BIG SIS JESSY

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Jessy hatte beim nächsten Cheerleader-Training natürlich großen Spaß, ihren zwei besten Freundinnen Mel und Li ungefähr drei Stunden lang von ihrem Date mit Heiko im Schwimmbad zu berichten. Mel und Li fielen beinah um vor Lachen, als sie vom Heikos Rüsselstand erfuhren.
„Süß! War der voll aufgeregt", kicherte Mel und ihre Ohrringe klimperten mit.
Li grinste.
„Für den war das sicher so voll feuchter Traum."
Häh?", fragte Mel irritiert.
„Der hat geschlafen?"
Jessy achtete nicht weiter auf Mels Dummheit.
Igendwas ist da komisch. Peinliche Badehose und Dauerständer können kein Zufall sein ..."
Mel nickte eifrig.
„Du meinst, Cro ist eifersüchtig geworden?"
„Und rächt sich bei dem Typen?", ergänzte Li.
„Dafür, dass er keine Titten-Fotos mehr von dir bekommt?"
Mel spielte mit ihrem Pompon.
„Oder war es vielleicht gar nicht Cro, sondern sein Anwalt?", vermutete Li.
Mel und Li sahen sich an.
Boah, krasser Mindfuck!"
„Ja, genau", grummelte Jessy und schlug mit ihrem Pompon nach Mel und Li.
Meine Frisuhur!", kreischte Mel empört und richtete ihre blonden Haare wieder her.
„He, die Kappe ist neuheu!", jammerte Li und rückte ihre Leopardenkappe zurecht.
Jessy dachte laut nach: Roman. Irgendwie muss ich ihn loswerden. Noch vor dem Konzert."
Li zog die Augenbrauen hoch.
„Aber dann gibt es doch kein Konzert!"
„Oder ein besseres. DieLochis 2.0."
Jessy schaute hinüber zu Bella, die auf ihr Smartphone starrte. Ihrem Blick nach sah sie sich garantiert ein Video mit Roman an. Jessy grinste.
„Wird Zeit, dass Rolli laufen lernt ..."

Mitten in der Nacht saß Bella immer noch vor ihren Lochi-Videos und zoomte sich Roman ganz nah ran. Der war einfach sooo süß!
Plötzlich klopfte es leise an ihrer Zimmertür. Bella klappte schnell ihren Laptop zu.
„Ja, bitte?", fragte sie, obwohl es ja nur eine sein konnte. Jessy kam ungewohnt kleinlaut in ihrem pinken Jogginganzug herein.
„Ich hatte einen Albtraum. Von Mama und ..."
Jessy zitterte am ganzen Körper und Bella nahm sie unter ihre Decke.
„Oh Gott, komm her."
Bella streichelte Jessy und versuchte, sie zu beruhigen.
Jessy schluchzte.
„Ich bin eine schreckliche große Schwester. Wenn du also wirklich in Roman verliebt bist, dann ... dann will ich nicht zwischen euch stehen."
Bella sah Jessy überrascht an.
„Wirklich?"
Jessy nickte und Bella kuschelte sich froh an sie.
„Danke."
Jessy streichelte Bellas Hinterkopf.
„Es gibt nur noch eine Kleinigkeit, um die ich dich bitten würde. Danach könnt ihr machen, was ihr wollt."
Bella hielt alarmiert inne.
Glaub mir, Mama und Papa hatten es so gewollt ", behauptete Jessy.
Bella runzelte unsicher die Stirn und konnte nicht sehen, dass Jessy ihren Mund zu einem zufriedenen, fiesen Grinsen verzog.

BRUDER VOR LUDERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt