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James Pov

"Warum bist du noch wach?" Fragte Harley mich. Sie ließ sich neben mir runter gleiten, schaute mich dabei aber nicht an. "Es sind komische Dinge passiert" antwortete ich ihr. Wir hatten halb 2, morgens und ich konnte nicht schlafen. Meine Gedanken hingen immer noch an den Kampf vor zwei Wochen. Der schwarze Wolf hat mich beschützt, mich gerettet. Noah hat mir alles erzählt, aber ich kann es kaum glauben. Auch fühlte ich mich dem Wolf vertraut gegenüber. Eins war mir klar, ich wollte den Wolf um jeden Preis finden. Er wird immer noch von jeden gesucht, besonders seitdem Vorfall vor zwei Wochen. Sie wollen die Geheimnisse des Wolfes wissen, wie er so stark sein kann oder wie er geruchlos durch die Gegend streift.

"Hat es was mit dem schwarzen Wolf zu tun?" Fragte Sie. Aus den Augenwinkel sah ich, wie Sie auf der Innenseite ihre Wange rumkaute.

Das Verhalten von Harley hat sich auch verändert. Wahrscheinlich liegt dies an mir, da ich zur Zeit abwesend bin. Ist bestimmt irgendso ein Mate Ding. Ich nickte, worauf Sie die Augen schloss. "Du vernachlässigst dein Rudel" zischte Sie und stand auf. Ich schaute ihr kurz noch hinter, aber blieb sitzen. Erst als Sie das Haus verließ, hatte Sie meine ganze Aufmerksamkeit. Ich stand schnell auf, aber keine Spur mehr von ihr. Es ist als wäre Sie nie da gewesen. Kein Geruch, kein einziges Geräusch. Ist das möglich? Sie war doch erst vor einer Sekunde hier gewesen. Als Mate müsste ich sie doch riechen oder spüren können.

Ich ging nach oben in Harleys Zimmer, auch wenn mir nicht wohl dabei war in ihre Privatsphäre einzudringen.

Ihr Zimmer sah aus, als hätte Sie es nie berührt. Als würde Sie nie hier schlafen. Die letzten Wochen verbrachten wir getrennt, Abends verschwand Sie immer in ihren Zimmer. Deshalb sollte es hier nach irgendetwas aussehen. Aber nichts.

Ich beschloss die Nacht auf Sie hier zu warten, um zu schauen ob sie überhaupt hier schläft und wann sie nach Hause kommt.

Heute bekomme ich Antworten von ihr, nicht nur ich verhalte mich komisch.

Mit der Zeit musste ich echt kämpfen nicht einzuschlafen, doch ich wurde von den Anblick einer Gestalt geweckt. Sie war nackt und hatte überall am Körper Blutspritzer. Auch hatte sie in der Bauchregion eine große Fleischwunde. Man konnte genau die Zahnabdrücke eines anderen Wolfes sehen.

"Harley.." flüsterte ich, sichtlich schockiert. Ist dies wirklich möglich?

Unfähig zu reden starrte ich Sie sprachlos an, diese lachte nur sarkastisch.

Sie zog sich ein zu großes Tshirt über und setzte sich gegenüber von mir hin. Sie hätte sich vielleicht kein weißes anziehen soll. Ich weiß nicht wohin ich hinschauen soll auf ihre Brüste oder auf die Bisswunde, welche durch das Shirt blutet. "Augen hoch" befahl Sie. Der Ton ihrer Stimme war ganz anders, es war nicht dieser schüchterne, unschuldige Ton, sondern ihre Stimme war rau und von der Zeit gekennzeichnet. "Dann stell mir mal deine Fragen" forderte Sie mich auf. Immernoch sprachlos starrte ich sie an, während Sie mich gelangweilt ansah. "Wirds bald?"

Ich schüttelte meinen Kopf um klar denken zu können, Harley saß vor mir als wäre alles normal. "Bist du der-?" Sie unterbrach mich, da Sie meine Frage anscheinend schon wusste. "Nein, ich bin die schwarze Wölfin, wäre mir neu gäbe es hier einen schwarzen Wolf, welcher durch die Wälder streift" antwortete sie sarkastisch.

Mit einer Handbewegung forderte Sie mich auf weiter zu reden. "Wieso tust du das alles?" Fragte Ich Sie. Es war als würde ich Sie nicht kennen, das schüchterne Mädchen war weg. Vor mir saß ein Mädchen mit einer kalten Ausstrahlung, welches aussah als hätte sie jahrelang kein Glück erfahren. "Hah, lustige Frage, mit der ich nicht gerechnet hatte" kommentierte Sie meine Frage, ehe Sie sie beantwortete "ich begehe Rache, für meine Familie." Was wurde ihrer Familie angetan, dass Sie so drauf ist? Am liebsten würde ich sie über ihre Familie ausfragen, aber in ihren Augen sah ich, dass Sie dies nicht wollte, aber nicht zugeben würde.

"Was ist das zwischen uns?" Unterbrach ich die ankommende Stille. Sie richtete sich auf und schaute mir direkt in die Augen. "Du bist ein netter Typ, aber mehr ist da nicht. Hätte ich meinen Wolf nicht so gut unter Kontrolle sähe es anders aus" sprach Sie. "Also war alles gelogen zwischen uns?" Fragte ich. "Wirkte echt, oder?" Fragte sie amüsiert und schaute dabei auf ihre Hände. "Ich geh mal duschen, habe noch Haut unter den Nägeln" mit diesen Worten und einen gebrochenen Herzen ließ Sie mich zurück.

Wie konnte jemand so kalt sein? So herzlos? Und Wieso wollte ich trotz dessen bei ihr bleiben und sie um mich haben?

Mit tausend Fragen saß ich immer noch auf den Bett, sollte ich jemanden Bescheid sagen? Sie hat so viel Leid über die ganzen Rudel gebracht. Aber Sie ist meine Mate, ich brauche Sie.

"Achja Ich heiße nicht Harley, aber das ist ein cooler Name, oder?" Lachte Sie, als Sie wieder reinkam. Anscheinend nahm Miss schwarze Wölfin gar nichts ernst, denn sie machte die ganze Zeit irgendwelche Scherze über die ich nicht im geringsten lachen konnte.

"War irgendwas wahr was du mir über dich erzählt hast?" Fragte ich und warf ihr einen Todesblick zu. Sie überlegte kurz, worauf ihr ein flüchtiges Lächeln auf die Lippen schlich. "Du erinnerst mich wirklich an meinen Vater" sprach sie wieder abwesend, als würde sie an ihn zurück denken. "War er auch ein Mörder?" Fragte ich spöttisch, eine Sekunde später warf sie mich gegen die nächstliegende Wand. "Rede nocheinmal so über meinen Vater und deine Familie steht auch auf meiner Liste" knurrte sie bedrohlich. Ok sie hat einen Vater komplex.

-

"Wirst du mich jetzt töten?" Fragte ich. Ich hatte keine Angst, aber Ich wollte sehen wie weit Sie geht. "Ich glaube du wirst keinem verraten, dass ich es bin, ich meine ich bin deine Mate" sie zwinkerte mir zu und verschwand aus der Tür. "Bis später Schatz" rief Sie noch hoch, ehe ich die Tür ins Schloss fallen hörte.

Ich wusste immer noch nicht ihren Namen oder ob sie wiederkommt. Aber sie ist genau so ein Rätsel, wie die ganzen Geschichten über Sie.

Die Schwarze Wölfin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt