HEIKO THE HERO

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Im Restaurant wartet Jessy ahnungslos auf Heiko, als der Kellner kam.
„Kann ich das schon abräumen?", fragte er mit Blick auf Heikos kaum angeführten Teller.
„Er ist nur ganz kurz ...", sagte Jessy entschuldigend.
Naturelement! Ich komme später wieder."
Der Kellner nickte und verschwand.
Jessy sah ihm genervt nach und fragte sich, was Heiko nur so lange auf der Toilette machte ...

Heiko kämpfte. Nicht mehr gegen den Durchfall, aber gegen die Tür, die er mit seinem nackten Bein zu drückte, und gegen die Flacken in seiner Hier und mit Minions bedruckte Unterhose, die er versuchte, am Waschbecken auszuwaschen. Jemand rüttelte an der Tür.
„Moment!", schrie Heiko verzweifelt.
Irgendein Idiot hat mir Dünnschiss in die Hose gemacht!"
Er hörte, wie vor der Tür ein Mann zu einem anderen sagte: „Irgendjemand hat irgendjemand offensichtlich ... Durchfall ... in die Hose gemacht!"
Heiko zuckte zusammen, hoffendlich hatte Jessy das nicht gehört.
Doch Jessy hatte etwas gehört. Sie hielt den Kellner an und fragte: „Was war das?"
Der Kellner uuckte mit den Schultern und nickte zu den Tellern.
„Dürfte ich jetzt?"
Jessy schüttelte den Kopf.
„Er macht sich nur kurz frisch."

Wie recht Jessy hatte! Heiko holte soeben seine frisch gewaschene Hose aus dem Waschbecken. Tropfnass, aber blitzsauber!
Yes!"
Heiko schnüffelte kurz an der Hosr und hielt sie dann unter den Handtrockner. Es war ein echt sehr moderner Trockner, der in Windeseile die Hose trocken geföhnt hatte. Heiko betrachtete die Hose zufrieden, und beschloss, seine Unterhose einfach direkt in den Handtrockner hineinzudtopfen. Doch plötzlich machte der Trockner zischende Geräusche und spuckte Rauch. Heuko zog alarmiert die Unterhose hinaus. Sie brannte!
„Fuck!"
Heiko starte entsetzt auf den Trocknet, der ebenfalls in Flammen stand. Ohne nachzudenken schnappte sich Heiko seine Hose und schlug damit immer wieder auf den Handtrockner ein, um den Brand zu löschen. Endlich wurden die Flammen kleiner und schließlich rauchte und qualmte es nur noch. Erleichtert atmete Heiko auf, bis er seine Hose und seine Unterhose genauer betrachtete. Beide hingen nur noch in Fetzen.
„Fuck", stöhnte Heiko verzweifelt. Er konnte doch nicht unten ohne zurück ins Restaurant. Und die Schlange vor der Herrentoilette war sicher auch nicht kleiner geworden. Aber Heiko wäre kein echter Lochi, wenn er nicht auch diese heiklen Situation gewachsen wäre. Spontanität war schließlich sein Markenzeichen.fueler Hand zog er sein Hemd aus, band es sich um die Hüfte wie ein Sumo-Ringer und trat vorsichtig aus der Tür. Rauch umgab ihn, als er zu den wartenden Herren trat.
„Es hat ... gebrannt!", meinte er.
Die Männer starrten Heiko und den Rauch an. Dann begann einer von ihnen zu klatschen und die anderen fielen ein.
„Sehr heldenhaft von Ihnen, junger Mann. Ich kenne kaum jemanden, der die Courage besitzt und geistesgegenwärtig und in höchster Not seine Hose für das Wohl anderer opfert", lobte einer der Männer.
Heiko überspielte seine Überraschung und tat cool die Superman.
„Glauben Sie mir, an meiner Stelle würden Sie das Gleiche tun."
Dann grinste er in die Runde und ging zurück ina Restaurant, wo Jessy schon sehnsüchtig auf ihn wartete. Als sie Heiko mit nichts als seinem Hemd um seine Lenden erblickte, sah sie ihm mit großen Augen an.
„Oh My god, was ist dir denn passiert?"
„Ein kleines Feuer, das ich löschen musste", meinte Heiko lässig.
„Wow!", machte Jessy beeindruckt.
„Aber warum hast du nicht dein Hemd genommen ?"
Heiko zuckte kurz zusammen, fing sich aber gleich wieder.
Hinterher ist man immer schlauer."
In diesem Moment trat der Kellner an Heiko heran und lächelte entschuldigend.
Excusez-moi. Ich persönlich finde ja Gefallen an Ihrem Anblick, befürchte jedoch, das geht so nicht."
Er zeigte auf die feine Gesellschaft um sie herum, die verstohlen zu Heiko hinüberschaute und hinter vorgehaltener Hand tuschelte.
Jessy stand empört auf.
„Entschuldigen Sie mal! Er hat Sie und Ihr ganzes Etablissement vor Schlimmerem bewahrt! Geht man in diesem Land si mit Helden um?"
Der Kellner blickte wortlos von Jessy zu Heiko.
„Komm Heiko! Das musst du dir nicht gefallen lassen!"
Jessy zog Heiko wild entschlossen mit sich zum Ausgang und wandte sich erneut an den Kellner: „Und Sie! Schieben Sie sich die Rechnung bitte schön sonst wo hin. Darauf stehen Sie ja offensichtlich!"
Der Kellner sah Heiko und Jessy perplex nach und murmelte: Bitch!"

Im Park saßen Roman und Bella nebeneinander und Roman fütterte Bella mit Eis.
Schmeckt's?", fragte er und Bella nickte aus Versehen.
Roman starrte sie entgeistert an.
„Du kannst mich verstehen?
Bella schaute ertappt zu einem Hund.
„Bell, Bell, Bell!", grunzte sie.
Roman betrachtete den Hund und seufzte enttäuscht.
„Wir sollten langsam."
Er schob Bella aus dem Park und konnte schon von Weitem seinen Bruder vor dem Edelrestaurant sehen. Es sah aus, als hätte er eine dicke Badehose an, und sah sehr niedergeschlagen aus.
Jawohl!, dachte sich Roman, doch dann sah er, dass Jessy Heikos Kopf in ihre Hände nahm und ihn küsste.
„Fuck!", entfuhr es Roman. Wie hatte es sein verdammter Bruder geschafft, aus einer Durchfallattake noch cool rauszukommen???
Er stellte den Rollstuhl ab und setzte sich niedergeschlagen auf den Bordstein.
Sieht aus, als würden wir uns jetzt öfter sehen", sagte er leise zu Bella.

BRUDER VOR LUDERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt