Fedemila-Wie die Sterne am Himmel

Kapitel 26

Federicos Sicht

Müde saß ich auf meinem Bett und musste an Ludmila denken. Wie ich sie vermisse. Aber egal was passiert, sie würde niemals mit mir zusammen sein können. In genau 20 Stunden geht mein Flieger nach Italien und ich werde sie nie wieder sehen. Sicherlich werde ich viel über sie hören oder Berichte in der Zeitung über sie lesen, aber was bringt mir das? Ich kann sowieso nicht in ihrer Nähe sein. Es klopfte leise an der Tür. <<Herein.>> rief ich und setzte mir ein gezwungenes Lächeln auf, als ich bemerkte, das es Vilu war. <<Hey, wie geht es dir?>> fragte sie und setzte sich vorsichtig neben mich. <<Super, ich freu mich riesig auf Italien und natürlich auf die Abschiedsparty heute Abend. Das wird bestimmt richtig klasse.>> Sie legte den Kopf schräg und lächelte mich sanft an. <<Du musst mich nicht anlügen. Ich weiß das du Ludmila nicht vergessen kannst, aber das musst du ja auch nicht. Schließe die Erinnerungen an eure gemeinsame Zeit in deinem Herzen ein und denke fest daran, wie schön das Gefühl der Liebe war. Irgendwann wird der Schmerz nachlassen und du wirst kaum noch merken, das er überhaupt erst da war.>> Ich nickte leicht und stand dann auf. <<Okay. Dann kann ja mein letzter Tag im Studio beginnen.>> Sie verließ lächelnd das Zimmer und ich machte mich fertig. Ich legte schon mal ein paar Sachen, die ich nicht mehr brauchte in meinen Koffer. Als ich die Treppe runter kam, telefonierte Violetta gerade und German saß am Frühstückstisch und aß gerade ein Brötchen. <<Okay, dann bis heute Abend.>> sagte mein beste Freundin noch, bevor sie auflegte. <<Also Maxi und Naty kommen auf jeden Fall.>> Ich sah ihr an, das sie mir etwas verschweigte, aber im Moment interessierte mich das nicht sonderlich. Nur noch diesen einen Tag und ich kann ein neues Leben anfangen. In ein paar Jahren bin ich vielleicht richtig berühmt, das ist es jedenfalls, was mir Marotti versucht einzureden. <<Können wir los?>> unterbrach Violetta meine Gedanken und ich nickte zur Bestätigung. Auf den Weg zum Studio musste ich daran denken, wie sehr ich mich freuen würde, wenn Ludmila kommen würde. Aber natürlich werde ich das niemanden sagen, weil sie sonst noch auf die Idee kommen könnten, zu ihr ins Hotel zu gehen und sie zu entführen. Ich wollte nicht, das sie belästigt wird. Violetta zerrte mich hinter sich her und schleppte mich letztendlich zum Bühnenraum, in dem bereits alle versammelt waren. Nur Naty stand ein wenig abseits und telefonierte. Das hatte sie in letzter Zeit ziemlich oft getan und um ehrlich zu sein wunderte es mich schon ein bisschen. Auf einmal fingen sie alle an mit singen, während Nay auflegte und auf die Bühne sprang. Etwas verdattert stand ich da und wusste nicht wirklich, was ich jetzt tun sollte. Am Ende schrie die ganze Gruppe:<<Wir werden dich vermissen, FEDE!>> Ich wollte schon unaufmerksam fliehen, als Andres auf mich zugestürmt kam und mich umarmte. <<Wir haben dich ganz doll lieb, bitte vergiss uns nicht.>> sagte er mit Tränen in den Augen und weinerlicher Stimme. <<Äh, ja.>> war das einzigste was ich heraus bekam. <<Du erdrückst ihn ja, Andres!>> Leon trat neben seinen besten Freund und zerrte diesen mit einem entschuldigenden Lächeln von mir weg. Da mich wirklich alle erwartungsvoll ansahen, musste ich wohl oder übel eine Abschiedsrede halten. <<Okay, Leute. Ich will euch wirklich von ganzen Herzen danken, da ihr mein Leben echt um einiges bereichert habt. Aber ich bin zuversichtlich, das wir uns alle bald wiedersehen werden, also sollte das kein trauriger Abschied sein. Naja, ich hab dann noch einiges zu tun, aber  wir sehen uns ja dann heute Abend.>> Mit diesen Worten drehte ich mich um. <<Aber die bist doch gerade erst gekommen!>> schrie Vilu mir noch hinter her, was ich getrost ignorierte. Ich glaube mittlerweile freue ich mich schon richtig auf Europa. Dort ist eh alles schöner. Sogar die Mädchen, das sieht man ja an Ludmila. Mit einem Seufzen lies ich das Studio hinter mir. Ich konnte es einfach nicht mehr sehen.