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"Wer hätte je gedacht, dass du mal ein Rudel anführen würdest?" Fragte ich Sie.

"Zeiten ändern sich, sowie wir uns ändern" war ihre einzige Antwort, ehe Sie sich schon verwandelte und mich tief anknurrte.

Da standen wir nun, beide in unserer Wolfsform.

Kein anderer Wolf war da, nur wir beide.

Es wird für einen von uns heute der letzte Tag sein.

Entweder es ist mein Ende oder ihres.

Sie machte den ersten Schritt in dem Sie in Runden um mich herumging. Dabei variierte der Abstand immer wieder, während mein Wolf sich auf irgendeine Art zu ihr sehnte, versuchte ich den Hass aufrecht zu erhalten. Doch je länger ich Sie beobachte desto schwerer fiel es mir. Sie war immer noch meine Mate, könnte ich ganz ohne Sie leben?

Ein weiteres Knurren entwich ihr, es sah aus als würde Sie einen inneren Kampf führen, denn im nächsten Moment stand Sie wieder als Mensch vor mir.

"Verwandel dich zurück" sagte Sie mit tiefer Stimme und obwohl Sie keine Kontrolle über mich hatte, verwandelte ich mich zurück. Es war als wäre Sie mein Alpha und ich eines ihrer Rudelmitglieder.

"Du weißt, dass du sterben wirst" sprach Sie leise und fast schon bedrohlich. Ihre dunklen Augen völlig auf mich fokussiert.

"Und deine ganze Familie. Wie wird wohl dein Vater reagieren wenn er erfährt, dass sein Sohn ihn, als Alpha, enttäuscht hat? Du hast für dich, deine Familie und dein Rudel das Todesurteil gefällt."

Sie genoss es meine Wut zu spüren, welche sich bei diesen Worten in mir aufstaute. Nicht nur Ich kannte ihre Schwachstellen, sie ebenso meine. Denn wir waren uns in ihnen nicht sehr unterschiedlich.

"Du wolltest ihm immer gefallen-" ehe Sie weiter sprechen konnte, verwandelte ich mich im Sprung und stürzte mich auf Sie. Doch Bellatrix hingegen warf mich gegen einen naheliegenden Baum und lachte auf.

Als ich wieder zum Angriff ausholte, stand Sie schon in ihrer Wolfsform vor mir und schaffte es irgendwie sich wieder in meine Seite festzubeißen.

So ging das eine ganze Weile, wir schnappten nach einander, wobei ihre Bisse immer aggressiver wurden, und knurrten uns gegenseitig an. Es hatte nichts von diesem ehrenhaften Kriegen oder Kämpfen die man führte, hierbei ging es nur um Rache. Mehr nicht. Auch liefen wir mehr im Kreis, als was anderes zu tun. Unser Ziel war es den anderen kampfunfähig zu machen und ihn dabei zu verletzen.

Irgendwann entwich ihrem Wolf ein jaulen, als ich Sie am Hinterbein erwischt hatte. Dabei fiel mir auf, dass  Bellatrix anders als sonst war, ihr Wolf wirkte mehr von der Wut gesteuert und nicht mehr so konzentriert. Was mir schon bei ihrem ersten Auftreten auffiel. Auch war Sie in ihren Handlungen viel aggressiver.

Gerade als ich auf Sie springen wollte um ihr in den Nacken zu beißen, schaffte Sie es sich in meinen Hals fest zu beißen.

Sofort wich ich zurück, auch konnte ich dabei nicht verhindern mich in meine Menschenform zurück zu verwandeln. Der Schmerz war zu groß, mein Wolf hielt es nicht mehr aus.

Nun lag ich da und wusste wie es ausgehen wird. Ich spürte förmlich, wie sich mein Blut und der Sauerstoff aus meinen Körper entfernten.

Während manche Wunden zwar schon begannen zu heilen, hatte ich das Gefühl ich würde nicht mehr lange leben.

Meinen Blick wendete ich zu Bellatrix, welche nicht weiter von mir, auch in ihrer Menschenform lag.

Auch wenn ihre Gesichtszüge krampfhaft verzogen waren, da Sie wahrscheinlich gerade versuchte zu heilen, fiel mir auf wie schön Sie eigentlich aussah. Ich hatte es ihr wahrscheinlich nie gesagt, doch wiederum hätte es nichts verändert. Man kann Sie nicht heilen, sie wird immer dieses Monster bleiben.

Mit Schmerzen versuchte ich aufzustehen und begab mich auf zu Bellatrix, diese schaute mich wütend an.
Ihr Blick lag dabei deutlich auf meinen Hals,  ich war höchstwahrscheinlich genauso Blutüberströmt wie Sie.

"Du wirst verbluten,  deine Wunden heilen doch du wirst zu wenig Blut in dir haben. Du wirst langsam sterben" sagte sie unter Husten und fuhr sich mit ihren blutverschmierten Händen durchs Gesicht.

Mir war klar, dass Sie auf irgendeiner Weise recht hatte weshalb ich mich neben ihr fallen ließ.

"In einer Zeit gehörtest du zu meinen Schwächen, doch ich verband nie so viel mit dir, wie mit meiner Familie. Auch hätte ich dich nicht so gerächt, wie Sie. Doch ich kann nicht leugnen, dass du mir nichts bedeutest. Jedoch hast du mir jeden den ich hatte weggenommen, obwohl du weißt wie ich mit Leuten umgehe die dies tun.. ich brauche eine Antwort. Wieso?" Sie schaute mich mit ihren großen braunen Augen an,  bei diesen Anblick könnte man mit ihr Mitleid haben. Man sah die Trauer in ihnen, welche Sie sonst immer versteckte.

Sie hatte ihre richtige Familie verloren und nun auch ihre zweite, welche Sie sich aufgebaut hatte. Sie wollte nichts anderes als ihre Familie. Wahrscheinlich kann nie einer nachvollziehen, wieso sie all das getan hat, doch für Sie hatte es den Zweck dieses Loch in sich zu füllen. Sie hat ihre Familie vor ihren Augen sterben gesehen und dies in Kindesalter, wie ihr Bruder in Stücke zerrissen wurde, wie ihre Mutter tod umkippte und wie ihr Vater vor ihr, in ihren eigenen Händen, verblutete. Ihr wurde es nie anders beigebracht, als ihre Probleme mit Tod und Gewalt zu lösen. 

Dann wiederholte sich alles. Sie hatte wirklich vesucht sich zu ändern und nochmal von vorne anzufangen, doch es endete wieder damit, dass Sie jeden vor sich sterben sah. Ich glaube nichtmals dass Sie ein Fan von Gewalt ist, doch wie ihr Vater sie erzogen hat, ohne Liebe, wie Sie jeden anderen dabei zu gesehen hat, wie diese ihre Probleme gelöst haben, kannte Sie letztendlich keine andere Möglichkeit.

Auch wenn jeder Sie für ihre Stärke bewundert war Sie von innen zerstört, in ihr herrschte das reine Chaos. In dem das böse gut war. Ihr wurde der Unterschied nie beigebracht.

Keiner kann je und würde je ihre Stärke anzweifeln. Sie ist höchstwahrscheinlich einer der stärksten Wölfe, welche ich je gesehen habe, doch Stärke geht nicht nur von der Kraft der Muskeln aus.

Ohne was zu antworten drückte ich meine Lippen auf ihre. Das Gefühl, welches ich dabei spürte versuchte ich zu unterdrücken. Diese Wärme und dieses Kribbeln, es war als würde ich unter Strom stehen. Der Kuss fühlte sich wie eine Erlösung an, auf welche ich die ganze Zeit hin gearbeitet hatte.

Ich genoss selbst ihren Widerstand, als Sie den Kuss anfangs nicht erwiderte und auch als ihre Muskeln solangsam erschlafften.

"Tut mir leid" flüsterte ich, während ihr Kopf auf meine Schulter fiel und ich meine Hand langsam aus ihrer Brust zog.

"Es tut mir so verdammt leid" wiederholte ich mich, als mir die ersten Tränen die Wange runter liefen.

Ihr lebloser Körper lag immer noch in meinen Arm, während mein Wolf nach ihr heulte. Er wollte ihr Herz hören, ihre Wärme spüren und ihren wunderschönen Geruch riechen. Während ich das Gefühl hatte, dass mein Körper taub vor den ganzen schmerzen wurde, spürte ich wie mein Wolf sich von mir entfernte und auch mir solangsam die Kraft ausging.

Die Schwarze Wölfin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt