Kapitel 31

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Ludmilas Sicht

Endlich hatte ich dieses quälend langsam verlaufende Interview hinter mir. Diese nervige Fragerei und immer musste man einen kühlen Kopf bewahen und sehr gründlic darüber nachdenken, bevor man etwas sagte. Sonst würden wahrscheinlich einige unschöne Sachen über einen in der Presse verteilt werden. Mit der Zeit hatte ich mich ja daran gewöhnt, im Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu stehen, aber dennoch ist es mir manchmal immer noch unangenehm, wenn mich auf einmal jemand auf der Straße anspricht, weil er ein Autogtramm will oder ein paar Fotos mit mir schießen möchte. Dieses Pressetermiene sind da noch das kleinste Übel. Aber das hier war ja auch kein normaler Pressetermin, nein es war ein Interview mit meiner ehmaligen großen Liebe. Diego schloss mich sofort in seine Arme, als ich den Aufenthaltsraum betrat und flüsterte mir ein paar beruhigente Worte zu. Mein Herz raste immer noch wie wild, aber immerhin hatte ich keinen Fehler gemacht. Nein, ich hatte mich vollkommen profesionel verhalten. Ganz so, wie es mir mein Bruder und unser Manager immer und immer wieder eingeschärft hatten. Jetzt musste ich zugebeben, das ich ein klein bisschen stoz auf mich selbst war, da ich dieses Hinderniss überwunden hatte. >>Lass uns zurück ins Hotel gehen. Das war heute ein ziemlich verrückter Tag für dich und ich würde mich wohler fühlen, wenn du dich jetzt etwas ausruhen könntest. Morgen beginnen die Aufnahmen und somit eure Zeit als Paar.<< Diego sah verunsichert in Federicos Richtung, der gerade mit Marotti sprach. >>Du hast recht, lass uns gehen.<< Als wir endlich in unserem Hotel angekommen waren, lies ich mich erschöpft auf mein Bett fallen und schloss sofort die Augen. Auch, wenn ich mich für diese Tatsache hasste, wusste ich, dass ich es ein klein wenig toll fand, dass alle dachten, Federico und ich wären ein Paar. Es erfüllte mich mit einer ziemlich unheimlichen Genugtuung. Mit diesem Gedanken schlief ich ein.

>>Ludmi...<< Ich hörte Diegos Stimme schon in meinem Traum, aber ich war noch nicht bereit, deswegen aufzustehen. >>In einer Stunde holt dich Federico ab. Schon vergessen?<< Immer noch im Halbschlaf stieß ich die Bettdecke zur Seite und stand auf. >>Bin ja schon wach.<< murmelte ich müde und ging ins Bad, um meine tägliche Morgenroutine zu vollbringen. Fast eine Stunde später stand ich in einem korallfarbenen Kleid vor der Hoteltür und sah auf meine Uhr. Ich trug eine Sonnenbrille, damit man mich nicht gleich erkannte und versuchte etwas weniger nervös zu wirken. Ich kramte das Handy aus meiner Tasche und wollte gerade Diego eine Nachricht schreiben, als mir jemand auf die Schulter tippte. Vor mir stand Federico und lächelte mich an. Gregorio war anscheinend nicht sonderlich erfreut über die kurze Berührung am Arm, hielt sich jedoch zurück, da ich und Federico in Sicht der meisten Menschen ja jetzt zusammen sind.  >>Hi. Können wir los? Der Wagen steht vor der Tür.<< Ich nickte nur und lies mich von ihm hinausführen. Unsere Hände berühren sich für einen Moment, und es kam mir so vor, als würde für diesen Moment die Welt stehen bleiben. Natürlich erwarteten uns draußen mehrere Fotografen, die alle versuchten ein einmaliges Bild des Paares zu bekommen, das gerade Gesprächsthema Nummer 1 in der Klatsch und Tratsch - Welt war. Federico zog mich am Arm schnell weiter. Zusammen stiegen wir in den Wagen ein. >>Das war doch gar nicht so schlimm, oder?<< Ich ignorierte ihn und sah stattdessen schweigend aus dem Fester mit den getönten Scheiben. Es war seltsam mit jemanden im Auto zu sitzen, den man einst geliebt hat. >Du liebst ihn immer noch!< rief eine kleine Stimme in meinem Hinterkopf. Doch ich vertrieb den Gedanken und beobachtete  wie Rom  an mir vorbeizog. Irgendwann muss ich mit ihm rede, dass wusste ich, aber ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieser Moment noch nicht gekommen war.

Fedemila-Wie die Sterne am HimmelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt