Destroyed London [Short story]

N°3

[unedited]

LENA

Zu Hause angekommen öffnete ich die Tür.

Eigentlich hatte ich damit gerechnet, von irgendwelchem Geschrei überrumpelt zu werden, aber zu meinem erstaunen war alles ruhig.

Ein schriller Frauenschrei aus dem Wohnzimmer ließ mich aufschrecken.

Langsam ging ich auf den Bogen zu, der ins Wohnzimmer führte und lugte hindurch.

Kaum hörbar atmete ich durch.

Es war nur Niall der auf der Couch saß und einen Horrorfilm schaute.

Ich hatte doch gar keine Horrorfilme. Hatte er den etwa in einem Koffer gehabt?

Naja egal.

Leise schlich ich auf ihn zu.

Er hatte mich nicht bemerkt, da er mit dem Rücken zu mir saß, sein Blick starr geradeaus auf den Fernseher gerichtet.

Ich stand jetzt genau hinter ihm.

Ich fuhr mit meinen Händen über seine Schultern, sodass nur noch wenige Zentimeter zwischen meinen Händen und seinen Schultern waren.

Ich wartete bis eine -zumindest meiner Meinung nach- wirklich gruselige Stelle kam.

Mit einem Ruck packte ich zu und gab ein hämmisches Lachen von mir.

Er zuckte extrem zusammen, schrie wie ein kleines Mädchen, stand auf, drehte sich -während er noch immer schrie- zu mir um und...

Verpasste mir einen Schlag mit der Faust direkt auf die Stirn.

Jetzt war ich die jenige die aufschrie.

Ich taumelte ein Stück nach hinten, blieb aber stehen.

Mit der Hand tastete ich meine Stirn ab.

Als ich die Hand wegnahm, wurde mir schwarz vor Augen.

Ich hatte Blut an der Hand und eine der Sachen die ich wirklich nicht sehen konnte, war Blut.

Das letzte was ich hörte, war ein "Ach du scheiße..." von Niall.

Als ich nach ein paar Minuten wieder zu mir kam, lag mein Kopf auf einem Schoß.

Jemand täschelte meine Wange.

Ich öffnete vorichtig meine Augen uns sah in kristallklare, Ozeanblaue Augen.

Dann fiel mein Blick auf sein erleichtertes Lächeln.

"Gott sei dank bist du wieder wach!"

"Wie lange war ich denn weg?"

"Etwa 2 Minuten, aber es hat sich meiner Meinung nach länger angefühlt."

Ich nickte zaghaft und setzte nich auf.

"Wo sind die anderen hin?"

"Haben sich aufgeteilt. Harry und Zayn sind einkaufen gegangen. Dein Kühlschrank war ziemlich leer."

"Und die anderen Beiden?"

"Die sind n Baumarkt suchen gegangen."

"Warum das denn?"

"Sie haben an der Terasse ein paar echt gefährliche Löcher entdeckt und haben kurzerhand beschlossen, den Boden neu zu machen. Sozusagen schon mal als kleines Dankeschön, das du uns ne Weile aufnimmst."

"Wow, danke... Und warum bist du nicht mitgegangen?"

"Wir wussten ja nicht wann du zurückkommst und deshalb musste einer da bleiben, der den anderen die Tür aufmacht."

Ich nickte und ging in die Küche.

Niall folgte mir.

"Was machst du?"

"Ich weiß ja nicht, ob du's siehst, aber ich blute..."

"Ach ja... Warum bist du eigentlich eben umgekippt? Ich meine so fest hab ich dich doch gar nicht getroffen, oder?"

"Nee, war meine Schuld. Ich hab mir ja an die Stirn gepackt und das Blut gesehen... Ich kann das Zeug nicht angucken! Da klappe ich immer zusammen."

Während ich das sagte, holte ich eine Schachtel mit zuschneidbaren Pflastern aus dem Schrank und suchte ein Papiertuch um die Wunde ein wenig trocken zu tupfen.

"Und du bist sicher das du das dann machen willst? Ich hab keine Lust, das du mir noch mal umkippst!"

Ich sah ihn an.

"Wer soll das denn sonst machen?"

"Hallo? Ich vielleicht?"

Ich seuftze und drückte ihm den Karton, eine Schere und das Tuch in die Hand und setzte mich auf einen Stuhl im Esszimmer.

Er kam zu mir, stellte alles auf den Tisch und zog einen Stuhl direkt vor meinen.

Jetzt tat er auch noch auf Fachmännisch und betrachtete die Wunde.

"Hm... ja, ich denke das kriege ich hin." Murmelte er besserwisserisch und nahm ein Pflaster zur Hand.

"Wie hätten sie ihr Pflaster denn am liebsten?" Spielte der jetzt ernsthaft Doktor?

Ich musste lachen obwohl ich die Frage nicht verstand.

"Wie hätten sie ihr Pflaster denn am liebsten?" Wiederholte er.

"Ich versteh nicht, was du von mir willst!" Lachte ich und er seuftzte.

"Soll ich es ausschneiden wie ein Herzchen? Oder wie einen Stern? Oder doch lieber ein Häschen?"

War das sein ernst? Ich bin doch kein Kindergartenkind mehr... Dennoch spielte ich mit.

"Ein Herzchen bitte." Sagte ich in einer Kleinkinderstimme und klatschte in die Hände.

"Okay. Dann kurz still halten bitte."

Er setzte das große Viereck an und 'nahm Maß', damit er wusste, wie groß er das Herzchen ausschneiden musste.

Dann schnipselte er ein bisschen rum und zeigte mir stolz sein 'Werk'.

Jetzt nahm er das Tuch und tupfte vorsichtig alles trocken.

Schmerzverzehrt verzog ich das Gesicht. Es tat mehr weh, als ich dachte.

"Aua." Entfuhr es mir und Niall zog sofort seine Hand weg.

"Sorry."

"Nein, schon gut. Mach weiter."

Er nickte und tupfte noch vorsichtiger weiter.

Dann verteilte er sanft irgendeine Heilcreme auf meiner Stirn, bevor er das Herzchenpfladter aufklebte.

"So!" Sagte er stolz und grinste.

Sofort rannte ich zum Spiegel und bekam einen Lachkrampf.

Das sah echt bescheuert aus, aber irgendwie war es ja auch süß.

Ich ging zu ihm zurück.

Erwartungsvoll sah er mich an.

"Gefällt's dir?"

Ich nickte lachend.

"Ja, sehr sogar. Danke!"

Ich umarmte ihn kurz und begann aufzuräumen.

Er half mir sofort, weswegen wir schnell fertig waren.

Gemeinsam setzten wir uns auf die Couch.

"Du musst mir jetzt mal was erklären..." sagte ich und sah ihn an.

Okay. Das war das nächste Kapi...
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