"Es wird schwer Milan", murmelte sie verzweifelt, kaute am Ende des Kulis und blickte auf die Papiere welche sie vollgeschrieben hatte.
"Ein Trennungsjahr. Der Richter wird euch nicht scheiden. Du hast mir nicht einmal den Grund gesagt, waren es nur Streitigkeiten? Ihr versöhnt euch bestimmt wieder", erhob sie ihre geformte Augenbraue.
"Sie hat eine Affäre mit meinem besten Freund", gab ich monoton von mir und ließ ihre rehbraunen Augen groß werden."Wird das noch irgendwie klappen?", fragte ich sie. "So weit ich weiß, nein. Aber wir wenden uns lieber der Expertin", antwortete sie mit traurigen Blicken.
"Warte", murmelte sie und griff nach dem Telefon welches sie an ihr Ohr stützte und mit ihren langen Fingern auf die Knöpfe drückte.
"Frau Reine, ich bin es Sila", sprach sie und blickte mir in die Augen.
"Wir haben ein besonderen Fall", fügte sie hinzu und wendete ihre Blicke von mir auf ihre Notizen. "Ich bringe ihnen die Papiere", sagte sie nickend und legte auf.
"Ich komme gleich wieder", lächelte sie leicht und verließ Ihren Büro.Ich seufzte und blickte durch ihren modern eingerichteten Büro. Auf ihrem Tisch standen Bilderrahmen welche ich mit meiner Hand umfasste und zu mir zog, sie war auf eines der Bilder fest umschlungen mit einem kleinen Kind welches zum Anbeißen süß aussah. Sie sahen sich zum verwechseln ähnlich. Ich lächelte leicht und blickte zum nächsten Foto, auf dem erneut die beiden zu sehen waren. Doch diesmal saß die kleine nicht auf ihrem Schoß, sondern sie hielt Silas Hand blickte grinsend nach oben zu ihr, während Sila lächelnd nach unten blickte.
"Süß meine kleine, nicht wahr?", tauchte Sila erneut im Büro auf und ließ sich auf ihr Drehstuhl fallen. Ich nickte und stellte die Bilder wieder auf ihre Plätze.
"Wie heißt sie?", fragte ich und blickte nun in ihr Gesicht.
"Meryem", lächelte sie breit und blickte auf die Bilder. "Deine Schwester?", fragte ich um sicher zu sein. "Ja", grinste sie und überreichte mir dabei Papiere.
"Das Trennungsjahr muss vorliegen Milan, so leid es mir auch tut. Im Moment können wir nichts machen. Einzel leben, dies dem Richter vorzeigen und dann sollte es weiters auch kein Problem geben. Natürlich muss sie einverstanden sein", ihr Lächeln verblasste und ließ auch meine etwas gute Laune verschwinden.Mein Blut kochte wieder, meine Muskeln spannten sich an und zitterten wie verrückt.
"Es tut mir leid", murmelte sie und blickte mir tief in die Augen.•
"Er ist oben", die knurrende Stimme meiner Schwester war nicht zu überhören. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und fokussierte mich darauf, raus zu finden wer gekommen war.
Als ich die Klänge von hohen Schuhen hörte, war mir gleich klar wer gekommen war. Auf Anhieb fing mein Blut an zu kochen, meine Muskeln spannten sich an und meine Hände wurden schlagartig zu Fäusten. Drei mal klopfte es. Ich schwieg.
Ich wollte sie nicht sehen, ihr Gesicht vor mir zu haben würde nur noch alles schlimmer machen. Meine Brust bebte, zwar war meine Wut viel höher als die Bindung zu ihr gegenüber doch sie vor mir zu sehen würde mir viel zu starke Schmerzen hinzufügen. Die Frau welche ich von tiefsten Herzen liebte, hatte mich betrogen und spielte mir ihre falsche Liebe vor.Mein Kiefer spannte sich an und schmerzte allmählich. Meine Hand durchfuhr meine Haare und zog etwas an diesen, schwer hielt ich mich zurück laut loszuschreien.
"Milan", ihre zierliche Stimme erklang nach Wochen in meinen Ohren und ließ mich verrückt werden. Ich biss auf meine Unterlippe und ließ die brennende Träne über meine Wange kullern, welche dann vom Schaum meines Shirts aufgezogen wurde."Ich komme ja?", leise sprach sie dies durch die geschlossene Türe und zog die Türklinge runter doch merkte schnell das sie verschlossen war.
"Milan", sagte sie erneut und ließ meine Brust Beben. Mein Namen aus ihrem Mund zu hören machte mich verrückt. Sie machte mich verrückt. Die Liebe ihr gegenüber tötete mich.
"Es tut mir so leid Milan", hauchte sie. Ich näherte mich der Türe und schloss meine Augen für ein Moment. Meine Hand ruhte auf der Türe, während ich mich an diese lehnte und mit zitternden Beinen versuchte nicht runter zu fallen.
Meine Unterlippe zitterte. Meine Beine, meine Hände, meine Seele, mein Herz zitterte."Verzeih mir, bitte", murmelte sie wobei sie anfing leise zu schluchzen.
"Ich habe es deinen Eltern erzählt", meine Augen weiteten sich als ich dies von ihr zu hören bekam.
"Sie wussten es nicht. Ich konnte nicht in ihre Gesichter blicken, als ob nichts passiert wäre", zitterte ihre Stimme.
"Ilyas geht es beschissen Milan. Du hast ihn fast zum Tode geprügelt", fügte sie hinzu worauf sich meine Augen schlagartig öffneten.
"Dann verpiss dich zu ihm", diese lauten Wörter verließen mein trockenen Mund und ließen mein Hals Kratzen. Sie schwieg nun.
Wahrscheinlich hatte sie mit keiner Antwort gerechnet."Verpiss dich", knurrte ich erneut und spürte wie sich mein Herz zusammen zog.
Nochmals waren die Kläge ihrer hohen Schuhe zu hören. Gucci. Sie trug diese immer, dieses Paar hatte ich ihr zum Geburtstag geschenkt."Schatz? Oh mein Gott! Gucci Stilettos!", schrie sie grinsend und legte die teuren Schuhe zur Seite bevor sie an mein Hals sprang.
"Ich liebe dich so krass hart, weißt du oder?", kicherte sie worauf ich lachend sie von mir entfernte.
"Ich weiß Hayatim (Mein Leben)", antwortete ich und setzte ein Kuss auf ihrer Schläfe ab.
"Weißt du was?, ich werde diese an unserem Hochzeitstag anziehen", grinste sie und schlüpfte aus ihren Jordans bevor sie sich die hohen Schuhe anzog.
"Lass uns endlich heiraten", gab sie entschlossen von sich.
"Bist du gerade dabei, mir ein Antrag zu machen?", lachte ich und blickte in ihre strahlenden Augen.
"Du Arsch! Das ist deine Aufgabe, ich bring dich auf die Sprünge", grinste sie und kam auf mich zu. Flüchtig setzte sie mir ein Kuss auf die Wange und drehte sich einmal im Kreis mit ihren Blicken auf ihre Schuhe.Voller Aggressionen schrie ich auf und schlug wie blind gegen mein Boxsack. Die Wut war nicht zu übersehen, meine Hände fingen an zu brennen. Ich hatte keine Handschuhe umgebunden und schlug mit bloßen Händen wie verrückt in den Boxsack ein. Die stechenden Schmerzen wurden an mein Gehirn signalisiert, weshalb ich langsam anhielt und auf meine blutigen Hände sah.
Wie ein Wasserfall tropfte das Blut von meinen Händen auf den Boden.
Ohne mir Gedanken darüber zu machen, schmiss ich mich auf mein Bett.
"Es soll aufhören", knurrte ich aufgebracht und führte meine Hand zu meinem Herzen. Meine Brust bebte weiterhin.
Ich zuckte zusammen als mein Handy anfing zu klingeln, seufzend fischte ich mein Smartphone aus meiner Hosentasche und kniff meine Augen zusammen um die Schrift auf meinem Bildschirm zu lesen. Sila.
Ich hustete etwas, bevor ich auf Ihr Anruf antwortete."Ja?", fragte ich.
"Hey Milan", kam von der anderen Leitung.
"Hey", murmelte ich und blickte auf meine Betondecke. "Du hast mit deiner Frau geredet?", fragte sie und ließ meine Augen verdrehen.
"Es ist sicher Sila", gab ich von mir.
"Bei solchen Themen, brauchst du alles schriftlich Milan. Mit nichts ist zu spaßen", hörte ich sie sagen.
"Noch etwas?", erhob ich meine Augenbraue.
"Ja", sagte sie und ließ mich neugierig werden "Das wäre?". "Wie geht es dir?", wollte sie wissen. Mein Mundwinkel zuckte für eine Millisekunde in die Höhe "Bestens Sila".
"Ich melde mich wieder", verließ mein Mund bevor ich auflegte und aufgebracht meine Augen schloss und einschlief.Heyyy, Kapitel 6!!
Wie gefällt es euch? Denkt ihr es wird wieder etwas mit Milan und Cagla? Würde Milan's Liebe ihr diesen Fehler verzeihen, oder würde er sie weiterhin so verabscheuen doch innerlich von ihrer Liebe zerstört werden?
Was denkt ihr?
Freue mich über Meinungen und Votes!

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Подростковая литератураIn der heutigen Zeit musst du darauf gefasst sein, dass sich deine besten Freunde gegen dich wenden. Diese wahren Wörter spiegelten meine Lage. Sie beschrieben die wichtigsten Menschen in meinem Leben, sie ließen mich jedes Mal aufs neue schockieren...