Kapitel 22

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Mein Herz pocht. Wir sind alle geblieben um für Hogwarts zu kämpfen. Sogar Gideon ist trotz Ravens Sorgen gekommen. Jetzt liegen die beiden eng aneinandergekuschelt da. Lily läuft Kreise und Krones Versuche sie zu beruhigen gelingen nicht. Meine Gedanken kreisen um meine Eltern und meine Familie. Bellatrix hat die Schule schon verlassen und könnte für die dunkle Seite kämpfen. Abermals kehrt dieser Knall zurück, dann wieder Schwindel und Moony hält mich am Arm fest. Vor mir laufen Todesser, allen voran der dunkle Lord. Neben mir ist mein Dad, Orion Black. Wir steuern direkt auf Hogwarts zu und Trolle, sowie Acromantulas und ein Haufen blutrünstiger Werwölfe machen einen Heiden Lärm. Das ist wohl unser Ende, das Ende Hogwarts'. Dann kehre ich wieder in meinen eigenen Kopf zurück. "Ich...ich kann das nicht kontrollieren. Moony, sie steuern direkt auf Hogwarts zu.", wimmere ich. Wir alle gehen auf unsere Positionen. Ein Schutzschild schützt unser Schloss erstmal vor den größten Gefahren. Viele patrouillieren draußen oder auf den Gängen oberhalb des Hofes. Ich bleibe in der großen Halle. Bevor wir und trennen, nehmen wir Abschied. Es kann unsere letzte Begegnung sein...
Erst nehme ich meinen Zwillingsbruder in die Arme. "Pass gut auf dich auf und lass dich nicht unterkriegen.", nuschele ich in seine schwarzen Locken. Auch Krone und Lily müssen gehen. Mit Mary bleibe ich hier, wir werden nämlich die Verletzten versorgen. Die Lehrer gehen. Remus umarmt nicht fest und drückt mir noch einen Kuss auf den Kopf. Auch Helena und Luna kämpfen. Sie verschwinden nun auch mit Professor McGonagall aus meinem Blickfeld. Der Krieg steht bevor, wir werden uns dem Feind stellen! Die ersten Blitze erscheinen und der Krieg beginnt...

Die Tür der großen halle geht auf und eine zierliche Schülerin torkelt herein. Sie hat mehrere Bisswunden am Hals und sieht auch sonst ziemlich mitgenommen aus. Sofort sprintet Mary hin und legt einen Arm um sie. "Wir brauchen dich mal bitte hier, Jacy.", ruft sie. Ich setzte mich auf und versuche die Werwolfsbisse zu heilen. "Es kommt nichts drumherum, sie wird ein Werwolf bleiben und sie hat zu viel Blut verloren. Leg sie bitte hier hin.", sage ich Mary. An den Gedanken von Werwölfen muss ich an Moony denken. Und an alle anderen, die sich im Krieg tummeln. Vielleicht sind sie auch nicht mehr am Leben. Ich weiß es nicht. Tildy stürmt die Türe hinein. "Wir...Sir haben zu viele Opfer. Mehr Kämpfer, jede Hilfe...", schluchzt sie. Ein größerer Junge springt sofort auf und stürzt sich in den Kampf. Mary und ich schauen uns an. Ohne Worte stapfen auch wir los. Madam Pomfrey versorgt Tildy und ich stoße die Tür auf. Im Flur scheint alles recht ruhig, doch das täuscht, Mary läuft nach oben, ich nach draußen. Dort auf dem Hof ist ein furchtbares Schlachtfeld. Mit klopfendem Herzen ziehe ich meinen Zauberstab aus der Tasche und feuere den ersten Fluch ab. Und so geht es weiter. Wir haben eigentlich so gut wie verloren, ich habe auch noch kein bekanntes Gesicht gesehen. Es ist grausam, denn ich habe schon das Gewissen mancher Todesser auf das Spiel gesetzt.
Ich gehe ein Paar Schritte rückwärts und krache mit jemanden zusammen. Schnell wirbele ich herum und hätte fast Raven getötet. "Merlin, du lebst!", sagen wir beide gleichzeitig und fallen uns in die Arme. "Hast du die anderen gesehen?", Frage ich. "Ja, sie leben. Und wo du es gerade erwähnst, James und Lily haben sich vorhin geküsst.", grinst sie. Ich lache und weiche einem Fluch aus. "Raven, ich muss los. Viel Glück. Ich habe dich lieb.", sage ich und renne in Richtung verbotener Wald. Gerade muss ich miterleben wie ein Todesfluch ein am bodenliegendes Mädchen trifft. Ich sprinte hin und stoße einen Schrei aus. Blutüberströmt liegt dort Luna. Helena neben ihr. Das Leben ist aus ihren Adern gewichen. Der Gefahr ins Auge blickend muss ich weiter und darf nicht stehen bleiben. Tränen rannen mir übers Gesicht als ich einen Todesser fies erwische. Warum nur Helena und Luna? Warum...

Die Lage scheint aussichtslos als ich in die große Halle blicke. Zu viele Tote, zu viele Verletzte. Mary liegt am Boden, einen Arm um Tom geschlungen. Er ist auch tot. Zu gerne würde ich zu ihr laufen, sie umarmen und trösten. Doch das Adrenalin, welches nun durch mein Körper fließt, sorgt dafür, dass sich meine Trauer in Wut umwandelt. Eisige Wut, die mich antreibt, den Mörder meiner Liebsten umzubringen. Mit einem Fluch aus meiner Hand, aus meinem Zauberstab. Wütend stapfe ich nun die Treppen hoch in Richtung Astronomieturm. "Avada Kedavra!", schrie ich und der Todesser sinkt leblos zu Boden. "Hey, so rebellisch kenne ich dich ja garnicht.", grinst eine bekannte Person hinter mir. Eine weitere zieht mich in eine sichere Nische. Breit grinsend umarmen mich James und Sirius. "Merlin Jacy, du kannst garnicht glauben, wie froh ich bin dich quicklebendig hier zu sehen.", nuschelt Sirius. Ich kann nur stumm nicken. Tränen finden wieder den Weg aus meinen Augen und unter verschleierter Sicht sehe ich aus dem Fenster. Ein einziges Trümmerfeld. Mehr Tote als lebende. Eine weitere Person stimmt unserer Umarmung mit ein. Lily. Wir brauchen nichts zu sagen, denn das würde diesen wundervollen Moment nur zerstören.

"Stupor!" "Protego!" "Expelliarmus!" Zwischen diesen Flüchen fällt mir plötzlich eine Person in die Arme. Naja, Leiche trifft es wohl eher. Angewidert springe ich von dem Todesser weg und schaue direkt in das Gesicht des Übeltäters der Sauerei. Remus. Er schmunzelt und schließt mich in eine innige Unarmung. Um uns herum tobt der Krieg, doch das ist egal, denn jetzt zählen nur wir. Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr und ich versinke in seinen braunen Augen. Langsam beugt er sich zu mir runter küsst mich zärtlich. "Ich liebe dich. Bleibe bei mir.", flüstere ich. "Immer", lächelt er. Das letzte was ich sehe sind seine warmen, erschreckten Augen. Dann sacke ich in mir zusammen und das Leben fließt aus jeder Zelle meines Körpers.

Missetat Begangen (Harry Potter Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt