Kapitel 21

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,,Sag ihm doch einfach die Wahrheit. Das kann doch nun wirklich nicht so schwer sein!", tadelt Helena. ,,Wenn ihr wüsstet.", stöhne ich. ,,Merlin Jacy, du rockst das Ding! Geh jetzt da raus, und sag es ihm...Wer weiß, wie lange ihr noch zusammen bleiben könnt.", meint Luna nachdenklich. ,,Ja genau, er wird dir schon nicht den Kopf abreißen. Und jetzt, los!", mit diesen Worten stoß Helena mich aus dem Gebüsch. Auf der Wiese nahe des verbotenen Waldes sitzen sie, Die Rumtreiber. Okay, sie sind nicht vollständig, der letzte steht ja hier. Ich schließe die Augen und wollte gerade einen Schritt nach vorne setzten, als ein Knall ertönt. Jedenfalls in meinem Kopf. Ich blieb stehen und rief mir verschiedene Bilder hervor.

Schreie, die von mir stammen. Ich raufe mir die noch recht kurzen Haare. Klein-Jacy muss wohl so 5 oder 6 gewesen sein. Sirius, der versucht mich zu beruhigen. Mum und Dad duellieren gegen Todesser, diese in unserem Wohnzimmer im Grimmauldplatz stehen. Meine, mittlerweile schon verstorbene, Gran, tötet den letzten. Dann fällt auch sie um.

Ich riss verschreckt die Augen auf. Dann sank ich zu Boden. Mir wurde gesagt, sie sei an einem Herzinfarkt gestorben. Früher hatte ich oft soetwas, also ein Blackout, wo mein Gedächtnis komplett ausgesetzt hat. Und in letzter Zeit kommt alles wieder hoch. Erst Knalle in meinem Kopf, danach Schwindel, dann die Bilder und nun, das Stadium, wo ich mich gerade befinde, erneuter Schwindel. Jahrelang war diese Erinnerung weg. Langsam richte ich mich wieder auf und trabe zu den Jungs. ,,Hi, Ähm Moony, kann ich kurz mit dir reden?", Frage ich gleich. Er nickt und Tatze und Krone Grinsen richtig doof und klimpern mit den Winpern. Ich schüttele den Kopf und wir gehen in Richtung eines Baumes.
,,Was ist denn los Honey?"
,,Also, in Ordnung, wie fange ich an? Ich war in letzter Zeit nicht ehrlich zu dir."
"Inwiefern"
"Okay, also bitte unterbrich mich jetzt nicht, sondern höre einfach nur zu."
Er nickt und schluckt. "Okay"
"Also, mir macht es was aus, wenn du schlecht über mich redest. Selbst, wenn es nicht so gemeint ist. Außerdem, naja, Remus, ich weiß, dass du ein Werwolf bist, aber es macht mir nichts aus, ich liebe dich so wie du bist. Okay, dass wars eigentlich auch schon. Ich mache mir viel zu viele Sorgen an Vollmond, wenn es dir nicht so gut geht. Die Wahrheit ist diese: Ich liebe Dich Remus Lupin."
Dann schloss ich die Augen und nachdem mein Herz wieder zu schlagen anfing öffnete ich das eine. Er schmunzelte über diese Reaktion, dann nahm er mich fest in die Arme und brabbelte was in meine Haare. Und danach tat er was verrücktes. Remus nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen kurzen, schüchternen, aber sehr liebevollen Kuss auf den Mund. Ich war total perplex. ,,Ich dich auch, aber es geht nicht." ,,Merlin, Lebe dein Leben, schätze es und mach das Beste draus.", sagte ich und lächelte leicht. ,,Na dann.", schmunzelte er und gab mir wieder einen Kuss, diesmal leidenschaftlicher. Ich erwiderte ihn.
Doch dann spürte ich einen Stich im Kopf.
Plötzlich befand ich mich in einem dunklen, dreckigen Raum. Meine Sicht war eingeschränkt, denn ich schaute lediglich durch zwei Löcher in...Den Eberkopf! Dort saßen wir, wie ich mich verschreckt ansehe. Dann fiel mir ein Ring an meiner Hand auf. Den gleichen besitzt meine Mum!

Dann verlor ich den Halt. Remus löste sich von mir und fing mich gerade noch auf. ,,Alles gut?", fragt er mich voller Sorge. Langsam nickte ich. ,,Was ist denn los?" "Ich...Ich, befand mich in dem Kopf meiner Mum.", stammelte ich. ,,Was?!" Ich halte mir den Kopf und versuche das zu verarbeiten, was ich eben sah. Meine Mum hat uns damals im Eber(t)kopf beobachtet. Wie krank ist das denn? ,,Jacy, sag doch was?", hetzte Moony. ,,Ich hatte so eine Art Vision. Meine Mum hat uns damals im Eberkopf beobachtet. Das sah ich eben durch ihren Kopf." ,,Hast du das öfters?" ,,Eigentlich nicht.", überleg ich laut. ,,Eigentlich?" ,,Also sonst durchlebe ich Gedanken durch meinen eigenen Kopf. Remus, das macht mich verrückt!" Er nimmt meine Hand. "Wir kriegen das hin." "Wir?", schmunzele ich. "Ja, wir.", sagt er und lächelt sanft. "Also wirklich, das ist doch gefährlich. Moony, wir können nicht zusammen sein.", sage ich ironisch. "Lass uns einfach was verrücktes tun. Wir können das schaffen. Naja, und einmal im Monat... Von dir habe ich es doch gelernt, anders zu denken. Positiver, es ist halt so und das kann niemand ändern." Ich nehme sein Gesicht zwischen meine Hände. "Ja, es ist einmal im Monat. Na und."

