie siehst du nicht so gesund aus", teilte ich ihr mit und bekam dafür einen Killerblick der allerersten Klasse ab.
„Ach, wie kommst du denn darauf?"
„Du bist so rot...im ganzen Gesicht"
„Lilly, das war Sarkasmus", teilte mir Sam mit.
Mia sah aus als würde sie gleich explodieren. „Seid einfach beide ruhig"
„Was ist denn hier los?"
Eine vierte Person hatte die Küche betreten.
„Uh, da kommt der Oberboss", murmelte ich und begann ihm fröhlich zuzuwinken.
Mia gab nur ein unterdrücktes 'Gott sei Dank' von sich, doch Sam erklärte Thorin grinsend und in einem Satz: „Sie ist sternhagel voll"
Auf Thorins Gesicht trat ein verwirrter Blick, doch angesichts meiner Lage erklärte sich meine Situation schon alleine und als Mia auch noch „Sie hat zu viel getrunken" sagte, trat ein wissender Blick auf das Gesicht des Zwergenkönigs.
„He", protestierte ich lautstark. „Du Petze"
Sam zuckte mit den Schultern. „Das war aber vernünftig..."
„...aber kindisch", vollendete Mia seinen Satz.
Sam schnaubte und wandte sich dann wieder Thorin zu. „Wir haben sie so aufgefunden"
Dieser nickte nur und musterte mich eindringlich. „Ich habe sie schon vor einer Stunde erwartet, sie ist aber nicht aufgetaucht"
Ich zuckte mit den Schultern. „Bin irgendwie vom Weg abgekommen"
„Das sehe ich", sagte Thorin schlicht.
„Komm schon, wir gehen jetzt und bringen dich endlich ins Bett", Mia packte mich mit festem Griff am Arm.
„Nein", bockig stampfte ich mit dem Fuß auf.
„Du willst ja nur selbst schlafen gehen", stellte Sam trocken fest.
„Ja zufällig will ich das...Lilly nun mach schon, wie kann eine so kleine Person nur so viel Kraft haben"
„Boha, schreit mal nicht so, für diese Stimmen braucht man ja nen Waffenschein" Entrüstet riss ich mich von ihr los. Schlechte Idee, denn gleichzeitig knickten meine Beine ein. Ich sah, dass alle drei auf mich zu hasteten, doch da lag ich schon auf dem Boden
„Aua", jammerte ich und versuchte wieder aufzustehen. „Warum muss sich dieser Boden auch immer bewegen?"
„Ich kümmere mich um sie" Thorin bückte sich und packte mich sanft an den Schultern, bevor er mich wieder auf die Beine stellte.
„Danke", murmelte Mia und marschierte auf die Küchentür zu. Sam folgte ihr, wobei er im Gegensatz zu Mia eher feixend hinausging anstatt entnervt.
„Na komm", murmelte Thorin und schlang mir einen Arm um die Taille, damit ich nicht umkippte. „Gehen wir ins Bett"
„Ach komm schon, ich will noch nicht", erklärte ich und sah Thorin an. „Du kannst ja mittrinken"
„Ich glaube nicht, dass das die beste Idee ist"
„Aber auch nicht die schlechteste" Frech grinsend sah ich ihn an. „Oder glaubst mir nicht, dass ich dich unter den Tisch trinken kann"
Thorin begann herzhaft zu lachen. „Ich würde es mir nie anmaßen, dir so etwas vorzuwerfen"
„Du nimmst mich nicht ernst", stellte ich leicht beleidigt fest. „Ich werds dir beweisen"
„Ein anderes Mal"
„Spaßbremse"
Thorin schmunzelte. „Damit komme ich klar"
„Ich will trotzdem nicht ins Bett...ich bin nämlich gar nicht betrunken"
„Ach was du nicht sagst?"
Ich nickte. „Ich kanns dir auch beweisen" Ich befreite mich von seinem Arm und tippte mit einem Finger an meine Nase, bevor ich versuchte ein Bein anzuheben. „Zuhause mussten wir die Übung immer machen, wenn wir zeigen wollten, dass wir noch nüchtern genug waren zum Autofahren"
Thorin zog eine Augenbraue nach oben und sah Mia auf einmal so schrecklich ähnlich. „Bist du dir sicher das dass eine gute Idee ist?", fragte er skeptisch, während er mir zusah. Doch kaum hatte er diesen Satz ausgesprochen verlor ich auch schon das Gleichgewicht.
Ächzend lag ich auf dem Boden, als auch schon Thorins befangenes Gesicht über mir auftauchte. „Ist dir was passiert?"
„Nein, außer, dass du immer zu lahm bist, um mich aufzufangen"
„Jetzt ist es also meine Schuld?"
„Ja, allgemein ist es deine Schuld, dass ich manchmal so tollpatschig in deiner Nähe bin"
Thorin lächelte warm. „Du weißt, dass das keine Beleidigung war?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Also Autofahren könnte ich definitiv nicht mehr", murmelte ich und rieb mir den Hintern, auf den ich so unsanft geknallt war. „Außerdem darfst du die Übung nie einem Polizisten vormachen, die finden das gar nicht witzig"
„Ich verstehe kein Wort von dem, was du mir mitteilen willst"
„Eklär ich dir ein anderes Mal", murmelte ich und musste jetzt doch herzhaft gähnen. „Vielleicht ist das Bett doch keine so schlechte Option"
Thorin lächelte und beugte sich zu mir hinunter. "Na dann komm mal her"***
Ich erwachte, als mir ein übles Gefühl den Rachen empor kroch. „Verdammt", murmelte ich und setzte mich aufrecht auf, ehe ich schnell die Kerze neben meinem Bett anzündete.
Neben mir schlug nun auch Thorin verschlafen die Augen auf. „Was ist denn los?", nuschelte er. „Meinst du nicht, dass du jetzt schlafen solltest?", fragte er stirnrunzelnd und setzte sich nun etwas aufrechter hin.
Ich schüttelte nur den Kopf. „Geht nicht", murmelte ich unterdrückt. „Mir ist schlecht"
Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen spürte ich den säuerlichen Geschmack, als mein Mageninhalt nach oben stieg. So schnell ich konnte hechtete ich ins Bad und da stand noch die Schüssel, die ich früher immer zum Auswaschen von Thorins Verbänden genutzt hatte. Jetzt war sie aber glücklicherweise leer und ich erreichte sie gerade noch rechtzeitig, bevor ich mich übergab.
„Oh man ist das eklig", keuchte ich erschöpft und spülte mir den Mund aus.
Gerade als ich mich wieder aufrichtete kam Thorin ins Bad. „Ist alles in Ordnung?", fragte er, doch seine blauen Augen blitzen amüsiert als ich matt nickte.
Ich nickte erst, doch dann schüttelte ich den Kopf, als ich mich wieder würgte und der ganze Alkohol samt Abendessen wieder herauskam.
„Ja, ich glaub jetzt geht's mir besser", murmelte ich erstickt und spülte mir noch einmal gründlich den Mund aus. „Jetzt ist alles draußen"
Thorin hob eine Augenbraue. „Bist du dir sicher oder sollte ich mir für heute einen anderen Schlafplatz suchen"
„Keine Ahnung, ich kann für nichts garantieren" Erklärte ich ihm leise, als ich zurück zum Bett schlurfte und unter die Decke kroch.
„Ich schätze, dann muss ich das Risiko wohl eingehen"
Ich spürte, wie sich Thorin neben mir ins Bett fallen ließ und ich boxte ihm eingeschnappt gegen den Arm. „Ach hör schon auf"
Thorins Gesicht wurde bleich und mit einem Schlag wusste ich, dass ich eine empfindliche Stelle getroffen hatte.
„Oh mein Gott" Ich schlug mir entsetzt die Hände vor den Mund, bevor ich mich neben ihn kniete. „Ist alles ok?"
Thorin stöhnte nur und ich versuchte seine Hände von seiner Verletzung wegzuziehen, als ich bemerkte, dass er grinste.
„Du bist so ein Mistkerl", fauchte ich entrüstet. „Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht"
„Und du bist immer noch vom Alkohol berauscht", grinste Thorin. „Ansonsten wärst du nicht so leicht darauf reingefallen."
Empört machte ich den Mund auf, doch mir fiel tatsächlich nichts ein, was ich darauf hätte erwidern sollen. Stattdessen rutsche ich an ihn heran und gab ihm einen Kuss.
„Wofür war denn der jetzt?", fragte Thorin misstrauisch.
„Als eine Art Entschuldigung"
„Entschuldigung? Wofür-" Ihm brach die Stimme ab, als ich ihn mit der ganzen Kraft die ich aufbringen konnte aus dem Bett schubste. Mit einem dumpfen Aufprall kam er auf dem Teppich vor unserem Bett auf und ich lag albern kichernd in den weichen Kissen und Decken und sah ihm dabei zu, wie er sich wiederaufrichtete.
„Du weißt schon, dass es mit dem Tode bestraft wird seinen König anzugreifen?"
„Ach was du nicht sagst", überlegen grinsend rutschte ich zur Seite, um ihm wieder Platz zu machen, damit er sich zu mir legen konnte.
Thorin pustete die Kerze aus, die als einzige Lichtquelle bis jetzt gebrannt hatte und ließ sich in die Kissen sinken. „Ja", murmelte er. „Aber du bist die einzige Person, die sich das erlauben darf"(2 763 Wörter)
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Eine Reise Durch Mittelerde
FanfictionDie Schlacht ist vorüber, aber das Leben im Berg geht weiter. Die Zwerge haben viel Arbeit damit den Berg wieder bewohnbar zu machen. Auch Bard baut mit einem Anteil des Schatzes Thal wieder auf, die Elben ziehen sich in ihr Reich zurück und der Fri...