Kapitel Zwei

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Nai mochte Kira sehr. Als sie durch die Überreste, einer, wahrscheinlich mal blühenden Stadt spazierten (bei der Tageszeit, war es nicht nötig sich wie ein leises Tier zu verhalten.) Überlegte er, ihr ein paar hübsche Blumen, wenn er denn welche fand, mitzubringen. Heute wollten sie nicht bloß was zu essen finden. Der Wasser Vorrat, wäre auch bald alle. Und Nach etwas technisch nützlichen, suchte Jiki (im geheimen) auch. "Nai, wo müssen wir hin?" "Da lang." Der Silberspross, deutete nach links. Mittlerweile konnte man sich mit guter Gewissheit, auf sein Gedächtnis verlassen, da er sie bis jetzt immer hin, und zurück geführt hatte. Noch dazu, schien er unabsichtlich, sogar die gefahren zu umgehen. (Jedenfalls vermutete Jiki das, seit dem sie einmal beinahe einem Vampir in die Arme gelaufen wären, hätte Nai nicht gesagt sie sollten woanders abbiegen.)

Es dauerte lange, bis sie den Brunnen erreicht hatten. Wenn sie auf Nummer sicher gehen wollten, sollten sie jetzt zurück gehen, ohne noch einen zwischen stopp einzulegen. Etwas Essen, gab es ja auch noch zu Hause, also wäre es nicht unbedingt sehr schlimm. Auch wenn Jiki die, gerade erst wieder gefühlte Notration, eigentlich nicht gleich schon am nächsten Tag verbrauchen wollte.
Aber sie durften nicht leichtsinnig werden, egal wie groß die Versuchung auch war. Schließlich konnten die Vampire nach der achten Stunde, jederzeit kommen und gehen, wie sie Lust hatten. Sie mussten sich nach dem Rhythmus dieser Wesen bewegen, anderes würde ohne umschweife in den Tod führen. Oder, je nach Laune und Auftrag von den Dämonen, würde man ihnen ein Halsband anlegen und sie zu Vieh machen. Jiki wusste bis heute nicht, was er schlimmer finden sollte. Und, wenn er ehrlich war, wollte er es auch nie erfahren. Also...
"Miku, Nai, wir geh... warte, wo ist die kleine Heulsuse denn hin?" Miku, selbst noch damit beschäftigt, Wasser zu schleppen, sah sich erschrocken um. Der kleine Vollidiot war wirklich... "Was jetzt, warten wir auf ihn?" Fragte sie leise. Jiki hätte jetzt gern etwas zerstört. Wusste der Idiot nicht, dass es lebensgefährlich war, sich von Ihnen zu trennen? Hatte er ihm das nicht oft genug erklärt? Aber er brauchte seine Kraft noch, hielt sich demnach zurück. Alleine lassen und zurück gehen, erschien ihm als eine sehr alternative Lösung, einfach und schnell. Aber sie hatte auch einen, recht großen Hacken: Der kleine besaß genug Naivität, um eine 30 × 30 m Schlucht zu füllen. Falls er wirklich einem Vampir begegnen sollte...
Außerdem war es nicht die Art, der Familie Kion, jemanden im Stich zu lassen. Egal wie blöd er auch war.

"Wir... du wirst zurück zu den anderen gehen, Pass auf sie auf. Ich, werde hier auf Nai warten."
Miku hätte ihn schon nach dem zweiten Wort unterbrochen, wäre ihr nicht etwas weißes in den Blick gefallen. "Jiki, hinter dir." Der schwarz Haarige, hatte nicht mal die Zeit sich umzudrehen, da wurde er zu Boden geschmissen.
"Da seid ihr ja! Ich hab euch bei den Blumen dort verloren, entschuldigt."

"Du blöder Idiot, geh sofort runter von mir!"
Da hatte er ihn doch ernsthaft umgeschmissen. Zum Glück war Miku zu erleichtert, dass dem Kleinen nichts passiert war, als dass sie Jiki auslachte. Nai erhob sich, ging dabei von ihm runter und sammelte seine "Blumen" wieder ein. Der Trottel wollte das Unkraut wohl Zuhause einpflanzen, da er es mit samt der Wurzeln heraus gerissen hatte. Jetzt war aber wirklich keine Zeit mehr, sie mussten los.

"Kira! Kir- mh!?" "Idiot, was schreist du hier einfach durch die Gegend? "Tut mir leid..." Schuldbewusst ließ Nai seinen Kopf sinken und schleppte stumm einen kleinen Kanister Wasser und seine Blumen weiter. Erst als sie wieder in ihrem Zuhause angekommen waren, traute er sich, wieder hoch zu sehen.
Jiki schloss die Luke, packte die Kanister unten bei Seite. Karo sah sie ruhig an, als er fragte. Jiki wollte schon den Kopf schütteln, da kreichschte Kira laut auf.
Sofort richtete Jiki seine Aufmerksamkeit zu ihr, welche momentan Nai vor Freude fast erdrückte. "Was ist denn, Ki?" Fragte Mimi und sah, ebenso verwirrt wie der Rest drein. Kira hielt eine der Blumen hoch. Die Wurzel sah aus wie...

"Kartoffeln? Ihr habt wirklich Kartoffeln mitgebracht?",

fragte Kairo, welcher so klang, als würde er den Traum nicht gerne zerplatzen lassen wollen. Miku nahm Kira die Wurzeln aus der Hand, betrachtete sie skeptisch, nickte aber dann. "Ja. Das sind Kartoffeln."
Die Freude war groß. Auch für Jiki. Nai hatte Kira einen ganzen Strauß gepflückt, es gab für jeden vier Kartoffeln. Da man so was länger genießen wollte, sollte jeder selbst wissen, wie viele er wann essen wollte. Außer Jiki, aßen alle zwei, tranken dazu noch das abgekochte Wasser. Wieder ein Festmahl. Doch das Familien Oberhaupt, hatte mit seinem Anteil, etwas anderes vor. Aus einer Kartoffel, sollte man wohl Strom gewinnen können. Hatte ihm ein junge aus einer anderen "Familie" erzählt. Jiki wollte es solange aufbewahren, bis er wusste, wie das funktionierte. Morgen sollte Nai ihm zeigen, wo er die "Blumen" gefunden hatte.
Kairo ging, um Wache zu halten, die anderen legten sich schlafen. Nai träumte von einer großen Wiese, voller Blumen. Spürte, wie er sie pflückte. Sah, wie er jemanden schlafend auf der Wiese fand. Ein Mädchen. Es war älter als Miku. Es hatte genau die gleiche Haar-Farbe wie Kira. Und als sie die Augen öffnete, konnte er sehen, dass sie rot waren. Wie zwei riesige Rubine, funkelten sie ihn an. Sie war so schön, Nai hätte sie gerne noch länger beobachtet. Aber da, war sie auch schon weg. Einfach so.

~...~

Yin legte sich hin. Sie war Pappsatt. Und müde, irgendwie. Aber vorallem, war sie neugierig. Und bald, würde sie ihrer Neugier nach gehen. Irgendwie.

Owari No seraphWo Geschichten leben. Entdecke jetzt