Ludmilas Sicht
<<Das kann nicht dein Ernst sein!>> schrie ich, als Diego mir die >gute< Nachricht offenbarte. <<Glaub mir, es wäre mir auch lieber, wenn du nichts mehr mit ihm zu tun hättest, aber es lässt sich nun mal nicht mehr ändern.>> Mein Bruder tätschelte mir beruhigend die Schulter und lächelte mir dann aufmunternd zu. <<Es werden nur ein paar Wochen sein, dann werdet ihr mit den Aufnahmen für seinen Song fertig sein und könnt wieder getrennte Wege gehen.>> Ich sah, wie unser Manager mit telefonieren fertig war und nun die große, schwere Glastür aufstieß und auf uns zukam. <<Heute Nachmittag werden wir die Vereinbarung in einem Interview bekannt geben. Ich bin mir sehr sicher, das durch diese Umstände dein gesellschaftlicher Einfluss um einiges wachsen wird und wir so unsere Ziele vervollständigen können.>> Die Worte waren zwar an mich gerichtet, aber er sah mich dabei nicht an, sondern tippte etwas in sein Handy ein. Dann steckte er es wieder in seine Jacketttasche und blickte uns an. <<Federico ist ein äußerst professioneller Künstler mit außerordentlich viel Talent. Du wirst sehen Ludmila, in ein paar Tagen wird es dir überhaupt nicht mehr schwer fallen, mit ihm zusammen zu arbeiten und ein Paar abzugeben.>> Erschrocken riss ich die Augen auf. <<Ein Paar abgeben?>> riefen Diego und ich wie aus einem Mund. <<Ja, natürlich. Ihr nehmt zusammen ein LIEBES-Lied auf. Da werden schon ein paar gemeinsame Galabesuche und Küsse auf die Wange nötig sein, damit ich eure Fans glauben, das man dieses Lied nicht nur wegen beruflichen Verknüpfungen zusammen singt. Außerdem würdet ihr so mehr Aufsehen in der Gesellschaft erregen.>> Wie mich dieser Typ mit seiner ach so wichtigen Gesellschaft ankotzte! <<Das war ganz sicherlich die Idee von diesem Federico!>> rief Diego und legte mir einen arm um die Schulter. <<Nein, das war es nicht. er war sogar ausdrücklich dagegen.>> Es klopfte an der Tür und schon bevor ich mich umdrehte wusste ich, das es Gregorio sein musste. Sonst würde sich hier niemand die Mühe machen anzuklopfen, abgesehen von meinem strengen, exakten Bodyguard. Gregorio war mit der zeit schon fast zu meiner Familie geworden. Francesca begleitete ihn und kam sofort zu uns. <<Es wird schon darüber in den Nachrichten spekuliert.>> sagte sie, nachdem sie meinem Bruder einen sanften Kuss gegeben hatte. Ihr Ringfinger wurde von einem riesiger Klunker von Verlobungsring geziert und war somit für die ganze Öffentlichkeit sichtbar. Es hatte noch nicht mal einen Tag gedauert, bis die Presse davon Wind bekommen hatte und nun stand es täglich in der Zeitung. <<Okay, da ich noch ein paar Termine habe, sehen wir uns dann später bei dem Interview.>> So schnell er gekommen war, verlies er der Manager den raum wieder und war verschwunden. Sofort richtete ich meinen Blick auf Diego. <<Ich gehe jetzt auch zurück ins Hotel!>> rief ich und stampfte wütend davon. Natürlich wie immer nicht ganz allein. In unserer Suite angekommen schmiss ich mich auf das schneeweiße Ledersofa und schnappte mir dann mein Tablet. Und sobald ich Federicos Namen eingegeben hatte fand ich das typische Onlinedesaster, bei denen diskutiert wurde, ob es wirklich stimmte, das Ludmila Ferro mit dem ach so tollen Federico einen Song aufnimmt. Ich schnaubte und sah dann zu Gregorio, der in einem der Sessel saß und mich wachsam beobachtete. <<Was soll ich jetzt nur machen?>> fragte ich ihn verzweifelt. Er seufzte. <<Ich weiß es nicht, Ludmila, aber du solltest auf jeden Fall mit ihm reden. Vor allem über die Tatsache, das du doch auf der Party warst.>> Ich lächelte ihm leicht zu. <<Danke das du Diego davon nichts gesagt hast. Er wäre total ausgerastet, wenn er erfahren hätte, das ich abgehauen bin.>> Gregorio nickte. <<Auch wenn ich dabei wahrscheinlich meinen Job riskiert habe.>> murmelte er und war total in Gedanken versunken, als ich aufstand um ihm bescheid zu sagen, das ich mich umziehen gehe. Als ich bei meinem Schrank ankam, entscheid ich mich für eine weiße Bluse und einen pinken Rock, sowie eine Strickjacke in der gleichen Farbe. Ich ging damit ins Bad und lächelte meinem Spiegelbild zuversichtlich zu. <<Alles wird gut!>> flüsterte ich und atmet dann tief durch. Schließlich machte ich mich fertig und suchte noch ein paar Schuhe und passenden Schmuck heraus. Ich hörte aus dem Zentrum der Suite ein fröhliches Lachen und als ich die Tür von meinem Zimmer aufstieß sah ich Diego und Fran, wie die zwei Turteltäubchen auf dem Sofa saßen. Mein Bruder flüsterte Francesca etwas ins Ohr und sie lachte und schlug ihm leicht auf den Arm. Er zog sie grinsend an sich und küsste sie auf die Wange. Was würde ich nicht alles tun, um mit irgendjemanden so glücklich zu sein, wie die beiden es sind. Fran bemerkte mich, löste sich vorsichtig aus Diegos Armen und sprang dann auf. <<Du siehst bezaubernd aus, Ludmi.>> sagte sie und umarmte mich dann. Ich nickte nur leicht. <<Können wir los?>> fragte Diego nach einem Blick auf die Uhr. Fran zog mich mit sich zu unserem Wagen und so fuhren wir zu dem Interviewtermin, den unser Manager für heute verabredet hatte. Mir war klar, das Federico auch da sein würde. <<Bist du eigentlich bei dem Interview dabei?>> fragte ich Diego unsicher und warf ihm einen nervösen Blick zu. <<Leider nein. Aber du brauchst keine Angst haben. Gregorio ist bei dir und ich werde im Aufenthaltsraum auf dich warten. Außerdem wird unser Manager vorher sagen, was du auf die Fragen antworten kannst. Und wenn es dir unangenehm ist darüber zu sprechen, dann sage einfach das du kein Kommentar über dieses Thema abgeben wirst.>> sagte er strich mir sanft über die Schulter. Ich nickte und wurde immer nervöser, was auch nicht besser zu werden schien, als der Wagen anhielt und mir jemand die Tür öffnete. Mit einem Lächeln auf den Lippen stieg ich aus und lief dann in schnellen, etwas gehetzten Schritten den roten Teppich herunter. Gregorio folgte mir und hatte eine Sonnenbrille aufgesetzt.
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Fedemila-Wie die Sterne am Himmel
RomanceLudmila ist die Schwester des bekannten Popstars Diego Ferro. Ihr Bruder lässt sie nicht aus den Augen, und sie muss sogar mit einem Bodyguard auf die Straße gehen. Das ändert sich aber, als Diego ein Angebot bekommt, in einer argentinischen Musiksc...