Kapitel24

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Zacks Sicht

„Kann ich ein Foto mit euch machen?", fragt das Mädchen, was gerade kreischend zu Sam und Olli gerannt ist, aufgeregt. „Klar", grinst Sam. „Sie sieht aus, als würde sie gleich umkippen", lacht Emma neben mir leise. „Aber richtig! Wenn Ben und Denis jetzt da vorne stehen würden, würdest du doch genauso aussehen", ziehe ich Emma ein bisschen auf. Als wir uns das erste Mal über Musik unterhalten haben, hat sie fast noch krasser über Asking Alexandria gefangirlt. „Und James, du hast James vergessen. Aber OH MEIN GOTT!! Wenn die zwei da stehen würden! Hammer", lacht Emma und hat dabei wieder so ein Glänzen in den Augen, was sie immer hat, wenn es um Musik geht. „Wie konnte ich James nur vergessen", antworte ich kopfschüttelnd. „Sorry Girls, wir drehen gerade ein Video, war nett euch zu kennen zu lernen, aber wir müssen weiter drehen. Wäre aber super wenn ihr euch das Video am Donnerstag anschaut und liked", versucht Olli dann seine Fans los zu werden. „Klar, war super euch mal in echt zu sehen. Vielleicht sieht man sich mal wieder", grinst das Kreisch-Mädchen und verschwindet. „Dann wollen wir mal! Ich glaube Emma war dran!", wendet sich Sam wieder der Kamera zu und reicht Emma die Beanie. „Singe deinen Lieblings Disney Song", liest sie vor. „Uhh! Die Bühne gehört dir", lacht Sam und tritt mit einer übertrieben Geste nach hinten. „Mal überlegen! Ah okay, aber ich kann das Lied nicht ganz", überlegt Emma dann. „Mach so weit wie du kommst", grinst Olli. „Hakuna matata, diesen Spruch sag ich gern. Hakuna matata, gilt stets als modern. Es heißt, die Sorgen bleiben dir immer fern. Keiner nimmt uns die Philosophie. Hakuna matata", gibt sie dann zum besten und geht dabei ziemlich ab. Zum Schluss verneigt sie sich und grinst breit. „Woow, Applaus", ruft Nate und wir alle klatschen und lachen zusammen mit ihr. „Welches Lied Zack wohl gewählt hätte", überlegt Olli dann. „Oh, bestimmt sowas", ruft Emma und singe dann Let it go aus Frozen: „Let it go, let it go. Can't hold it back anymore. Let it go, let it go.Turn away and slam the door" „Ganz bestimmt", stimme ich trocken zu. Ich kann das Lied nicht leiden, aber Emma hat eine wirklich schöne Stimme. Bei meinem Ton fangen die drei wieder an richtig zu lachen und stecken mich dabei auch an. „Nächste Aufgabe", ruft Sam schließlich und hält mir die Mütze hin. „Tu so, als seist du der beste Küsse und zeige den anderen wie ein perfekter Zungenkuss aussieht. Alleine! Ich muss nicht nur so tun! Ich BIN der beste Küsser", lese ich vor und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Dann zeig mal, wie ein Zungenkuss geht", lacht Olli. „Also ihr müsst genau zuschauen! Bei einem Zungenkuss ist die Zungenarbeit sehr sehr wichtig", sage ich mit einer Oberlehrer Stimme. Schon allein bei meiner Aussprache kann Emma nicht mehr und muss richtig lachen. Als ich dann noch anfange der Lust einen perfekten Zungenkuss zu geben, können auch die Jungs nicht mehr.

Nachdem sich alle wieder einbekommen haben, zieht Emma ihre nächste Aufgabe. „Versuche deine Füße hinter deinen Kopf zu tun", liest sie vor und zieht eine Augenbraue hoch, „Ersthaft?" „Viel Spaß", grinst Olli. Kopfschüttelnd lässt sie Sich auf den Boden fallen. Bei dem ersten Versuch ein Bein hinter ihren Kopf zu klemmen kippt sie sofort nach hinten. Beim zweiten Versuch klappt es genauso wenig. Beim dritten Versuch können wir uns nicht mehr halten, das ganze sieht so lächerlich aus, dass wir nicht aufhören können zu lachen.

„Ist das eigentlich wirklich so schwer?", fragt Olli irgendwann. „Versuch es doch mal", antwortet Emma. Worauf er es versucht, aber es sieht so behindert aus, dass wir wieder lachen müssen. „Ich denke, dass reicht für heute!", ruft Olli irgendwann und steht auf. Ich reiche Emma eine Hand und ziehe sie dann auf die Füße. „Leute! Wenn euch das Video gefallen hat klickt auf gefällt mir und kommentiert!! Kommentiert, kommentiert, kommentiert! Bye", ruft Sam. „Bye", rufen auch wir anderen und winken in die Kamera. „Wir danken euch, ihr wart toll", ruft Olli und zieht uns alle in eine Gruppenumarmung.

Nachdem wir alles zusammen gepackt haben, machen wir uns auf den Weg zurück nach Hause. Olli und Sam verabschieden sich unten vor der Tür von uns. Ich bin wirklich gespannt auf das Video, wir waren über eine Stunde draußen und es ist klar, dass nicht alles verwendet werden kann. Zusammen mit Nate und Emma gehe ich hoch ins Wohnzimmer. „Endlich aus diesem Ding raus", jubelt Emma und befreit sich aus dem blauen Elefanten. „Stand dir aber", grinst Nate und lässt sich auf das Sofa fallen. „Mir steht einfach alles", antwortet sie und löst meine wunderschöne Assipalme. Auch ich ziehe den Onesie aus und setze mich neben Nate. Gerade als ich sitze, klingelt es an der Tür. „Nate", jammere ich. „Bin schon unterwegs", lacht er und geht zur Tür. Ein paar Minuten ist es still, dann sagt Nate: „Cam, alles gut?" „Ist Zack da?", höre ich die leise Antwort meines kleinen Bruders. „Bin im Wohnzimmer", rufe ich.

Dicht gefolgt von Nate kommt er ins Wohnzimmer. Sofort richtig ich mich entsetzt aus. Er hat rote Augen, als hätte er geheult und sieht ansonsten auch richtig fertig aus. „Was ist passiert?", frage ich. „Es geht um Granny", sagt er mit belegter Stimme. „Was ist mit Granny?", frage ich entsetzt. „Mom wollte es dir am Telefon sagen. Aber das fand ich doof, also bin ich her gekommen. Sie hatte einen Herzinfarkt und die Ärzte konnten nichts mehr machen", flüstert Cam und Tränen kullern ihm über die Wange. „Fuck", murmele ich. Mit schnellen Schritten bin ich bei Cam und schließe ihn in meine Arme. So ganz ist die Nachricht noch nicht bei mir angekommen. „Sie würde nicht wollen, dass du weinst! Du kennst sie! Du weißt was sie sagen würde", flüstere ich ihm ins Ohr und wechsele dann ins Englisch um Granny zu imitieren: „Junge, vergieß keine Tränen, weil eine alte Frau gestorben ist! Erfreu dich an den Erinnerungen und schaff eigene Erinnerungen, ich war schon lange genug auf der Erde" Unter Tränen muss Cam lachen und meint dann: „Du hörst dich wirklich an wie sie"

Nach der Nachricht war der Tag einfach nur noch im Arsch. Emma und Nate standen ein bisschen hilflos da. Ich hätte in der Situation aber auch nicht gewusst, was ich hätte machen sollen. Kurz darauf hat Emma sich dann verabschiedet und ist gegangen. Cam und ich haben noch eine ganze Weile über Granny gesprochen, bis auch er nach Hause gegangen ist.

Not all good girls are good girlsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt