UNKNOWN

Kapitel 5

Selena

Die ganze Stunde lang spürte ich die Blicke von ihm auf mir. Wieso musste ich so ein Pech haben? Aber zu meiner Überraschung redete er nicht wirklich mit mir. Auf einer Seite war ich froh darüber, aber auf einer Seite war ich auch neugierig. Irgendwie schien er mir interessant zu sein. Der Professor beendete den Unterricht und ich packte erleichtert meine Sachen zusammen. 

"Endlich."

Murmelte ich, während ich aufstand und gehen wollte. Ich ließ ihn dort zurück und ging mit schnellen Räumen aus dem Raum. In der Cafeteria sah ich schon die Mädels an einem Tisch sitzen.

"Hey, Leute."

Ich setzte mich zu ihnen und nahm den Kaffee dankend an, den sie mir gekauft hatten.

"Ratet mal, wer in meinem Kunstkurs ist."

"Uh, Justin."

Cara sah mich grinsend an.

"Was? Er ist unheimlich attraktiv und von dem was ich gehört habe, soll er mega gut im Bett sein. Wenn er schon Interesse an dir hat, nutz es aus."

"Cara!"

Ich nahm einen Schluck von meinem Becher, musste mir aber vorstellen, wie es wohl mit ihm wäre. Ich meine, wenn alle so etwas behaupten, dann muss doch auch etwas wahres dran sein oder?

"Uh, Selena stellt es sich schon vor."

Nun war es Barbara die den Kommentar abgelassen hatte.

"Man Mädels, habt ihr keine anderen Hobbies."

Ich errötete etwas und hoffte, dass sie es nicht merkten, dass sie mich ertappt hatten. Zum Glück ließen sie es sein und erzählten von ihren Erlebnissen bis jetzt. Nach zwanzig Minuten mussten wir auch schon wieder los. Jemand neues traf ich in meinem Englisch Kurs nicht und war auch froh darüber. Wirklich Lust auf neue Bekanntschaften hatte ich im Moment gar nicht. Auch diese Stunde war schnell vorüber und mein Tag für heute war beendet. Die Mädels hatten noch eine weitere Stunde, weshalb ich alleine in unser Zimmer ging. Ich stellte meine Sachen ab und verließ das Zimmer auch schon wieder. Mir war langweilig also entschied ich, mich etwas umzusehen. Auf dem Campus traf ich auf Louis.

"Hey Sel, was machst du?"

"Nichts, die Mädels haben noch eine Stunde und mir war langweilig."

Ich sah zu den Jungen, der neben Louis stand. 

"Ach, das ist Liam. Mein Mitbewohner. Liam, das ist Selena."

Er gab mir seine Hand mit einem charmanten Lächeln.

"Ach, das ist der berühmte Mitbewohner, ja?"

Louis lachte. 

"Nein, nein. Liam war in dem Zimmer, indem ich übernachtet habe. Ich habe mit seinem Mitbewohner getauscht."

"Ach so."

Ich lächelte und war etwas erleichtert, dass nicht er der Aufreißer war. Dieser Liam sah äußerst gut aus und war schon mein Typ.

"Willst du mit in unseren Aufenthaltsraum? Die von den Jungs ist nicht so langweilig, wie die von den Mädchen."

Ich nickte und willigte somit ein. Ich hatte gerade eh nichts zu tun, also warum nicht? An dem Raum angekommen staunte ich nicht schlecht. Sie hatten alles, um seine Langeweile zu vertreiben. Eine Playstation und X-Box, Tischkicker und verschiedene Sackautomaten.

"Ein Billardtisch! Den nehme ich gerne mit."

"Du spielst?"

Liam sah mich überrascht, aber strahlend an. Anscheinend war er genauso ein Fan wie ich.

"Sicher, ich liebe es."

"Na dann, spielen wir?"

Ich nickte und meine Vermutung bestätigte sich. Louis stand bei uns und trank eine Cola. Er war kein Fan von Billard, also sah er uns zu. Wir unterhielten uns viel und ich mochte die beiden echt. Vor allem diesen Liam. Wir waren wirklich auf einer Wellenlänge.

"Ach, Louis. Stimmt es, wenn man einen Kurs neu dazu wählt, dass man dann mit den Erstsemestern zusammen arbeiten muss?"

"Ja, wieso?"

Ich verdrehte die Augen und konzentrierte mich auf den Ball.

"Bieber ist in meinem Kurs."

Ich stupste die weiße Kugel und traf somit eine andere.

"Wirklich? Viel Spaß."

Louis lachte auf.

"Ich bin ihn jetzt los."

"Wie meinst du das?"

Ich stellte mich auf und sah zu ihm. Jetzt verstand ich was er meinte.

"Er war dein Mitbewohner?"

Er nickte. 

"So typisch."

"Lou hat heute mit Jaden getauscht."

Sagte nun Liam, nachdem er seine Runde gespielt hatte.

"Jaden ist der Junge, mit dem er heute zur Rede kam. Aber er ist ein netter Kerl. Ich frage mich, wie er mit Justin befreundet sein kann."

"Dass Justin Freunde hat, wundert mich."

Ich traf wieder die weiße Kugel und lochte somit die blaue ein.

"Wo warst du heute morgen?"

Fragte ich Liam.

"Keine Lust mir die Rede ein zweites Mal anzuhören."

Nun spielte er grinsend seine Runde. 

"Cara hat mich gefragt, ob wir Sushi wollen. Was sagt ihr?"

Ich nickte.

"Warum nicht."

Auch Liam willigte ein.

"Okay, ich gehe dann mal mit Cara und Barbara Sushi holen. Bis später."

Wir hatten Louis kurz darauf gesagt, was wir wollten und konnten nun unser Spiel weiterspielen.

"Und die schwarze."

Liam hatte die schwarze Kugel eingelocht und somit gewonnen.

"Nicht schlecht."

"Du warst auch ganz okay."

Ich legte meinen Stab zurück in die Ständer und sah zu Liam, der grinste.

"Dafür schuldest du mir was! Du hast geschummelt."

"Was? Niemals!"

Er sah mich gespielt empört an, worauf wir beide lachen mussten. 

"Nun gut, weil du ein Mädchen bist und ich nicht so sein will, gebe ich dir ein Essen aus."

"Ach, du bist also der Gentleman?"

"Das kann man so sagen, ja."

Ich nickte und gab ihm meine Nummer.

"Dann Freitag Abend?"

"Freitag Abend."

Stimmte ich zu. Wir setzten uns auf die Couch und warteten auf die Anderen.