Kapitel 21 {Part 1}

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Der nächste Morgen kommt schneller als erwartet, dennoch liegen meine Knochen schwer wie Blei auf den Federn der unglaublich weichen Matratze unseres Hotelzimmers. Ich spüre Trents heißen Atem an meinem Nacken, seine Hände an meiner Taille. Er flüstert etwas, aber ich mache mir nicht einmal die Mühe, es zu verstehen. Mein Gehirn ist noch im Halbschlaf und einfach viel zu erschöpft.

Irgendwann lösen sich Trents Hände von meinem Körper. Er scheint aufzustehen und ich nehme unterbewusst wahr, wie ich ein unzufriedenes Murmeln von mir gebe. Die Dusche wird angestellt. Und dann etwas später wieder aus.

Ich kann mich nicht dazu bringen, meine tonnenschweren Lider zu öffnen.

Trent sagt wieder etwas, ich verstehe es wieder nicht, doch stattdessen spüre ich seine warmen, feuchten Lippen ganz leicht meinen Mund streifen, dann über meine Wange bis hoch zu meiner Stirn, wo er letztendlich verharrt und mir einen sanften Kuss gibt.

Es dauert keine fünf Sekunden, bis er sich wieder zurücklehnt, aber ich folge trotz meinem zu nichts zu gebräuchlichen Zustand seiner Berührung, wie immer eigentlich, und ich höre ihn sanft lachen.

Ich weiß nicht, ob er danach gegangen ist oder nicht, denn der Schlaf überkommt mich wie eine am Strand brechende Welle.

Was mich dann allerdings wieder aus dem Schlaraffenland zieht, ist nicht so angenehm. Jemand klopft hysterisch an meine Zimmertür und ich vernehme Megans schrille Stimme.

"Wenn du jetzt nicht sofort deinen faulen Arsch hier rüber schwingst, Caroline, dann schwöre ich dir, komme ich rein und ertränke dich in der Badewanne!"

Ich blinzele einige Male und reibe mir den Schlaf aus den Augen. Doch bevor ich wirklich aufstehen kann, reißt Megan die Tür auf und springt aufs Bett. Als wäre sie vom Teufel besessen, hüpft sie glucksend um mich herum und ruft: "Aufstehen! Heute ist Shopping-Day!"

Ich grummele vor mich hin, während Megan nur wie ein aufgeregter Welpe an meinem T-Shirt Ärmel zupft. Sie zieht mich in eine aufrechte Position, sodass ich fast vom Bett falle, als sie Richtung Badezimmer marschiert.

"Auf geht's, Darling", zwitschert sie. "Die Sonne scheint, der Himmel lacht und die Geschäfte haben seit einer Stunde offen. Zieh dich an, ich will keine Sekunde dieses Shoppingtrips vertrödeln."

Genervt stöhne ich auf. "Muss ich?"

Sie sieht mich an, als hätte ich gerade nach Zac Efrons Nacktbildern gefragt. Sie blinzelt und ich merke schon die nächste Schreiattacke in ihr hervor klingen.

"Ob du mitkommen musst? War das ernst gemeint oder habe ich mich verhört, Caroline?"

Sie kommt einen bedrohlichen Schritt näher auf mich zu und für einen kurzen Augenblick bin ich davon überzeugt, dass sie mich jeden Moment b*itchslappen wird. Ihr rechtes Auge zuckt und leicht wahnsinnig starrt sie mich an.

Ich ziehe meinen Kopf ein, versuche mich kleiner zu machen, als ich eigentlich bin und zucke eingeschüchtert mit den Achseln.

"Natürlich kommst du mit! Wozu sind wir denn hier? Um den ganzen Tag in diesem Zimmer hier rumzugammeln?", fragt sie und wirft gespielt verzweifelt die Arme in die Luft. Ich antworte nicht, aber sie fährt trotzdem fort: "Das kannst du nämlich knicken. Wir gehen Shoppen. Und ein bisschen Sightseeing. Machen wir heute doch beides. Basta."

Eine schwerwiegende Stille folgt, in der sie mich erwartungsvoll mustert und ich sie angaffe wie ein Pferd. Eine ihrer Augenbrauen scheint in ihre Haare zu wandern.

"Na los! Worauf wartest du?", verlangt sie zu wissen und gibt mir einen energischen Klopfer auf den Rücken. Ich murmele irgendetwas Unverständliches, stapfe dann aber schnell ins Badezimmer und ziehe mich um. Vielleicht schlüpfe ich dabei in Trents T-Shirt, dass er gestern auf dem Flug getragen hat. Und vielleicht atme ich auch seinen daran klebenden Geruch ein. Vielleicht aber auch nicht.

The Alpha's MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt