Kapitel43

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Zacks Sicht

Sie sieht so unglaublich friedlich aus wie sie eingewickelt in mein Decke auf meiner Brust schläft. In einer Stunde müsste ich sie zuhause abliefen aber ich bringe es einfach nicht übers Herz sie zu wecken. Ich will es mir natürlich nicht mit ihrem Vater verspielen, ihre Mutter kann mich ja schon nicht leiden, da kann ich es mir nicht leisten, dass auch ihr Vater was gegen mich hat. Seufzend gebe ich nach und fange an leichte Küsse auf ihrer Wange zu verteilen. „Du musst aufwachen, Süße", flüstere ich leise an ihrem Ohr. Wie eine kleine Katze reibt sie mit ihrem Handrücken über ihre Nase, als ich einen federleichten Kuss dort platziere. „Emma", flüsterte ich wieder leise an ihrem Ohr. Langsam wird sie wach und blinzelt. „Guten Morgen", begrüße ich sie und lächele auf sie herunter. Sie sieht so unglaublich niedlich aus, wie total verpennt ihre Augen reibt, dabei hat sie mehr als 9 Stunden Schlaf bekommen. „Morgen", murmelt sie und schaut zu mir rauf. „In einer Stunde muss ich dich zuhause abliefern. Ich habe mit deinem Vater geklärt, dass du nicht mit in die Kirche musst aber zum Kaffeetrinken um 14:30Uhr sollst du zu hause sein", teile ich ihr mit. „Mh", murmelte sie nur und kuschelt sich wieder an mich. Lachend lege ich einen Arm um ihre Schulter und ziehe sie näher an mich. „So gerne ich dich weiter hier haben würde, ich will keinen Ärger mit deinem Vater", sage ich dann. „Darf ich hier duschen?", fragte sie und richtet sich auf. „Natürlich. Du weißt ja wo das Bad ist und Handtücher sind im Schrank", teile ich ihr mit. „ Sag mal warst du schon duschen?", fragt sie verwirrt als sie aufsteht. „Ja", antworte ich. Ich bin vor etwa einer Stunde aufgewacht und war duschen und habe mich angezogen, bevor ich mich wieder zu Emma gelegt habe. „Und das an einem Sonntag nach einer Party", murmelt sie und verlässt mein Zimmer. „Ich mach uns was zu essen", rufe ich ihr hinterher und mache mich auf den Weg in die Küche. Von gestern ist die ganze Wohnung noch ziemlich unordentlich und überall steht irgendwas rum. Das werde ich wohl später aufräumen müssen. Außer Emma und mir scheint noch keiner wach zu sein, das wundert mich aber auch nicht, wir sind schließlich auch sehr spät erst ins Bett gegangen. In der Küche räume ich den gröbsten Müll weg und überlege dann was ich zum Frühstück machen kann. Schnell entscheide ich mich für Rührei und Toast.

„Mein Klamotten stehen dir unglaublich gut", begrüße ich Emma als sie in die Küche kommt. Sie hat sich einen meiner Pullis genommen, der ihr zu groß ist aber verdammt sexy an ihr aussieht. „Danke", grinst sie und setzt sich zu mir an den Tisch. Ein paar Minuten essen wir schweigend, bis Cam in die Küche kommt. Ich will nicht lügen, er sieht verdammt scheiße aus. „War es ein bisschen zu viel Alkohol gestern?", frage ich lachend. Cam gibt nur irgendeinen undefinierbaren Laut von sich und holt sich ein Glas Wasser. „Kannst du mich gleich nachhause fahren?", fragt er dann und setzt sich uns gegenüber an den Tisch. „Es kann reden", ziehe ich ihn auf. „Machst du es?", fragt er einfach nur genervt und übergeht meinen Kommentar. „Klar, ich fahr Emma gleich nach Hause, dann nehme ich dich einfach mit", antworte ich und widme mich meinem Essen. „Du und Devil seid ziemlich laut gewesen heute Nacht", spricht Emma Cam nun auch an. „Sorry", gibt dieser nur von sich. Schnell werfen Emma und ich uns einen vielsagenden Blick zu und fangen an zu lachen.

„Bitte, bitte lass mich fahren! Ich bin doch jetzt 18", bettelt Emma und springt vor mir auf und ab. „Was ist mit Restalkohol? Wenn du angehalten wirst und noch Alkohol im Blut hast ist dein Führerschein schneller weg als du gucken kannst", gebe ich zu bedenken. „Ich habe gestern fast nichts getrunken, nur ein Glas Sekt zum anstoßen und vorher irgendwann ein halbes Bier. Du hast viel mehr getrunken und bist der mit Restalkohol! Na ja von deinem Bruder fangen wir gar nicht an", bettelt sie weiter. Grinsend gucke ich zu Cam rüber, der an meinem Auto lehnt und schon wieder fast schläft. „Okay, wenn du dir sicher bist", gebe ich nach und reiche ihr meinen Autoschlüssel. „Danke, Danke, Danke", ruft sie erfreut. Schnell drückt sie mir einen Kuss auf die Wange und rennt an zur Fahrerseite. „Noch kannst du hier bleiben", teile ich meinem Bruder mit und setze mich auf den Beifahrersitz. Ich habe noch nie ein Mädchen mein Auto fahren lassen, aber ich vertraue Emma und ich liebe sie, weshalb ich ihr nichts abschlagen kann. „So gestört wie du fährt sie bestimmt nicht", antwortet Cam nur und setzt sich nach hinten. „Du musst mir nur sagen wo ich herfahren muss", meint Emma, nachdem sie alles eingestellt hat und ausgeparkt ist. „Erstmal der Straße folgen", antworte ich.

Sie fährt echt ziemlich gut, ganz anders als die anderen Leute mit denen ich schon gefahren bin, nachdem sie gerade alleine fahren durften. Kann natürlich auch daran liegen, dass sie eine Frau ist.

„Vielen Dank fürs Fahren! Emma du fährst toll und ich wünsche dir noch einen tollen Geburtstag", verabschiedet sich Cam von uns. „Bitte, Ciao", antworte Emma grinsend. „Bye, Cam", verabschiede auch ich ihn. Plötzlich klopft jemand bei mir an die Fensterscheibe. Verwundert blicke ich zu der Person und schaue direkt in das Gesicht meiner Mutter. Das kann ja nichts gutes verheißen. Weil ich so ein braver Sohn bin, mache ich das Fenster auf und begrüße meine Mutter mit einem Lächeln: „Hey Mom". „Hey, Zack und hallo Emma, alles Gute zum Geburtstag", begrüßt sie mich und winkt rüber zu Emma. „Hi, danke", lächelt Emma schüchtern zurück und wird ein bisschen rot. „Zack, ich habe dich schon wieder so lange nicht gesehen. Willst du nicht mal wieder zum Essen kommen?", fragt Mom mich dann. „Du weißt ganz genau, dass Familienessen nie gut ausgehen", gebe ich nur zurück. Ich habe wirklich keine Lust auf ein Essen mit meinem Vater und meinem Bruder. „Ich weiß, ich weiß. Aber dein Vater und Cody fahren morgen für eine paar Tage nach München. Du könntest ja einfach die Woche mal vorbei kommen und Emma mitbringen. Ich war schon sehr traurig, dass ich durch Zufall von Cam erfahren habe, dass du eine Freundin hast", teilt Mom mir dann mit. „Ich überlege es mir, okay? Aber jetzt müssen wir los", lächele ich. „Okay, noch einen schönen Tag euch", verabschiedet Mom sich ein bisschen traurig. „Bye", lächele ich und Emma winkt einmal. „Sie sah so traurig aus, du musst sie unbedingt die Woche besuchen", sagt Emma dann und fährt wieder los. „Nur wenn du mitkommst", antworte ich und lehne mich entspannt zurück. „Okay", lächelt sie und konzentriert sich voll auf die Straße.

„Möchtest du noch zum Kaffeetrinken bleiben?", wendet Emma sich an mich, nachdem sie das Auto sicher vor ihrem Haus geparkt hat. „Ich weiß nicht, deine Mutter hätte sicher was dagegen", antworte ich. Es ist nicht so, dass ich nicht gerne bleiben würde, nur will ich nicht, dass sie Stress mit ihrer Mutter bekommt. „Sie wird schon nichts sagen und wenn doch, ist es mir egal", antwortet Emma und schaut mich an also wollte sie mir sagen, ich muss unbedingt bleiben. „Wenn du mich dabei haben möchtest, kann ich ja schlecht nein sagen", stimme ich schließlich, wie gesagt, ich kann ihr einfach nichts abschlagen. „Danke. Ich liebe dich", lächelt sie total süß.

Warte! Hat sie gerade „Ich liebe dich" gesagt?

Damit hätte ich echt nicht gerechnet, ich habe ihr es zwar schon gesagt, aber da hatte sie es nicht erwidert. Ich hatte aber auch gar nicht erwartet, dass sie es erwidert, ich wollte ihr einfach nur zeigen wie ich für sie fühle. Aber ihre Worte jetzt, machen mich so unglaublich glücklich. „Sag das nochmal", sage ich dann. Ich muss es unbedingt noch mal hören. „ICH LIEBE DICH, Zack", lächelt sie schüchtern. Ich grinse gerade breiter als die Katze aus Alice im Wunderland, aber das ist mir egal. Immer noch grinsend antworte ich ihr: „ Und ich liebe dich, Emma"

Not all good girls are good girlsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt