Kapitel 6

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Nebel waberte über das Feld, dass für die Schlacht ausgesucht worden war. Es lag außerhalb der Stadt und es verirrten sich an diesem Abend kaum Menschen hier her. Die Dämmerung ging gerade in die Dunkelheit über und der Vollmond kam zwischen den Bäumen hervor. Wenigstens hatte Luna den Mut, sich das Schlamassel an zu sehen, dass sie angerichtet hatte.

Die Umgebung war in einem Zweilicht getaucht, das jedem, der es nicht kannte, einen Schauer über den Rücken jagen ließ. Alles wirkte so mystisch...so unglaublich schön und schrecklich zugleich.

Konrad rümpfte die Nase.

„Und da sag nochmal jemand, wir wären kitschig! Die Sonnenscheißer haben den Vogel definitiv abgeschossen mit dem Szenario hier!"

Kenneth lachte trocken.

„Als ob je jemand behaupten würde, du seist kitschig!"

Die Mondjäger standen geschlossen in einer Reihe mit den Vampiren. Jeder von ihnen hatte eine Waffe in der Hand. Selbst die rangniedrigsten Vampire hatten es sich nicht nehmen lassen, für ihre Freiheit zu kämpfen.

Ava stand mit Jason genau in der Mitte, zwischen den Mondjägern und Vampiren.

Hinter ihnen hatten sich die Werwölfe und einige Hexen aufgebaut. Die Sirenen hielten sich im Hintergrund. Wie sie gesagt hatten, blieben sie neutral, aber das hinderte sie nicht daran, der Schlacht zu zuschauen!

Ava war innerlich angespannt, obwohl man es ihr nicht ansah. Jason hielt ihre Hand. Seine Augen leuchteten grün. Das war eine neue Veränderung, die sich erst heute im Laufe des Tages entwickelt hatte. Er hatte ihr nicht gesagt, warum sie gerade grün wurden und was sie bewirkten, doch er hatte mehrmals gegrinst, als er in die Ferne geschaut hatte. Die Veränderung schien ihm also zu gefallen.

Ava hatte seine blauen Augen geliebt, aber dieses Grün war...sehr sexy! Im Moment sah er sowieso wieder ganz anders aus. Er hatte sich komplett in schwarzes Leder gekleidet. Dieses verhinderte aber nicht, dass man seinen muskulösen Körper erkennen konnte. Er stand stolz da, hob arrogant sein Kinn und blickte in die Ferne. Im Moment nahm man ihm den Fürstentitel gut ab.

Obwohl die ganze Situation alles andere als erregend war, konnte Ava kaum an sich halten. Sie schmiegte sich eng an ihn, stand auf die Zehenspitzen und küsste sein Kinn, während ihre Hand langsam über seinen Bauch strich.

Das ist jetzt nicht dein Ernst, Geliebte!

Sie grinste ihn an, doch er schüttelte nur den Kopf und sah wieder nach vorne. Seufzend nahm sie ihr Schwert in die Hand.

Dann eben nicht!

Nun musste er auch grinsen.

Unersättlich! Ich sag es doch!

„Würdet ihr Zwei Mal aufhören?", knurrte Sebastian.

„Neidisch?" lachte Ava.

Konrad und Violett lachten mit ihr und auch die anderen grinsten vor sich hin. Es hätte ja eigentlich nun enden können, aber Stanislav, der mittlerweile seine steife Haltung gegenüber Ava aufgegeben hatte, setzte noch eines drauf.

„Ihr zwei könntet es ja mitten auf dem Feld treiben! Dann hätten die Sonnenscheißer wenigstens einen Grund, um schockiert zu sein! Vielleicht wären sie dann auch so schockiert, dass sie diese verdamme Schlacht absagen!"

Er grinste und man hörte immer wieder Gelächter, dieses Mal von den Vampiren.

Die Werwölfe schauten etwas pikiert.

Tochter der MondgöttinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt