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"Bells?" Rief mich jemand. Diese Stimme würde ich überall erkennen, dazu gibt es nur eine Person welche mich so nennt. Sollte ich mich umdrehen oder nicht? Ich wollte unbemerkt hier hinkommen, mich kurz erinnern und dann weiter ziehen. Ich weiß, nicht der beste Plan aber ich musste mich einfach nur erinnern weshalb ich all dies gemacht hatte. Ich brauche andere Erinnerungen, außer ihre zusammenfallenden Körper. Ich wollte glückliche Erinenrungen.

Ich stand immer noch mit den Rücken ihn gegenüber, sein Herzschlag war schnell und auch sein Atem war unregelmäßig. Als wäre er gerannt. "Bist du es wirklich?" Fragte er erneut. Langsam nickte ich, ich war es ihm schuldig. Hinter mir ertönte ein erleichterndes Seufzen. "Alle dachten du wärst bei deiner Aktion gestorben, doch ich wusste du würdest es schaffen und wieder kommen. Wer sonst würde es schaffen?" Lachte er. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich Sie alle vermisst habe besonders ihn. Bevor mein Bruder starb hatte ich viel Kontakt mit den anderen aus dem Rudel, sowie mit ihm. Jedoch hatte ich ihn nach seinem Tod immer weniger gesehen. Früher hab ich mir immer gewünscht, dass er mein Mate sei doch irgendwann begriff ich dann dass Sie nur eine Schwäche sind.

"Sag bitte was, ich möchte nur noch einmal deine Stimme hören bevor du wieder gehst" flehte er, seine Stimme ist leiser geworden und ich könnte schwören, dass Sie am ende brach. "Ich habe dich auch vermisst Leo" flüsterte ich leise, worauf sich ein Lächeln auf meine Lippen legte. Er hasste es wenn ich ihn Leo nannte, genauso wie ich es nicht mochte, Bells genannt zu werden. "Kommst du wieder?" Fragte er. Ohne zu antworten ging ich einfach in den Wald rein, in der Hoffnung dass er mich in Ruhe lässt. Doch er entschied anders. Leon kam auf mich zu und drückte mir einen Zettel in die Hand, ohne ihn anzugucken drehte ich mich weg von ihm.

Was ist wenn er den anderen von mir erzählt? Ein Wunder überhaupt, dass er sich noch an mich erinnern kann. Ok, ich meine ich habe ihn auch nicht vergessen, aber dies liegt daran dass ich mir jeden Namen merke und jedes Gesicht. Als ich weit genug weg war, setzte ich mich schließlich auf einen großen Stein. Mein Blick wanderte durch den dunklen Wald. In Filmen passierten immer schreckliche Dinge in solchen Wäldern oder die Mädchen hatten schreckliche Angst bei jeden Geräusch was Sie hörten, doch ich fand es entspannend. Diese Stille und die Dunkelheit, als würde man im nichts sitzen. Ganz allein und für sich, für mich gab es nichts besseres. Auch wenn ich mich manchmal nach jemanden sehne, da selbst ich auf dauer alleine nicht Glücklich bin,  genieße ich trotzdem jede Sekunde welche ich alleine bin.

Mein Blick wanderte auf den Zettel, welcher sich immernoch in meiner Hand befand. Es erinnerte mich zuerst an den Brief, welchen ich James geschrieben hatte. Doch im Gegensatz zu James behandel ich sowas vertraulich.

Treff mich morgen an unseren Platz um 15 uhr

Seine Handschrift war unordentlich und wirkte eher wie schnell hingekritzelt, doch da schaute ich mal drüber weg. Wieso wollte er sich mit mir morgen treffen? Wollte er übers Rudel sprechen? Ich hasste Ungewissheit, vorallem in solchen Angelegenheiten. Er könnte mich genauso gut verraten, ich weiß es gibt viele die für meinen Tod bezahlen würden. Doch die meisten von ihnen waren auch schon Tod, also machte es mir nicht viel aus.

Nach einer Zeit konzentriere ich mich wieder auf den Zettel. Was meinte er mit unseren Platz? Wir traffen uns als kleine Kinder  immer an einer Höhle, welche in einem neutralen Revier lag. Wir schlossen immer wetten ab, wer sich am weitesten rein traut. Ich hab natürlich jede Wette gewonnen. Zwar erzählten sich Leute viele Geschichten über die Höhle, doch ich hatte keine Angst, sowie Leon welcher schon los heulte wenn er sie nur sah. Doch er überwand seine Angst vor der Höhle, als ich ihm einen Streich spielen wollte. Ich tat so als hätte mich das Monster der Höhle gefangen genommen und würde mich töten, darauf hat er seine Angst überwunden um mich zu retten. So war Leon schon immer, weshalb es mir Leid tat dass ich ihn nach Sirius Tod ignoriert hatte. Schon wieder, wieso empfand ich sowas wie Leid?
Alles James Schuld, aber ich wollte mich doch ändern oder?

Solangsam bekomme ich echt zwei Persönlichkeiten, lange kann das nicht mehr soweiter gehen.

Ich  beschloss ein bisschen durch den Wald zu gehen, mal schauen was sich so verändert hat. Doch wie so üblich kamen mir zwei Wölfe entgegen. Welche sich knurrend vor mir hinstellten, ich fange einfach morgen mit Veränderungen an. Ich meine jetzt muss ich mein Leben retten, redete ich mir ein, obwohl ich wusste dass ich lüge. Ich würde mich nie komplett ändern.

Die Wölfe waren nicht aus meinem alten Rudel, also könnte es mir egal ob sie hier starben oder nicht. Dazu war dies neutrales Gebiet, meiner Erinnerung nach. Doch die Wölfe knurrten weiter, worauf ich beschloss einfach mal zu Lachen. Das Knurren war schwach, obwohl ihre Wölfe ziemlich groß sind. Was dadurch echt lustig aussieht. "Macht Platz oder ihr werdet beide sterben" forderte ich, worauf die Wölfe nur näher kamen. Ach diese Dummheit mancher Wölfe.

Im Sprung verwandelte ich mich und landete auf einen der beiden Wölfe, welchem ich seinem Bauch aufriss. Der andere zog mich von seinem Freund runter und schnappte nach mir, doch dies klappte nicht so wie er wollte.

Nach wenigen Minuten lag er blutend auf dem Boden und verwandelte sich zurück. Ich tat es ihm gleich und setzte mich neben ihm. Wahrscheinlich wäre ich auch, aus der Sache, ohne Gewalt rausgekommen, doch so ging es viel einfacher. Dazu sah es nicht aus, als wären Sie zum reden gekommen. Doch wer hat Sie geschickt?

Die Schwarze Wölfin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt