WASSERPOLONAISE 1/2

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Dort hatte gerade Heiko seinen Spezialauftritt. Jessy lag bereits in ihrem knappen schwarzen Bikini auf einer Liege und wartete ungeduldig auf ihn. Sie beobachtete die Schwimmer und jede Menge Kinder und Jugendliche, die wilde Wasserspiele veranstalten. Dann fiel ihr Blick auf die Tür der Männerduschen und heraus kam er. Heiko. In einer ... was war das ??? Jessy blinzelte geschockt und mit ihr schienen sämtliche Badegäste die Luft anzuhalten und auf Heiko zu starren.
Heiko trug eine peinliche hellblaue Elefanten-Badehode. Auf deinem besten Stück prangte der Rüssel des Elefanten !!!
Heiko tat so cool wie möglich und ignorierte die Blicke und Lacher. Er legte sich lässig neben Jessy auf eine Liege.
„Gewagtes Outfit", bemerkte Jessy.
„Ja, haha. Habe meine Badehose vergessen und so netter Herr hat mir seine Zweithose geliehen."
„Du kannst alles tragen", sagte Jessy ernst und himmelte Heiko an.
Heiko lächelte.
„Vielen Dank."
Jessy drehte sich zu Heiko, kuschelte sich an seine Brust und schloss selig verliebt die Augen. Nein, nein, nein, nein, nein!, dachte Heiko. Sein ... Rüssel regte sich. Okay, denk an was anderes. Denk an Pickel ausdrücken, Nutella-Face und Geschirrspüler ausräumen, überlehte Heiko fieberhaft. Doch es half alles nicht. Der Rüssel regte sich in die Luft und blieb dort. Standhaft. Langsam bewegte Heiko seine Hand nach vorne und versuchte, seinen Rüssel zwischen seine Oberschenkeln festzuklemmen.
Plötzlich richtete sich Jessy ruckartig auf.
Wollen wir schwimmen?
Heiko sah sie mit gequältem Gesichtsausdruck an.
„Ja, klar!"
Jessy schaute ihn irritiert an, sprang dann aber schnell ins Wasser.
„Komm schon, ist herrlich!", lockte sie Heiko, der noch immer verkrampft auf der Liege lag.
Sofort."
Heiko stand vorsichtig auf und ging langsam, ganz langsam in Pinguin-Watschel-Schritten zum Beckenrand. Seinen Rüssel hielt er fest zwischen seinen Oberschenkeln.
„Na los! Spring!", forderte Jessy ihn auf und spritzte ihn ein bisschen nass.
Ich geh lieber langsam rein", behauptete Heiko und watschelte zu einer Flächen Treppe, die ins Becken führte.
„Sei keine Pussy!", neckte Jessy ihn.
Nee, ich habe da so eine ... Geschichte", log Heiko.
„Geschichte?"
Jessy hob fragen die Augenbrauen.
„Ja, so was Seltenes. Medizinisches. Wenn ich plötzlich ins Wasser springe, könnte ich einen Schock bekommen."
Heiko nickte ernst.
„Oh, du Armer! Das tut mir leid."
Jessy schüttelte mitleidig den Kopf.
„Kannst ja nichts dafür", murmelte Heiko, der an der Treppe angekommen war und langsam hinter einer sehr dicken Frau ins Wasser wartete.
Iiiihhh! Ist das nass!", schrie die Frau auf einem und sprang zurück in den armen Heiko. Der konnte vor Schreck seinen Rüssel nicht mehr halten und der sprang direkt in den Rücken der Frau. Die drehte sich mit großen Augen um und lächelte Heiko erfreut an.
„Du", sang sie in verführerischem Ton.
Heiko stand die nackte Panik im Gesicht und er hüpfte Hals über Kopf an der Frau vorbei ins Becken.
Weist ja nicht, was dir entgeht", murmelte die Frau beleidigt, rückte ihren Badeanzug zurecht und stapfte aus dem Wasser.
Heiko schwamm in schnellen Zügen zu Jessy.
„Geht ja doch mit dem Springen", stellte diese fest.
„Ach, mir war einfach plötzlich danach", meinte Heiko.
Jessy sag ihn skeptisch an.
„Wie mutig."
Heiko entspannte sich ein wenig. Jessy hatte seinen Rüssel noch nicht bemerkt und wenn sie lange genug im Wasser blieben, berkroch er sich sicher wieder in diese vermaledeite Badehose. Wobei von Hose ja nun wirklich nicht die Rede sein konnte. Was für ein Typ hatte denn so etwas als Zweitbadehose dabei? So etwas konnte man dich höchstens für einen Gag in einem YouTube-Video verwenden ... Doch bevor Heiko weiter darüber nachdenken konnte, knackte ein Lautsprecher und laute Musik ertönte. Ein Animateur lief an das Becken. Heiko grinste, denn der Animateur lief an das Becken. Heiko grinate, denn der Nimateur, ein Oliver-Pocher-Verschnitt, hatte einen fast noch peinlichsten Badedress an als er. Doch schnell verging Heiko das Lachen, denn der Animateur forderte die Badegäste fröhlich zu einer Wasser-Polonaise auf.
„Nein!", schrie Heiko entsetzt.
„Ach, komm schon, das macht Spaß!"
Jessy schwamm nah an Heiko heran.
Ich muss dringend ...", begann Heiko panisch.
Jessy kam ganz nah an Heikos Gesicht und flüsterte verführerisch: „Oder kriegt du einen Schock, wenn du mir zu nahe kommt?"
Heiko schüttelte heftig den Kopf.
Also, nicht direkt."
„Na dann."
Jessy nahm Heiko bei der Hand und zog ihn hinter sich her zu einer Gruppe von Badegästen, die sich schon im Kreis aufgestellt hatten. Alle lächelten und nickten sich zu, nur Heiko verzog verkrampft das Gesicht.
„Und alle Mann nach links drehen!", rief der Animateur.
Heiko drehte sich und blickte auf den speckigen Rücken eines Mannes. Na toll, ein Nilpferd und ein Elefant tanzen Polonaise, dachte er. Der Mann trug pinke, glitzernde Badeshorts, die im Wasser um seine dicken Oberschenkel waberten, und eine dazu passende pinke Sonnenbrille. Irgendwie schien heute Tag der peinlichen Badehosen zu sein, dachte Heiko.
Und Polonaise!", jubelte der Animateur begeistert.
Jessy legte von hinten ihre Hände auf Heikos Schultern. Heiko hielt sich die Hände vor seinen Rüssel und ging dem Nilpferd hinterher.
„Hände auf den Rücken der Vordermanns!", forderte der Animateur Heiko mit strengem Blick auf.
Heiko musste wohl oder übel seinen Rüssel Rüssel sein lassen und fasste den Mann vor ihm vorsichtig an den Schultern, hielt aber mit dem Rest seines Körpers Abstand.
„Nicht so schüchtern", ermahnte ihn erneut der Animateur und Heiko tippelre etwas näher an das Nilpferd heran.
„Na los, Junge! Polonaise!", schrie der Animateur Heiko an.
„Ich polonais' ja schon!", rief Heiko leicht verzweifelt.
Polonais' richtig", schimpfte der Animateur.
Heiko näherte sich dem Nilpferd mit seinem Oberkörper und streckte Jessy seinen Hintern hin. Heiko versuchte, ihr verschmitzt über die Schulter zuzulächeln, als der Animateur laut Stopp!" brüllte. Der Mann vor Heiko hielt abrupt an und Heiko knallte mit seinem Rüssel in ihn hinein. Mit finsterer Miene drehte sich der Mann zu Heiko um. Doch als er die sexy Jessy hinter ihm sah, grinste er fast verständnisvoll un zwinkerte hinter seiner pinken Sonnenbrille.
„Okay, deine Aufregung kann ich verstehen", brummte das Nilpferd.
Jessy klopfte Heiko auf die Schultern.
„Was meint der?"
„Nichts, nichts", behauptete Heiko, als der Animateur schon wieder zu ihm kam.
So, junger Mann, jetzt mal schön in die Mitte mit dir!"
„Nein!", wehrte Heiko an, doch det Animateur war unerbittlich. Auch Jessy und die anderen Badegäste ermunterten ihn freudig klatschend. Heiko blieb nichts anderes übrig, als in die Mitte des Kreises zu schwimmen.
„Und jetzt: auf den Rücken!", befahl der Animateur.
„Muss das ...?"
Heiko verzog das Gesicht.

BRUDER VOR LUDERWo Geschichten leben. Entdecke jetzt