~*~When I saw you
I felt in love
and you smiled
because you knew.(Wiliam Shakespeare)
~*~
Noch nie in meinem Leben war ich so nervös wie an diesem Abend. Ich fühlte mich ... ich wusste gar nicht, wie ich mich fühlte. Dies war nicht mein erstes Date und bei weitem nicht mein erstes Treffen mit ihm, aber es war das erste Date mit Tom! Außerdem war es das erste Mal, seit ich wusste, was ich wirklich für ihn empfand ...
Yelena hatte ich bereits halb wahnsinnig gemacht, weil ich nach dem von ihr verordneten Schaumbad und einem ausgiebigen Styling nun herum rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn. In zehn Minuten sollte er hier sein ... zehn verdammt lange Minuten!
„Jetzt setz dich doch bitte einfach wieder hin! Wenn du so weiter machst, stirbst du noch an einem Herzinfarkt, bevor Tom überhaupt in der Nähe ist!", brachte sie ihren Unmut zum Ausdruck und versuchte, mich neben sich auf das Sofa zu ziehen.
Seufzend gab ich nach und ließ mich auf das weiche Polster fallen, um anschließend einen prüfenden Blick über meine Kleidung zu schicken. Wir hatten uns nach Begutachtung meiner in einem Koffer deponierter Klamotten für eine schwarze, eng anliegende Jeans und eine locker fallende, tannengrüne Seidenbluse entschieden. Weil Yelena schließlich grob wusste, was Tom geplant hatte, hatte sie mir dieses Outfit empfohlen. Abgerundet wurde es durch schlichte, schwarze Ballerinas und eine lange Silberkette, mit der ich nun nachdenklich spielte. Und plötzlich klingelte es ...
~*~
Die Begrüßung als seltsam zu beschreiben, war maßlos untertrieben. Weder Tom noch ich wussten, ob wir uns umarmen oder doch lieber nur die Hand schütteln sollten. Yelenas Anwesenheit hatte die Sache nicht besser gemacht.
Umso erleichterter war ich, als wir das Haus verlassen hatten und in Toms davor parkendes Auto gestiegen waren. Zwar herrschte nun, da er uns konzentriert durch die stark befahrenen Straßen Londons manövrierte, tiefes Schweigen, doch ich spürte, wie die Nervosität langsam einer angenehmen, freudigen Erwartung auf das, was da kommen möge, wich.„Und du willst mir wirklich nicht verraten, wohin du mich entführst?", fragte ich leise, als wir uns dem Stadtrand näherten. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, während ich Toms Profil betrachtete. Angestrengt blickte er auf die Straße, ließ seine Augen jedoch in geeigneten Momenten immer wieder mal zu mir huschen.
„Nein. Ich würde dich gerne überraschen", erklärte er mir nach kurzem Zögern. Seine eigene Nervosität war deutlich zu hören, als hätte er Angst davor, etwas falsch zu machen. Verständlich, wenn man bedachte, dass wir soeben im Begriff waren, unsere wunderbare Freundschaft komplett zu zerstören - sollten wir es nicht schaffen, mehr daraus zu machen.
Ich nickte nur leicht, wusste ich doch dank einer roten Ampel, dass seine Aufmerksamkeit gerade mir und nicht den anderen Verkehrsteilnehmern gehörte. Es war in Ordnung. Zu wissen, wohin er mich brachte, schenkte mir auch nicht mehr Sicherheit, als es nicht zu wissen.
Also suchte ich krampfhaft nach einem unverfänglichen Thema, über das wir reden könnten, bis wir am Ziel angelangt waren. Leider huschten meine Gedanken immer wieder zu den Worten, die mir den gesamten Tag über im Kopf herum spukten und die ich so gerne endlich aussprechen wollte ...
„Keela, ich ... es tut mir Leid, wenn ich nun nicht allzu gesprächig bin. Die Dinge, die wir bereden müssen ... wollen ... sie benötigen ein angenehmeres Umfeld als ein Auto", nahm mir Tom die Last ab, nun auf Teufel komm raus Smalltalk führen zu müssen. Also schenkte ich ihm ein Lächeln, bestätigte seine Worte und blieb weiter schweigsam.
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Remember When It Rained | Tom Hiddleston
FanfictionYou may not always end up where you thought you were going, but you will always end up where you meant to be. Sie bot allem ein Schauspiel - ihrem Publikum, ihrer Familie, ihren Freunden. Als wüsste sie selbst nicht mehr, wer sie war und was die Ro...