N°42

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[unedited]

LENA

Wir stellten uns etwas an die Seite, damit die Einsteigenden Platz hatten, jedoch öffnete sich die Tür nicht.

Und dann ging das Licht aus.

"Was? Nein! Der ist jetzt nicht stecken geblieben! Das ist so ein richtig bescheuertes Klischee! Was soll das denn bitte?" Sofort tastete ich mich zu dem Notrufknopf, den ich dank der schwachen Notbelichtung fand.

Als ich diesen gedrückt hatte, ertönte ein piependes Geräusch. Darauf folgte Stille.

"Na toll. Was jetzt?"

"Weiß nicht. Ich stecke nicht so oft in einem Fahrstuhl fest."

"Was sollen wir jetzt machen? Wir können doch nur warten, bis uns jemand findet."

Statt einer Antwort öffnete er den Rucksack, zog eine Decke hervor und legte sie so auf den Boden, dass man bequem sitzen konnte, trotz des harten Bodens.

Dann holte er einige Brotdosen, zwei Becher und Getränke hervor.

"Lass uns einfach hier picknicken. Draußen wäre es warscheinlich eh zu gefährlich geworden und hier sind wir immerhin alleine."

Seufzend stimmte ich ihm zu und ließ mich auf der Decke nieder; sah ihm zu, wie er die Dosen öffnete.

Zum Vorschein kamen Erdbeeren, Wassermelone, ein Obstsalat, Baguette, Tomaten und Mozzarella mit Basilikum und ein Nudelsalat. Dann noch Cola, Ginger Ale, eine Flasche Bier für ihn und eine Flasche Erdbeer-Zitronen Cider für mich.

"Wo hast du den Cider her?" Fragte ich, voller Überraschung, da ich dachte, man würde ihn nur in England bekommen.

"Hab ihn mitgebracht."

"Von zu Hause?"

Er nickte nur, was mich zum lächeln brachte. Er hatte das extra für mich mitgenommen, weil er wusste, dass dies von alkoholischen Getränken mein liebstes ist.

"Danke. Das ist unglaublichen lieb von dir."

Wieder zeigte er nur eine Geste um sich auszudrücken, statt zu reden, doch dieses Lächeln machte mich glücklich.

Wir redeten viel in dieser Zeit. Belanglose Themen wurden diskutiert, als wären es die wichtigsten Dinge, über die jemals gesprochen wurde. Irgendwann wurde ich müde und legte mich hin. Niall betätigte die Belüftung, sodass es wieder einfacher wurde zu atmen.

Seit der Fahrstuhl stecken geblieben war, waren nun sicher 3 Stunden vergangen. Jedoch tat sich noch immer nichts.

"Glaubst du, irgendwann fällt jemandem auf, dass wir nicht da sind?"

"Ja. Spätestens wenn das Konzert beg..." Plötzlich stoppte er sich selbst, blickte auf seine Armbanduhr und stand auf. Dann zog er sein Handy hervor, tippte etwas und begann dann, die Sachen einzuräumen.

Fragend sah ich ihn an, stand aber auf und half ihm.

Gerade als alles verstaut war, setzte sich der Fahrstuhl in Bewegung. Die Notbelichtung war ausgegangen, stattdessen leuchtete das gewohnte Licht von der Decke.

Destroyed London [Short story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt