Mein Vater began, ohne zu zögern, zu rennen. Ehe mir klar wurde, dass er zum Rudelhaus zurück lief. Verwundert blieb ich stehen, ich verstand nicht was los war. Ich fragte den Beta, aber er antwortete nicht über mind link.
Mein Vater war schon längst aus meiner Sicht verschwunden und im Augenwinkel sah ich wie andere Wölfe auf das Rudelhaus zu rannten.
Bis mir dieser Geruch in die Nase stieg.
Fremde Wölfe.
Wir werden angegriffen.
Schnell machte ich mich auf den Weg zurück. Ich könnte helfen. Könntest du nicht, unterstützte mich mein Wolf. Kurzerhand beschloss ich ihn zu ignorieren und mich langsam anzuschleichen.
Mein Herz blieb stehen, bei dem was ich sah. Es war ein reines Blutbad. Es lagen Menschen und Wölfe blut über strömt auf dem Boden. Wie zur Hölle?
Mein Geruch überdeckte ich und schlich mich leise an fremde Wölfe an. Wenige Sekunden lagen zwei von ihnen bewegungslos auf dem Boden. Innerlich wünschte ich mein Vater könnte mich sehen, er würde stolz auf mich sein.
Das Glück war auf meiner Seite, sie griffen uns in der Nacht an. Es war dunkel und mein Vater zeigte mir, wie ich mit meinem dunklen Fell in der Nacht verschwinde. Sodass ich unsichtbar wirkte, aber eigentlich da war. Hören, riechen und sehen konnte man mich nicht. Woher mein Vater all diese Tricks kennt wollte er mir nie sagen, aber er brachte mir die verschiedensten bei.
Unsicher ging ich zu dem Haus, wo ich mit meinen Eltern lebte. Da ich nicht wusste ob jemand drinnen war, schaute ich vorher ins Wohnzimmer, da dort Licht an war.
Doch bei dem Anblick blieb mein Herz erneut stehen. Meine Mutter fiel blutend und regungslos auf den Boden. Sofort glitten meine Augen zu meinen Vater, der alles und jeden zerfetzte. Mit einem Ausdruck, den ich vorher noch nie bei ihm gesehen hatte, beugte er sich über meine Mutter. Er war ein gebrochener Mann.
Langsam verschwamm meine Sicht und ich verwandelte mich zurück. Angelehnt an unsere Hauswand, saß ich da und lies die Tränen einfach rollen.
Erst verliere ich meinen Bruder und dann meine Mutter. Meine Mutter war immer für dich da. Was sollte ich ohne Sie machen?
Als ich nochmal durch das Fenster gucke und den leblosen Körper meiner Mutter sah, kamen mir die Bilder von dem Tod meines Bruders in den Kopf. Wie jetzt, wusste keiner dass ich ihn miterlebt hatte.
Es lag ein anderer Geruch in der Luft. Dazu fühlte sich alles so fremd an, bis mir auffiel dass der Geruch an fremden Wölfen lag. Langsam folgte ich dem Geruch.
Mein Bruder stand bedrohlich vor drei Wölfen. Sie sprachen miteinander und ich hörte mit. "Verschwindet oder ihr werdest es nicht überleben" sprach mein Bruder bedrohlich. Die anderen Wölfe machten aber keine Anstalten zu gehen. Stattdessen fielen Sie über meinen Bruder her.
Er konnte sich wehren, er war stark. Er hat alles von meinen Vater gelernt, doch wie aus dem nichts kamen noch mehr fremde Wölfe. Es waren zu viele.
Während er unter Schmerzen starb, sah ich unbeteiligt zu. Mein Körper rührte sich nicht. Die Zeit blieb stehen.
Ungläubig sah ich weiter zu. Als endlich unser Rudel angriff war es schon zu spät.
Viel verstand ich damals noch nicht, aber ich konnte sagen dass er uns nicht verlassen hat. Er wurde getötet.
Ich saß immer noch an der Hauswand, wie im Wald hinter einem Baum.
Die Tränen auf meiner Wange trockneten langsam. Ich fühlte mich so leer. Ich hatte nur noch meinen Vater, welcher gerade seine Mate verloren hatte. Man erzählte mir darüber was mit einem geschieht, wenn man seine Mate verliert. Es zerreißt einen. Sie verändern sich.
Meine Trauer wurde von Angst eingenommen, was wird auf mich zu kommen?
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Ich wachte auf und bemerkte, dass ich ihm Bett lag. Anscheinend wurde ich gestern hoch gebracht. Langsam stand ich auf und zog mir eine Leggings mit einen oversize Pullover an. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir, dass ich genau so scheiße aussah wie ich mich fühlte. Meine Augen waren dick und rot angeschwollen. Generell sah ich einfach verheult aus. Keine Wunder bei dem was ich gestern gesehen habe.
Geräuschlos ging ich die Treppen zur Küche runter, wo ich mich gegenüber von meinem Vater hinsetzte.
Als er mein Gesicht sah wusste er, dass ich es weiß und strich mir über die Schulter.
"Wir werden uns rächen" sprach er "und du wirst die stärkste Wölfin in den nächsten Jahren." Beschloss er.
Als Antwort nickte ich nur und nahm mir einen Apfel. Mein Vater sah aus als hätte man ihm sein ganzes Leben entrissen. Was auch in einer Art stimmte.
"Wann werdet ihr angreifen?" Fragte ich ihn.
Mit einem bösen funkeln, was mir Angst bereitete, schaute er mich an. "In einer Woche." Ich schluckte laut und aß still meinen Apfel zu ende.
Mein Kopf fühlte sich an, als ob er gleich explodieren würde. Meine Gedanken schrien förmlich. Kurz gesagt ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Würde ich mit ihnen kämpfen? Was meint er mit er wird mich zur stärksten Wölfin machen?
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Gebannt wartete ich auf meinen Vater, der mir das Zeichen geben sollte. Die letzte Woche hatte ich das härteste Training, aber es hat mich stark gemacht. Ich wusste nicht, dass man in einer Woche sich so verbessern kann. Pausen und Schlaf gab es irgendwie kaum, aber ich war in best Form.
Jetzt. Ertönte die Stimme meines Vaters. Wir hatten abgemacht, er treibt den Alpha in die Ecke und ich würde es vollbringen. Indem ich ich ihn tödlich am Hals verletze.
Wir hatten dies gründlich vorher durchdacht. Dazu war ich nun eine Perfektionisten was Sachen anging, wie sich Geräuschlos oder Geruchlos fort zu bewegen.
Nun war mein Auftritt, aus dem Schatten der Nacht sprang ich auf ihn und er war sichtlich überrascht. Der Geschmack von Blut breitete sich in meinen Mund aus, doch gleichzeitig spürte ich einen Schmerz in meiner Seite.
Keuchend wich zurück. Er hatte mich erwischt. Mein Vater knurrte laut und jetzt erst sah ich seine Verletzungen, die er durch den Alpha bekam.
Der Alpha fiel zu Boden und mein vater verwandelte sich zurück, genauso wie ich mich.
Ebenfalls fiel mein Vater auf die Knie, sofort rannte ich zu ihm. Seine ganze Brust war auf und überall war Blut. Verloren schaute ich in seine Augen. Ich konnte jetzt nicht noch meinen Vater sterben sehen.
"Was ist das wichtigste?" Hauchte er mit seiner letzten Kraft.
Tränen liefen über meine Wange, welche ich mir schnell weg wischte. Ich wusste ihm gefiel es nicht.
"Keine Gefühle" antwortete ich mit einem schluchzen.
"Was zeigst du?" Fragte er mich. Meine Ohren nahmen war wie sich sein Herzschlag verlangsamt, was für mich nochmal so wie ein Schlag ins Gesicht war. Es passierte wirklich.
"Gefühle" antwortete ich Schuld bewusst. Ich atmete tief ein und wieder aus, um mich zu beruhigen. "Das wird dass letzte mal sein" versprach ich ihm. Er lachte auf und spuckte dabei Blut. Meine Augen schlossen sich automatisch, diesen Anblick wollte ich nicht sehen.
"Ich weiß, dass du es schaffst. Du bist mein kleiner engel." Er lehnte sich zurück und sein Atem wirde unregelmäßig.
Ich schaute ein letztes mal in seine ozean blauen Augen, ehe sie zufielen. Ein schrei entwich mir und ich legte meinen Kopf auf seinen Oberkörper.
Es liefen keine Tränen, da meine Trauer schnell von Wut eingenommen wurde. Das einzige Gefühl, welches für mich nich existierte.
Der Rest des Rudels wird sterben.

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Die Schwarze Wölfin
WerewolfMeine erste Werwolf Geschichte, ich hoffe Sie gefällt euch :) -- Bellatrix wurde von einer schlimmen Kindheit geprägt. Sie sah jeden ihrer Familienmitglieder einzelnd vor ihren Augen sterben, worauf Sie den Verwantwortlichen ewige Rache schwor. Sie...