Kapitel Drei

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Juwelen waren etwas schönes. Yin besaß tausende von Juwelen, in ihrem Zimmer. Rote, grüne, blaue...
Aber am Liebsten waren ihr die Weißen. Weiß, klar und riesig. Die Viecher, nannten diese wohl zu ihrer Zeit, Diamanten.
Diamanten gefielen ihr sehr. Als Ketten, als Ohrringe, oder einfach nur als eine kleine Verzierung im Haar. Ja, Diamanten gefielen ihr.
Das sonderbare Vieh, mit den roten Augen, fand sie auch sehr interessant. Vieh wie er es war, sollte doch eigentlich Angst vor ihr haben, schnell die Flucht ergreifen wollen. Dass man sie völlig verwirrt ansah (als hätte man so jemanden wie sie noch nie gesehen), war daher eine neue Erfahrung. Eine, die sie lustig fand.

Sie zog den Umhang, welcher in einem schillernden Weiß strahlte, über ihre rote Kleidung und verließ ihr Zimmer. Im Gegensatz zu ihm, war der Rest des Palastes, fast schon glanzlos. Weniger funkelnde violette und grüne Kristalle, schmückten die Flure, welche sie entlang ging. Im Wohnsaal angekommen, verzögerte sie ihren Weg kurz. Die Bücher waren ordentlich in ihrem Regal, der Kronenleuchter voller farbloser Kristalle. Auf dem roten Teppich, welcher den ganzen Boden im Saal bedeckte, stand ein riesiges Paket, ebenfalls ganz weiß. Zwei der Vampire trugen dieses gerade weg.
Hätte dass einer, nicht auch alleine geschafft? Und wenn schon, sie wollte noch wo hin. Zurück zur Wiese. Zurück zu ihrem (sie hatte beschlossen, dass er nun ihr gehörte) roten Juwel.

~...~

"Nein."

"Wie, nein? Kira, aber warum denn nicht?"

"Darum, ihr dürft nicht gehen. Bitte."

Mit den Nerven am Ende, ließ sich Jiki auf den Boden, ins Gras fallen.
Die Kion Familie, war gerade Draußen, Mimi, Nai, Miku und Karo, spielten im hohen Gras fangen. Es war nicht unbedingt ungefährlich, aber die (teilweise selbst erbaute) Mauer, welche zwar alt aussah, allerdings genau wie das Brett, mehr als nur stabil war, schützte so gut, wie nur möglich. Kira und Jiki saßen vor ihr, stritten sich und hielten nebenbei Wache. Eigentlich wollte Jiki, heute noch mehr von den Kartoffeln anschaffen, möglicherweise auch welche hier im Hof anpflanzen. Das würde zumindest die Chance, auf Anbau bieten. Aber die Jüngste, das rothaarige Mädchen, wollte die drei nicht gehen lassen. Und Jiki wusste nicht einmal, wieso!

"Kira, nenn' mir doch wenigstens den Grund. Was ist denn so schlimm? Gefährlich ist es doch so oder so."

"Wenn Nai dir das sagen würde, würdest du sofort von der Idee ablassen, nicht? Bitte lasst es für heute, Glück hält nicht immer an. Und momentan... mh!"

Weiter kam sie nicht, da Jiki sie in eine Umarmung gezogen hatte. "Ach Kira, immer noch abergläubisch? Glück und Pech gibt es nicht. Alles nur Zufall. Wir werden schon zurück kommen."

"Versprochen?", fragte die fünf jährige. "Versprochen. Als ob Vampire uns daran hindern können."
Er ließ sie los, damit sie zu den anderen laufen und mitspielen konnte. Der schwarz Haarige durfte seinen Posten nicht verlassen, kam aber nicht drum herum, ihnen ab und an (fast) lächelnd zuzusehen.
Seit dem Welt-Untergang vor zwei Jahren, war es immer wieder erstaunlich mitzubekommen, dass sie alle eben doch noch Kinder waren, welchen es nicht schwer fiel, alles außenstehende zu vergessen. Kurz nach dem die Glocken (erstaunlich, aber die Kirche war eines der einzigen Gebäude, welche vollkommen unversehrt geblieben war. Wahrscheinlich hatten sogar die Monster vor ihr Respekt.) 10 Uhr geschlagen hatten, ging der kleine Trupp wieder los. Vorher, gab Jiki den Zwillingen unauffällig noch die Aufgabe, Kira nicht aus den Augen zu verlieren.
Nai schien sich nicht einmal umsehen zu müssen, ging immer weiter, rannte ab und zu auch. Für die beiden anderen, war es zwar ein leichtes ihm zu folgen, (Nai war nicht wirklich schnell) aber sie waren trotzdem verwundert darüber. Doch auch, wenn sie sich schneller bewegten als sonst, dauerte es trotzdem immer noch einen beträchtlichen Tages Anteil. Aber schließlich kamen sie an die, von Nai genausten's beschriebene Blumen/Kartoffel Wiese an. "Keine Zeit verlieren! Aber nehmt nicht zu viel mit." Jeder hatte einen, grob gewebten leinen Sack, welcher allerhöchsten bis zur Hälfte vollgemacht werden durfte, da er sonst vielleicht reißen könnte. Nai wollte Kira so lächeln sehen wie gestern. Deshalb wollte er ihr die schönsten Blumen von allen mitbringen. Aber es war gar nicht so leicht, die schönsten zu pflücken, allein schon deshalb, weil alle Blumen hier so unglaublich hübsch aussahen. "Jiki, tut es den Blumen eigentlich weh, wenn wir sie herausreißen?" "Nein, tut es nicht. Denk nicht weiter darüber nach, beeil dich lieber, Nai. Du bist viel zu langsam!" Und so beeilte sich Nai, dachte nicht mehr weiter an schön und nicht schön, stopfte alles in den Sack, was er herausreißen konnte, entschuldigte sich aber (sicherheitshalber) trotzdem bei jeder Blume einzelnen. Und so hatten sie alle drei erfolgreich die Kartoffeln verstaut, wollten auch sofort wieder zurück. Auch wenn Nai durst hatte, (genaugenommen waren sie auch nur 12 Meter vom großen Brunnen entfährt) schwieg er, schleppte den, viel zu schweren Kartoffel Sack hinter sich her. Auf keinen Fall wollte er hinter her hegen, die anderen in Gefahr bringen. Auch wenn seine Beine ihm verrieten, dass er dieses Tempo nie und nimmer halten können würde. Der Grund, wieso sie fast schon wieder rannten, war folgender: Kira's Worte, schafften es einfach nicht, wieder aus Jiki's Kopf heraus zu kommen. Genau wegen dieser Worte, wies er Nai an, dieses Mal die Augen zu schließen, als er ihnen den Weg zurück zeigen sollte. Was dieser auch tat. Allerdings musste er sie sofort wieder öffnen. "Ich... egal welcher Weg, Jiki." Das war gar nicht gut. "Miku, Nai. Wir," Jiki senkte seine Stimme so doll, dass sie nicht mehr als ein flüstern war. "Wir dürfen diese Nacht nicht zurück zu den anderen gehen. Es ist möglich, dass..."

"Du brauchst dir keine Umstände machen, Vieh. Ich kann dich selbst hören wenn du so "leise" bist."

Owari No seraphWo Geschichten leben. Entdecke jetzt