N°43

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LENA

[unedited]

Den Grund den Liam meinte, war Danielles Verhalten gewesen. Ich hatte damals gesagt, dass sie sich zu erwachsen verhält im Gegensatz zu ihm.

Jeder sieht in als den wohl vernünftigsten der Jungs an, jedoch täuscht dies. Er hat genau so einen an der Klatsche wie die anderen.

Aber Modest! hatte dieses Image aufgebaut, also wurde auch an nichts gezweifelt und keiner erhob Einspruch, da das Konzept funktionierte. Der Erfolg seit dem Durchbruch mit 'What Makes You Beautiful' ließ nicht einmal die kleinste Schwäche in Sicht kommen.

Sehr oft schon hatte ich mich gefragt, wie es wohl gewesen wäre, wären die Jungs nicht berühmt. Hätte ich sie auf einem anderen Weg jemals getroffen?

Doch immer wenn ich mich darüber nachdenken erwischte, rüttelte ich mich wach und konzentrierte mich auf die Gegenwart. So wie jetzt.

Ich lag in meiner Koje auf dem Rücken, mit der rechten Hand unterm Kopf, der linken auf dem Bauch und einem Bein angewinkelt.

Der Stille lauschend und immer wieder kurz vor dem Einschlafen.

Was in letzter Zeit passiert war, war verrückt. Lisa und Niall, Niall und ich, Danielle und Liam...

Schon wieder halb in Gedanken versunken bemerkte ich die näher kommenden Schritte zuerst nicht, jedoch als sie unmittelbar neben mir zum stoppen kamen, der Vorhang aufgerissen wurde und Nialls Gesicht über meinem auftauchte.

"Was gibt's?"

Statt einer Antwort drückte er seine Lippen auf meine. Nicht lange, nur kurz. Meinem Empfinden nach etwas zu kurz, aber das war Nebensache. Danach flüsterte er etwas, was ich nicht wirklich verstand. Es hatte sich alles ziemlich komisch angefühlt.

Irgendwas war los, jedoch konnte ich nicht fragen, da er bereits verschwunden war, als ich realisierte, was gerade passiert war.

Ich muss mich echt mehr konzentrieren, nicht immer so abzudriften.

Schnell stand ich auf, suchte den gesamten Tourbus ab, fand ihn jedoch nicht. Was merkwürdig war, da wir bereits fuhren.

Wo sollte er sein, wenn es Nacht war und wir auf den Weg nach Buenos Aires zum Velez Sarsfield waren?

Es sei denn, wir waren noch gar nicht lange am fahren. Er hätte vor der Abfahrt schnell noch in einen anderen Bus laufen können.

Als ich einen Blick aus einem Fenster warf, stellte ich fest, dass das Estadio Nacional noch gar nicht weit hinter uns lag.

Statt nach einer logischen Erklärung zu suchen, zog ich mein Handy aus meiner Tasche und tippte auf das WhatsApp-Zeichen. Dann auf den Chat mit Niall.

Nachdem ich die Naricht mit dem Inhalt 'Wo bist du? Du warst doch eben noch im Bus.' gesendet hatte, ließ ich mich seufzend am Esstisch nieder.

Draußen war es dunkel, Lichter zogen vorbei und irgendwann, als mir sowohl das Warten auf eine Antwort, als auch die Aussicht zu blöd wurde, ließ ich meinen Blick durch den Bus wandern.

Er blieb an einem Jungen hängen, der mit seinem Handy in der Hand auf der Couch saß und vor sich hin lächelte.

"Wer zaubert dir denn so ein glückliches Lächeln ins Gesicht?" Fragte ich, bevor ich aufstand und mich neben ihn auf den weichen Stoff fallen ließ.

Destroyed London [Short story]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt