Ludmilas Sicht
Mir war klar, das Diego recht hatte. Dieser Song passte perfekt zu mir und ich wollte nichts anderes mehr, als dieses Lied zu singen. Naja, und Federico noch einmal zu sehen, bevor er abreist. Ich hatte mit meinem Bruder geredet, was bewirkt hatte, das ich nicht mehr ins Studio gehe, bis er weg ist. Ich kann mich noch gut an Diegos geschocktes Gesicht erinnern, als ich ihm sagte, das ich und Federico uns geküsst hatten. Francesca konnte ihn in diesem Moment noch nicht einmal beruhigen, da sie gerade im Fitnessraum des Hotels war. Diego machte sich gerade für ein kleines Privatkonzert fertig und ich wusste, das es insgeheim darüber nachdachte, wie er Federico am besten den Hals umdrehen konnte. Als es an der Tür klopfte, nahm ich mir die Kopfhörer ab und sprang auf die Beine. <<Ja?>> fragte ich etwas zurückhaltend und versuchte ein kleines Lächeln, welches allerdings sofort wieder verschwand, als ich sah, wer mir einen Besuch abstattete. <<Was machst du hier?>> fauchte ich Fede wütend an, der den Raum betrat. <<Ich muss mit dir reden.>> sagte er matt und kam mir gefährlich nahe. Sofort stolperte ich ein paar Schritte rückwärts und musste mich an der Bettkante festhalten, um nicht zu stürzten. <<Ich habe dir nichts zu sagen, also kannst du wieder gehen.>> Er seufzte und streckte die Hand nach mir aus. <<Ludmila, es tut mir wirklich wahnsinnig leid, aber ich kann nicht mehr tun, als dich um Verzeihung zu bitten. da ich nach Italien fliegen werde. Das lässt sich nicht ändern. Ich weiß, das ich es dir hätte sagen sollen, aber es hat sich einfach keine Gelegenheit geboten.>> Wütend schnaubte ich und schüttelte den Kopf. <<Vielleicht hättest du mir lieber sagen sollen, das du nach Italien gehst, anstatt mich zu küssen. Dann hättest du nämlich sehr viele Fehler verhindern können.>> sagte ich trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. <<Der Kuss war kein Fehler! Ich liebe dich und ich würde es jederzeit wieder tun.>> Ich kann ihm jetzt nicht einfach vertrauen und ihm glauben. Unsere Wege werden sich trennen, das ist einfach das beste für uns beide. <<Hör mal, Federico. Ich möchte, das du gehst. Da ich nicht mehr ins Studio komme, werden wir uns wahrscheinlich nicht mehr sehen, also wünsche ich dir viel Spaß in Italien. In zwei Wochen werde ich zusammen mit Diego und Francesca auf Tournee gehen. Wer weiß? Vielleicht treffen wir uns ja zufällig in Italien, wenn wir dort ein paar Konzerte haben.>> Er hob überrascht eine Augenbraue. <<Tournee? Du wirst die ganze Zeit nur hinter der Bühne sitzen und warten, das dein Bruder mit seinen Auftritten fertig ist. Glaub mir, du wirst dich zu Tode langweilen.>> Als er fertig mit seinem Vortrag war, konnte ich nicht anders und fing an mit Lachen. Er sah ziemlich verwirrt aus. <<Was ist den?>> fragte er. <<Denkst du wirklich, das ich hinter der Bühne sitze und dort auf Diego warte? Dann muss ich dir leider sagen, das du dich irrst, den das werde ich nicht tun. Ich werde AUF der Bühne stehen und singen. Das tun, was ich liebe.>> Er lächelte plötzlich und umfasste meine Hand, die ich ihm sofort wieder entriss. <<Fass mich nicht an!>> schrie ich so laut, das mein Bodyguard ins Zimmer gestürmt kam und Federico von mir wegriss. <<Alles in Ordnung? Ich habe Seniorita Francesca gleich gesagt, das er nicht zu ihnen sollte. Die Anweisungen von Senior Diego waren sehr genau.>> Er drehte Federico die Handgelenke so auf den Rücken, das er sich nicht mehr bewegen konnte. <<Ist schon gut Gregorio. Lass ihn los.>> Er tat was ich ihm befahl und Fede fiel mit schmerzverzehrten Gesicht auf den Boden. <<Dann gehe ich jetzt, aber Ludmila. Du solltest bedenken, das dein Bruder noch einmal nach dir sehen wollte, bevor er los geht und das wird sicherlich bald sein.>> Ich nickte ich dankbar zu und blickte dann auf Federico hinab, als er den Raum verlassen hatte. <<Du solltest gehen.>> sagte ich und blickte auf meine Fingernägel, um nicht in sein verletztes Gesicht sehen zu müssen. <<Ich weiß, das wir noch nicht einmal richtig zusammen waren, aber die Gefühle, die ich für dich hatte und auch immer noch habe sind sehr stark und mir fällt dieser Abschied wirklich schwer. Aber vielleicht ist es ja das beste für uns beide und wir sollten lernen, damit umzugehen. Jedoch möchte ich dich noch um einen letztes Gefallen bitten.>> Ich seufzte und zuckte dann mit den Schultern. <<Meinetwegen. Was soll ich tun?>> Das mir nur all zu bekannte Lächeln erschien endlich wieder auf seinen Lippen. <<Ein letzter Kuss. Als Abschied.>> Noch bevor ich etwas darauf erwidern konnte, hatte er beide Arme um meine Taille gelegt und mich an sich gezogen. <<Ich habe noch nicht zugestimmt.>> flüsterte ich leise und sah dann etwas schüchtern in seine Arme. <<Ich weiß.>> Dann lagen seine Lippen auf meinen und ich konnte nichts anders machen, als mich noch fester an ihn zu drücken und diesen einen Kuss zu genießen. Wieso sollte ich mich wehren? In diesem Moment passierte doch das, was ich am meisten wollte, aber dennoch sollte ich das nicht tun. Ich konnte Diego nicht so verletzen. Er ist mein Bruder und er verlässt sich auf mich. Außerdem haben Federico und ich sowieso keine Zukunft. Er wird nach Italien gehen und dort wahrscheinlich ein bekannter Sänger werden und ich gehe mit meiner Familie auf Tournee. Sollte ich nicht glücklich sein und ein unbeschwertes Leben führen? Sobald mein guter Verstand wieder die Kontrolle über meinen Körper zurück hatte, löste ich mich von ihm. <<Du solltest jetzt gehen.>> sagte ich und setzte mich auf mein Bett, um ihm so den Rücken zuzudrehen. <<Ich werde dich vermissen.>> sagte er noch und dann ertönte das Geräusch von einer sich schließenden Tür. Vielleicht werde ich diese Entscheidung einmal bereuen, aber jetzt bin ich zufrieden. Diego ist sicherlich stolz auf mich. Das war das letzte, woran ich dachte, bevor ich in einen traumlosen Schlaf fiel.
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Fedemila-Wie die Sterne am Himmel
RomansLudmila ist die Schwester des bekannten Popstars Diego Ferro. Ihr Bruder lässt sie nicht aus den Augen, und sie muss sogar mit einem Bodyguard auf die Straße gehen. Das ändert sich aber, als Diego ein Angebot bekommt, in einer argentinischen Musiksc...