Noch heute, 2 Monate nach meiner Entlassung am 28.01.2016, erinnere ich mich noch genau an meinen 3,5 monatigen Klinkaufenthalt. Ich erinnere mich noch an jedes Wort von Therapeuten, Pflegepersonal und Mitpatienten. Es gab sehr viele schöne Momente, aber auch schlechte. Ich habe viele neue, nette Leute dort kennen gelernt.
Am schlimmsten war, das unsere eigentlichen Probleme ignoriert wurden und wir, besonderst meine Zimmerkameradinnen und ich, als Aufmerksamkeitssüchtig abgestempelt wurden. Nicht nur von den Mitpatienten sondern auch vom Personal und unserer Therapeutin. Sie haben uns das Wort im Mund umgedreht und immer wieder neue Probleme bzw. Symtome erfunden. Bei einer Freundin haben sie sogar eine falsche Diagnose gestellt.
Meine Therapeutin sagte zu mir, das sie keine Depression sondern nur eine Anpassungsstörung diagnostiziert hat. Als ich dan zu Hause war, habe ich herausgefunden, das eine Anpassungsstörung eine reaktive Depression ist. Also eine Art von vielen. Das jedoch hat mir meine Therapeutin verschwiegen.Das Ritzen, was bis zu meiner stationären Aufnahme zur Sucht geworden ist und bei mir täglich zur Pflicht wurde, wurde in der Klinik als nicht so schlimm eingestuft. Meine Klingen wurden bei den Zimmerkontrollen nie gefunden und es wurde noch nicht mal darauf wert gelegt, ob man es sagt oder nicht. 8 mal habe ich es auf Station gemacht und immer wurde es nur verbunden und ich musste einen Selbstbewertungsboge ausfüllen. Nie wurde nur ein einziges Wort darüber verloren, was ich am Wochenende zu Hause gemacht habe. Fast jedes Wochenende griff ich zur Klinge und niemanden hat es interessiert.
Meine Schlafstörung wurde völlig ignoriert und meine Esstörung hat sich in der Klinik nicht bemerkbar gemacht.
Bei Suizidgedanken waren sie aber sehr gründlich. Wenn man sie geäußert hat, wurde man in die Intensivbetreung gesteckt. Das heißt, das man ohne Personal die Station nicht verlassen darf und einen vom Pflegepersonal für sich alleine hat. Ich war 2 mal in Intersievbetreuung.
Ich war nur 2 Monate 4 Stunden 4 Tage die Woche in der Schule. Noch heute habe ich mit dem nachholen des Stoffes zu kämpfen.
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Das Leben danach
RandomNein. Hier geht es nicht darum wie man nach dem Tod eines geliebten Menschen klarkommen kann. Hier geht es darum wie man nach einem Aufenthalt in einer Psychiatrie wieder zurück ins leben findet. Wie man ohne Therapeutische Hilfe klar kommt, weil ma...