Sanft holt mich eine Melodie aus dem Schlaf. Meine Uhr zeigt 3:36. Langsam stehe ich auf und sehe Rose im Erker sitzen. Sie hat die Stimme des Liedes und scheint mich auch nicht zu bemerken. Wie sooft, wenn ich nicht schlafen kann, schleiche ich mich leise raus. Ich will sie auch nicht stören, so ist sie in ihr Lied vertieft. Flink tapse ich also nun die kalten Steintreppen runter ins Freie. Die Sterne strahlen hell und ich schleiche zu dem Baum, wo ich Moony gestern die Wahrheit sagte. Ich liebe es, den Sternenhimmel zu beobachten. "So allein hier draußen, der Krieg könnte uns jeden Moment überraschen.", sagt plötzlich eine raue Stimme hinter mir. Ich schrecke zusammen und wirbele herum. Das leere Gesicht Severus' blickt mich an. "Was machst du denn hier?", blaffe ich. "Das gleiche wie du, Black." "Ne, ich beobachte die Sterne, du hingegen schleichst dich an und erschreckst andere, unschuldige Leute." "Ich liebe deine Freundlichkeit.", schmunzelt Sev. Oh, Wow, er hat auch andere Gesichter. "Sorry", murmele ich einige Sekunden später. Er zieht eine Augenbraue hoch. Merlin, so kriegt mich immer jeder Junge rum. Moony hat es auch geschafft. "Naja, immer wenn ich nicht einschlafen kann, gehe ich spazieren." "Und bei Vollmond.", lächelt er. "Kann sein.", wende ich ab. Mittlerweile bin ich mir sogar sicher, dass er Remus' pelziges Problem nicht verraten wird. "Wie gehts Lily?", fragt er in meine Gedanken. "Wa...Was? Achso, ja, der gehts gut." "Sind Potter und sie jetzt zusammen?" "Na hör mal, wird das jetzt hier ein Verhör oder ein Tratsch bei Nacht? Aber nein, sind sie nicht." "Naja, ich will dich ja jetzt auch nicht weiter stören. Und sei vorsichtig, Jacy. Es sind schwere Zeiten. Nicht jeder überlebt den Krieg." "Ähm ja, du auch Severus. Gute Nacht." Nach dieser merkwürdigen Begegnung machte ich es mir am Baum gemütlich und döste ein.

"Guten Morgen Schlafeulen, Aufstehen!", rief Lily für einen Montagmorgen viel zu fröhlich. Ich konnte lediglich ein Grummeln zu meiner Rechten ausmachen...oder ist das Links? Ach auch egal, jedenfalls war ich gestern noch viel zu lange draußen. Langsam rekele ich mich und stehe unter dem Rütteln Lilys' auf. Total verpennt gehen wir dann in die große Halle, wo die Hölle los ist. Sehr, sehr viele Schüler tummeln sich an den jeweiligen Haustischen. Wir quetschen uns auch durch die Schüler zu den Rumtreibern und Tom. Fabian winkt Raven zu und wedelt mit einem Brief. Sie grinst und lässt in mit einem Levitationszsuber zu sich befördern, damit sie gleich ihre Nase reinstecken kann. "Und?", fragt Rose nach einer Weile. "Der ist von Gideon.", antwortet sie. "Nein, wirklich? Also das hätte ich ja jetzt nicht gedacht.", sagt Rieke ironisch und lacht. "Also seine Ausbildung als Heiler läuft echt gut und er hat eine kleine Wohnung in Godrics Hollow. Nach der Schule darf ich ihn besuchen und vielleicht auch bei ihm leben.", meint Ann Marie freudestrahlend. "Das ist ja toll! Bestell ihm mal schöne Grüße.", grinse ich. Sie nickt und widmet sich nun auch ihrem Frühstück.
Im erstem Unterrichtsblock haben wir Verwandlung. Als Professor McGonagall uns gerade den Rücken zugedreht hat, nutze ich die Chance, um Moony von meiner nächtlichen Begegnung zu erzählen. "Hm, vielleicht sind die Todesser näher als wir denken.", überlegt er. "Ja, das kann natürlich sein, aber ich hoffe es natürlich ni-" In dem Moment klopft McGonagall mit ihren Zauberstab auf den Tisch. "Was gibt es denn so interessanten, Mrs Black?", fragt sie scharf. "Nichts, nichts.", sage ich schnell und wende mich würde meinen Aufgaben zu. Remus neben mir höre ich nur kichern.

"Ab heute wird der Unterricht eingestellt!", ruft unsere stellvertretende Schulleiterin, "Gesten Nacht wurden Todesser in Hogsmeade gesichtet und sie griffen Unschuldige an. Wir werden das nächste Ziel sein. Die Klassen 1-5 werden die Schule morgen verlassen, dem Rest ist es freigestellt ob sie kämpfen wollen oder nicht. Ich bitte euch, eure Sachen zu packen oder hier in die Große Halle zu ziehen. Die Situation ist ernst und ich und die Lehrerschaft wünschen euch viel Glück. Niemand hat geahnt, dass es soweit kommt und wir diese Maßnahme durchgreifen müssen, aber es ist für eure Sicherheit.", rief Professor McGonagall an. Mit aufgerissenen Mündern saßen wir da. Die letzten Tage schliefen wir nun schon in der Großen Halle und nun reisen auch noch Schüler ab. Viele standen mit verschreckten Gesichtern auf, um ihren Angehörigen zu schreiben. Auch meine Freunde tun dies, Sirius und Ich haben niemanden zum Schreiben.Wir werden für Hogwarts kämpfen. Remus küsst mich zärtlich auf den Mund, bevor auch er sich an das Schreiben macht.

Die Abendsonne strahlt durch die Fenster und so sinken wir alle bald in einen unruhigen Schlaf.

Missetat Begangen (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt