Kapitel 3

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Ludmilas Sicht

<<Bitte! Las mich doch wenigstens in den Garten gehen, oder in den Pool. Ich will hier nicht nur rumsitzen, und allmählich vergammeln!>> nervte ich meinen Bruder, der gerade für ein Konzert üben wollte, doch ich ließ ihn nicht. <<Ich sag es nur noch ein einziges Mal: Warte, bis der Bodyguard da ist, und du darfst raus.>> sagte er, und spielte eine Melodie auf seiner Gitarre. <<Okay, aber wann kommt er endlich? Mir ist langweilig!>> rief ich, und lief unruhig auf und ab. <<Er ist bestimmt gleich da.>> sagte Fran lachend, und stand auf. Sie tippte auf ihrem Handy rum. es klingelte an der Tür. <<Ich mach auf!>> sagte ich, und wollte schon zur Tür stürmen, aber mein Bruder hielt mich auf. <<Wozu haben wir den Personal? Außerdem warten da draußen bestimmt tausende Paparazzi, die nur darauf warten, das du das Haus verlässt, damit sie dich auf das Titelblatt von einer Klatschzeitung bringen können.>> schimpfte mein Bruder. Ich hörte, wie jemand die Tür öffnete. Ein paar Augenblicke später, betrat ein hochgewachsener Mann den Raum, der aussah, wie ein Schrank. <<Hallo, Senior Ferro.>> sagte er, wie eine Maschine, und verkörperte komplett das Bild eines Bodyguards. Aber mir war total egal, wie er aussah, oder sprach. Das einzigste was mir wichtig war, ist das ich endlich aus diesem Haus raus darf. <<Oh, Hallo. Sie sind sicherlich, der Bodyguard. Das hier ist meine Schwester.>> Er deute auf mich, und ich sah ihn beleidigt an. <<Ich kann mich auch allein vorstellen.>> sagte ich, und funkelte ihn wütend an. <<Ja, und sie hat einen sehr starken willen. Ich will, das Sie auf Ludmila aufpassen, und darauf achten, das sie immer in Sicherheit ist.>> sprach mein Bruder weiter.  Mein neuer Bodyguard nickte nur, und sah mir dann in die Augen. Irgendwie machte er mir Angst, aber das lässt sich nicht ändern. <<Darf ich jetzt in die Stadt, oder nicht?>> fragte ich Diego, der genervt die Augen verdrehte. <<Meinetwegen, aber bitte sei vorsichtig.>> sagte er, und stand auf. Er kam auf mich zu, und küsste mich auf die Stirn. <<Und mach ja keinen Unsinn.>> Dann drehte er sich zu meiner Wache. <<Und Sie passen gut auf meine Schwester auf, okay?>> fragte er, und ich ignorierte es, schnell grif ich nach meiner schon vorbereiteten Tasche, wo ich unter anderem einen Stadtplan drin hatte. <<Und passen sie auf, das diese Irren sie nicht unnötig stören, okay?>> Mein Bruder nickte mir noch einmal zu, und ich durfte endlich hier raus! Mein Bodyguard lief voran, und deckte mich mit seinem Rücken komplett ab. Als er die Tür öffnete, sah ich nur Blitze überall, und wusste, das alle, die hier draußen standen, schon seit Tagen auf diesen einen Moment warteten. Doch sie konnten mich nicht fotografieren, da ich mich komplett hinter meiner Wache versteckte. Unser Fahrer fuhr den Wagen vor, und wir stiegen aus. Ich nahm mein Handy aus der Tasche, und den Stadtplan. <<Wohin?>> fragte mich der Fahrer. <<In die Innenstadt, bitte.>> sagte ich freundlich, und er fuhr los. Dann suchte ich im Stadtplan nach Straßen, wo es schöne Geschäfte gibt. <<Wir sind da.>> kam es von vorne, und mein Schatten sprang schon nach draußen. Ich schnallte mich ab, und wollte schon die Tür öffnen, aber jemand kam mir zuvor. <<Danke, sehr nett von Ihnen.>> sagte ich höflich, und stieg aus. Alles starten mich an, aber ich ignorierte es, genauso wie Diego es mir beigebracht hatte. Ich schaute mich um, und war überrascht von der Schönheit der Stadt. <<Wow.>> flüsterte ich begeistert, und lief los. Mein Schatten folgte mir. Ich freue mich so, als ich ein Schuhgeschäft sah. Schnell lief ich dort hin. Ich durchsuchte die Regale, bis ich ein hübsches paar High Heels sah. Sie waren pink, und super süß, also griff ich nach meiner Kreditkarte, und kaufte sie mir. Die Verkäuferin sah mich interessiert an, weil sie wahrscheinlich noch nie jemanden mit Bodyguard in ihr Geschäft gehen sah. Erst im Nachhinein viel mir ein, das auf der blöden Kreditkarte ja mein Name steht, und jeder nicht total bescheuerter Mensch kann eins und eins zusammen zählen. Ich war auch noch in anderen Läden. Meine Wache machte sich nützlich, und trug all meine Tüten. Am späten Nachmittag ging ich schließlich in ein Café. Dort bestellte ich mir einen Erdbeersaft. <<Wollen sie auch etwas trinken?>> fragte ich den Bodyguard, der eine Augenbraue hoch zog. Schließlich sagt er: <<Nein, danke.>> Ich lächelte ihn an, und trank meinen Saft. Natürlich setzte er sich nicht neben mich, sondern blieb stehen. Das muss doch bestimmt total anstrengend sein, die ganze Zeit zu stehen. Ein paar Jugendliche, die ungefähr in meinem Alter waren, musterten mich. Ein paar tuschelten auch über mich, und andere versuchten Fotos von mir zu schießen, doch ich wurde ja bewacht. Am Ende des Tages fuhren wir wieder nach Hause. <<Und, hat es dir gefallen, mal was anderes zu sehen, als immer nur diese Wände?>> fragte mich Fran, als ich nach Hause kam. <<Ach, es war einfach zauberhaft!>> rief ich, und sprang ihr in die Arme. <<Morgen geht unser Flug nach Buenos Aires.>> sagte mein Bruder, und lächelte mich an. Ich umarmte auch ihn. <<Ich freue mich schon riesig!>> rief ich, und sprang aufgeregt auf und ab. <<Ich eh jetzt meinen Koffer packen!>> sang ich, und lief an ihnen vorbei. <<Nein, das musst du nicht, er ist schon gepackt, das heißt, du musst dich um nichts mehr kümmern. Erzähl mir lieber, wie dien Tag war.>> sagte er, und ich setzte mich aufs Sofa. Dann erzählte ich ihnen all da schöne, was ich erlebt hatte. Aber das mit den vielen Paparazzi, und all den Leuten, die mich gemustert haben, ließ ich absichtlich weg.

Fedemila-Wie die Sterne am HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt