Kapitel 38

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Selena

"Sel, du bist zurück!"

Ich spürte, wie sich jemand auf mein Bett setzte oder eher fallen ließ. Genervt öffnete ich meine Augen und sah direkt in Caras und Barbaras Gesichter.

"Ja, das weiß ich auch."

"Na los erzähl schon, was alles passiert ist!"

Ich setzte mich auf und rieb meine Augen. Langsam fing ich an ihnen alles zu erzählen. 

"Die haben bestimmt Geschäfte mit irgendeiner Mafia gemacht."

Ich zuckte mit den Schultern.

"Ich habe keine Ahnung. Ich gehe ins Gym, will jemand mit?"

Beide schüttelten den Kopf, also stand ich auf und zog mich um. Wie gewöhnlich lief ich zum Gym, wobei ich versuchte an nichts zu denken. Justin verwirrte mich und wenn ich non stop an ihn und all das denken würde, würde ich mich selbst verrückt machen. Am besten ist es alles so auf mich zu kommen zu lassen und von meinem Bauchgefühl her zu entscheiden, was ich tun sollte. 

"Selena!"

Ich blieb stehen und sah in die Richtung woher die Stimme kam. Es war Paul, der auf mich zu kam.

"Da bist du ja endlich! Wo warst du?"

"Hey, das ist eine lange Geschichte."

Wir umarmten uns und irgendwie bekam ich das Gefühl, der Familie. Ich sollte wieder Nina anrufen.

"Ich weiß, dass es mit diesem Justin zu tun hat. Bitte pass auf dich auf."

"Was?"

"Liam hat mir einiges erzählt."

"Und da verurteilst du ihn direkt oder wie? Was hat er die denn so erzählt? Mir wollte er es nie sagen!"

Ich wurde wütend. Wieso mischen sich alle da mit ein? Wieso verurteilen sie Justin ohne ihn wirklich zu kennen? Gut, ganz kennen tu ich ihn auch nicht, aber auf jeden fall bin ich dabei ihn kennen zu lernen, und bin auf dem guten Wege.

"Sel...-"

"Lass es einfach."

Ich war etwas gemein zu ihm, aber irgendwie kam alles so heraus. Ich konnte nun mal nicht anders. Ich hatte das Gefühl, dass alle auf mich einredeten und alle Wände auf mich zu kommen würden. Ich wollte das nicht mehr. Ich hatte keine Lust mehr auf jeden zu hören. Wenn etwas passiert, dann hat es einen Grund. Irgendwie hatte ich doch keine Lust mehr ins Gym zu gehen, also ging ich einen anderen Weg entlang. Ehe ich mich versah, befand ich mich vor dem Jungenwohnheim wieder. Wenn ich es mir so recht überlege, muss ich zugeben, dass ich mir schon Gedanken um Justin machte. Ob er sich erholt hatte? Wie es ihm wohl ging? Einmal kurz vorbeizuschauen wird schon nicht schaden, oder? Vielleicht war das doch eine blöde Idee. Ich hatte so eben an ihrer Tür geklopft. Nervös kaute ich an meinem Daumennagel. Was habe ich hier verloren? 

"Selena, komm doch rein."

Es war Jaden, der mir die Tür geöffnet hatte. Mittlerweile schien er nicht mehr so eingeschnappt zu sein. Ich wusste ja nun ungefähr was in deren Leben abging, da denke ich nicht, dass er so kalt zu mir sein muss. Ich betrat das mir bekannte Zimmer und sah direkt Justin in seinem Bett liegen. Als er mich sah, wollte er sich aufsetzen, doch ich sagte ihm, dass er liegen bleiben konnte, aber der Sturkopf, wollte mir ja nicht zu hören. 

"Ich wollte nur mal vorbei schauen, wie es dir geht. Wie ich sehe ziemlich gut."

Ein Verband schmückte seinen Arm an der Stelle, wo er die Wunde hatte. 

"Ich lass euch mal allein, ich bin später zurück."

Ich nickte Jaden zu, als er die Tür hinter sich schloss. 

"Setz dich doch."

"Ich wollte eigentlich wieder gehen. Wie gesagt, ich wollte nur kurz vorbeischauen."

Ich drehte mich um und wollte gehen, doch er hielt meinen Oberarm.

"Was ist los?"

"Justin, ich habe keine Ahnung und will auch nicht darüber nachdenken. Ich bin es satt."

"Wie meinst du das?"

Er legte seine Stirn in Falten.

"Ich bin erschöpft, okay? Es reicht mir langsam. Es ist mir egal, was nun auf mich zu kommt, ich nehme es einfach hin."

Ich wusste, dass meine Worte keinen Sinn ergaben, aber es war mir egal. Er würde es nie verstehen.

"Du meinst wegen uns?"

Ich setzte an, um ihm zu antworten, doch ich wusste nicht was ich sagen sollte. 

"Selena, ich weiß was und wie du fühlst."

Er nahm meine Hände in seine. Seine Stimme war sanft. Dies war mir alles neu.

"Ich bin nicht der Richtige...-"

"Das weiß ich. Das hast du schon hundert Mal gesagt, aber was kann ich dafür?"

"Ich..."

"Was, Justin?"

Langsam wurde mir das hier zu blöd. Er soll sagen, was durch seinen Kopf geht und mich los lassen.

"Ich denke..."

"Was, Justin? Was?!"

Sein Griff um meine Hände wurde fester.

"Ich liebe dich auch."

So, jetzt hat Justin gesprochen. Was denkt ihr, wie es zwischen ihnen weiter geht? Meint Justin das ernst?

UNKNOWNWo Geschichten leben. Entdecke jetzt