Jiki's Körper fühlte sich an, als wäre er zwanzig mal hintereinander gegen eine Wand gelaufen.
Ihm tat alles weh.Außerdem wusste er nicht ganz, warum er noch lebte. Hatte das Monster ihm nicht sein Genick gebrochen? Wo waren Nai und Miku? Und wo war er selbst hier bitte?!
Als er das Gefühl hatte, nicht mehr sofort umzufallen, wenn er es versuchte, setzte sich der Schwarz haarige auf und sah sich um. Und viel vor Schreck fast aus dem Bett.
Das Zimmer, erstrahlte in dem rötlichen Licht der untergehenden Sonne. Es müsste jeden Moment dunkel werden.
Aber das war nicht das Problem. Der gesamte Raum, bestand aus verfluchten Steinen! Alle möglichen Farben leuchteten hier auf.
Einzig das Bett, auf welchem Jiki lag, schien nicht aus einem der funkelnden Teile zu bestehen, da es dafür zu weich war.
Er stand auf und ging auf wackligen Beinen zum Fenster, welches sich als seine einzige Lichtquelle abgab.
Verdammt. Was mach ich hier?
Seine Aussicht, ähnelte der eines alten Märchen Buches. Ein Garten mit einem Fluss, der sich zwar nicht zu bewegen schien, dafür aber im Sonnenlicht funkelte, als wolle er das alle Aufmerksamkeit bei ihm lag. Der Garten war voller Blumen, welche nach Lust und Laune alles umstehende umwucherten. Er konnte zwei Gestalten in weißen Umhängen ausmachen, welche Gemütlich zwei andere Gestalten vor sich herschoben, die um einiges kleiner waren. Neugierig presste er sein Gesicht gegen die Scheibe, um mehr sehen zu können.
Die in den Umhängen waren wahrscheinlich auch Vampire. Vielleicht Wachen oder die Bewohner dieses... Ortes.
Bei den kleineren, musste es sich um Menschen handeln, die als Vieh, von den Vampiren ausgenutzt und gehalten wurden. Kinder, genau wie er eins war.
Ob er nun auch zu Vieh werden sollte?
Denn das man ihn nur mal so hier her gebracht, dieses Mädchen sein leben verschont hatte, war bestimmt nicht durch ein Missgeschick geschehen. Wobei... der rot haarigen würde er es glatt zutrauen. Wichtig war jetzt aber, herauszufinden wo Nai und Miku steckten und ob sie noch am leben waren. Nicht unbedingt in genau dieser Reihenfolge...
Entschlossen nun, ging der schwarz haarige Junge auf die große, schwarz schimmernde Tür zu und zog daran.
Es passierte absolut nichts. Die Tür bewegte sich kein Stück. Auch nicht als er wie ein besessenener daran zerrte.
"Verdammt, lasst mich hier raus!"
Stille. Nicht mal seine eigenen Worte hallten noch wieder.
Wütend trommelte er gegen die Tür. Wenn man ihn nicht hören konnte, würde er sich eben Gehör verschaffen!
Wieder und wieder tat er dass, bis schließlich die Sonne vom Himmel verschwunden war, und ein braunhaariger Mann die Tür Aufzog. Dieser packte ihn allerdings sofort am Kragen, warf ihn auf das Bett zurück."Halt endlich die Klappe, wertloses Mistvieh. Oder ich... sag nicht du bist jetzt drauf gegangen! Kleiner, hey du darfst noch nicht sterben!"
Als wäre er noch nicht benommen genug, wurde Jiki heftig durchgeschüttelt. Das schmerzhafte zischen konnte er sich noch verkneifen, den Versuch, seinem "Angreifer" ins Gesicht zu Schlagen nicht. Doch verfehlte ihn sein schlag um weiten. Erleichtert seufzte der Vampir auf, zog den schwarz haarigen Jungen wieder auf die Füße und gab ihm einen Schubs Richtung Tür. "Wäre echt das letzte, wenn ich wegen einem Menschen Kind mein Leben verliere. Was sie sich bloß dabei denkt? Aber ihr kommen ja immer irgendwelche abstrakte Ideen in den Sinn... vorwärts Vieh!" Noch einmal stieß er ihn nach vorne. Langsam setzten sich Jiki's Beine in Bewegung, aber eigentlich wurde er von der Wache geschoben.
Auf dem Weg durch die Flure konnte er einen Blick auf die Einrichtung gewinnen. Auch hier, war alles glitzernd und funkelnd. Und das Licht der Lampen tat ihm in den Augen weh. "Wo laufen wir eigentlich hin? Wo sind die anderen zwei?!"
Nai und Miku. Hoffentlich ging es ihnen gut. "Anderen? Der Winzling der so aussieht wie unseres gleichen sollte jetzt auch tot sein. Aber sei unbesorgt, du wirst nicht alleine sterben."
Wie ein verrückter fing Jiki an zu zappeln. Was zum Henker sollte das denn heißen?! Wo war Miku? Nicht dass das zappeln viel brachte, letztendlich schmiss der Vampir ihn wie ein Sack Kartoffeln über seine Schulter (welch bittere Ironie sich doch hier verbarg) und ging unberührt weiter. Nai war tot. Miku wahrscheinlich auch.
Aber wenigstens ging es den Zwillingen und Kira gut... noch. Ob sie es überhaupt schafften, ohne die älteren zu überleben? Oder war der Tod durch einen Vampir besser als ein Tod durch Hunger und Durst - keins von beiden, fand Jiki, hatte seine Familie verdient. "Wo bringst du mich eigentlich hin, Monster?"
Der schwarz haarige spielte mit dem Gedanken auf den Rücken des Mannes einzuschlagen. Ein schöner Gedanke. Allerdings wurde er abgesetzt ehe er diesen in die Tat umsetzen konnte. "Wohin wohl. Natürlich zum restlichen Vieh mit diesen komischen Band. Ist das nicht deine... wie nennt ihr es gleich... Familie?" "Sie leben noch?!"
Miku lebte noch. Nai lebte noch. Erleichterung machte sich in ihm breit, wollte ihn nicht los lassen und verdrängte seine Sorgen. Der Vampir lachte laut auf und schubste ihn weiter. Aber nun ging Jiki von selbst voran, immerhin würde man ihn zu den anderen beiden bringen. Warum waren sie drei noch am leben? Wollte man Vieh aus ihnen machen? Wer war das rot haarige Mädchen gewesen? War sie die, von dem der Mann gesprochen hatte?
Er lief gegen die Tür.
Der Vampir schubste ihn zurück und öffnete die Tür. Silberne Haare fielen ihm ins Blickfeld und automatisch rannte er darauf zu. Erst wo er nicht mehr anhalten konnte, bemerkte Jiki das die Haare zu lang waren, als das sie zu Nai gehören konnten.
Er rannte Promt in den Vampir hinein.~...~
Sie war allein. Mimi und Kairo waren weg. Und Miku und Nai und Jiki. Dabei hatte er es ihr versprochen!
Er hatte doch versprochen wiederzukommen. Er würde schon wieder zurück kehren. Jiki hatte noch nie ein versprechen gebrochen. Und bis dahin würde sie auf alles aufpassen und leise sein. Die rot haarige krabbelte unter dem Bett hervor, machte das Licht aus und legte sich schlafen. Er würde kommen.
Bestimmt.
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Owari No seraph
FanfictionEin Vampir leben zu führen, war seit dem 'ach so schrecklichen' Unglück der Menschheit, einfach nur toll. Yin liebte es, Monster bekämpfen zu dürfen, Vieh herum zu kommandieren. (Nur hatte sie keins) Als Adlige, hatte sie es sogar noch mal etwas bes...