N°36

298 12 0
                                    

[unedited]

LENA

Südamerika. Ein Stück Erde, dessen Größe atemberaubend war, wie ich erneut feststellte, als sich unser Flieger auf dem Weg nach... Ich glaube Bogota befand.

Das mit den Terminen und Städten hatte ich noch nicht ganz so raus, aber da das auch nicht meine Aufgabe war, störte mich dies auch wenig. Ich genoss einfach, dass ich auf diesem Weg die Welt sehen konnte.

Alles was nicht so cool war, war, dass schräg gegenüber von mir jemand saß, der den Großteil meiner Aufmerksamkeit auf sich zog. Und das obwohl er absolut nichts tat, außer aus dem Fenster zu starren und sich durch seine Kopfhörer beschallen zu lassen.

In den letzten Wochen war mir immer mehr aufgefallen, wie Niall mir jeden Tag etwas mehr bedeutete, und das, obwohl es für mich irgendwie schwer war, mit ihm im selben Raum zu sein, ich es hasste, wenn ich nicht in seiner Nähe sein konnte.

Es war wirklich verrückt und ich konnte mich auch nicht wirklich daran gewöhnen.

Die Europa-Tour war jetzt vorbei und seit Barcelona war ebenfalls schon einige Zeit vergangen, somit auch einige Zeit, in der ich darüber nachgedacht hatte, warum ich fühlte, was ich fühlte.

Ja ich hatte eine Vermutung, jedoch würde ich sie nicht einmal in Gedanken aussprechen, da ich es einfach nicht wahr haben wollte.

Es wäre einfach zu komisch, wenn Niall und ich ein Paar wären, zumal wir miteinander geschlafen hatten... Es wäre nicht was ich wollte und Niall könnte mir auch nicht geben was ich brauchte, nämlich eine bodenständige, für die Öffentlichkeit uninteressante Beziehung.

Natürlich könnten wir kuscheln wie alle anderen Paare auch oder sonst was, aber wir könnten nicht ausgehen, oder uns in der Öffentlichkeit küssen, da es nur für Schlagzeilen sorgen und einen Teil des 1D-Fandomes negativ beziehungsweise agressiv stimmen würde.

Jetzt hatte ich es doch in Gedanken ausgesprochen...

Ich fühlte mich ertappt, als ich, ohne es zu wollen, die Möglichkeit durchdachte, wie es wäre, Nialls Freundin zu sein, obwohl es niemand gehört haben konnte.

Allerdings war zu sehen, dass ich ihn anstarrte, auch wenn es niemand bemerkt zu haben schien, außer natürlich der Betroffe selbst, denn er zog eine Augenbraue hoch und warf mir den 'Was ist?' Blick zu, auf den ich mit einem Kopfschütteln antwortete.

Wie soll das nur enden?

×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+×+

Das Ende der ganzen Sache konnte ich nicht vorraussagen, aber ich kann sagen wie dieser anstrengende Tag endete.

Und zwar damit, dass ich die letzten Minuten vor der offiziellen Schlafenszeit bei einer gewissen Person verbrachte, da ich mir etwas von der Seele reden musste.

"Ich glaube, dass mir Niall mehr bedeutet, als ich mir eingestehen will."

Liams einst so entspannter Gesichtsausdruck fiel, stattdessen wurden seine Augen groß und sein Mund öffnete sich ein Stück.

"Das kannst du nich machen."

"Was?"

"Dich jetzt in ihn verlieben, wo er anfängt, sich mit einem anderen Mädchen zu beschäftigen!"

Jetzt war es mein Gesicht, dass einen geschockten Ausdruck zeigte.

"Anderes Mädchen?"

"Ja! Seit du ihm gesagt hast, dass da von deiner Seite nichts ist, war er am Boden zerstört und dann haben wir ihm geraten sich abzulenken und er scheint sie wirklich zu mögen."

"Woher kennt er sie? Ist sie hier?"

"Ja, soweit ich weiß gehört sie zu der Firma, die sich um die Lichtshow kümmert."

"Wie heißt sie? Ist sie hübsch? Wo kommt sie her?"

"Ich glaube sie heißt Ann und kommt ursprünglich aus Deutschland. Und naja, hässlich is definitiv was anderes."

"Hast du ein Bild von ihr?"

"Seh ich so aus? Geh ins Stadion und hoffe, dass sie am aufbauen sind und dann fragst du nach ihr."

"Gute Idee. Danke Liam."

Es war jetzt zu spät, deswegen würde heute niemand mehr im Stadion sein. Also würde die Bühne morgen früh aufgebaut werden.

Während ich mich also auf den Weg in mein Zimmer machte, kam mir plötzlich eine Frage in den Kopf.

Warum hatte Niall sie noch nie erwähnt?

Da sie Bettzeit bereits angefangen hatte, beschloss ich ihm eine einfache Naricht zu schreiben, da ich keinen Ärger bekommen wollte.

Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, ging ich ins Bad, machte mich fertig und kuschelte mich dann mit meinem Handy ins Bett.

Gerade hatte ich den Chat geöffnet und wollte überlegen, wie ich ihn drauf ansprechen sollte, als mir ein Weg einfiel, der mir am besten erschien.

Er war sogar online.

Ich:Warum hast du mir nichts gesagt?

Bereits wenige Sekunden danach kam die Antwort.

Niall: Wovon redest du?

Ich: Von dieser Lichttechnikerin Ann mit der du seit neustem zu tun hast. Warum hast du sie nie erwähnt?

Niall: Sie heißt Lisa und ist Tontechnikerin. Sie macht mit mir den Soundcheck für meine Gitarren!

(Lisa bitte mit scharfem S, danke)

Meine Wangen färbten sich rot und obwohl er es nicht sehen konnte, war es mir peinlich. Ich wusste, dass er eben die Augen verdreht, den Text geschrieben, gesendet und dann das Handy weggeworfen hatte um etwas anderes zu tun. Und auch wenn er die Naricht warscheinlich erst später sehen würde, schrieb ich ihm zurück.

Ich: Ist es wenigstens richtig, dass sie aus Deutschland kommt? Und trotzdem hast du meine Frage nicht beantwortet, warum du sie nie erwähnt hast.

Er schien sein Handy nicht auf stumm zu haben, da er gehört haben musste, dass eine Naricht gekommen war, weil ein paar Minuten später eine Antwort kam.

Niall: Ja sie kommt aus Deutschland und ich habe sie erwähnt. Vielleicht nicht vor dir, aber die anderen wussten von ihr.

Ich: Warum hast du nie vor mir von ihr erzählt?

Statt einer Antwort folgte eine Gegenfrage.

Niall: Warum warst du nie da, als ich von ihr erzählt habe?

Ich: Ganz einfach. Weil ich dich gemieden habe...

930Wörter◇

Destroyed London [Short story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt